Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

China-GP: Mercedes-Star Lewis Hamilton siegt wieder!

Von Vanessa Georgoulas
Mercedes-Star Lewis Hamilton sicherte sich in China den zweiten Saisonsieg

Mercedes-Star Lewis Hamilton sicherte sich in China den zweiten Saisonsieg

Drohungen gegen den Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton, neue Renault-Probleme für Red Bull Racing und ein Crash zwischen Jenson Button und Pastor Maldonado: Der China-GP bot viel Action und einige Dramen.

Die Temperaturen und die Reifen waren vor dem China-GP das grosser Thema im Fahrerlager von Shanghai. Alle Teamchefs und Fahrer hatten schon am Vortag unisono erklärt, dass die richtige Reifenstrategie und die Streckenbedingungen über Erfolg und Niederlage entscheiden würden. Mit 20 Grad Celsius Aussen- und 46 Grad Streckentemperatur war das Thermometer etwas höher geklettert als noch am Vortag im Qualifying.

Die meisten Piloten entschieden sich denn auch, auf der weicheren Reifenmischung ins Rennen zu starten. Einzig Red Bull Racing-Pilot Daniil Kvyat und Toro Rosso-Neuling Carlos Sainz wählten die härtere Medium-Mischung. Während der Russe beim Start eine Position einbüsste und sich auf P13 einreihte, konnte der Spanier seine Position halten – allerdings nur bis zur zweiten Runde.

Sainz kämpfte mit starkem Übersteuern, das zwischen den Kurven 1 und 2 in einem Dreher mündete, der den Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende ans Ende des Feldes zurückwarf. Eine Enttäuschung erlebte auch Daniel Ricciardo, der von Startplatz 7 auf Position 17 zurückfiel. Ex-GP-Pilot und Sky Sports F1-Experte Martin Brundle erklärte: «Das war ein katastrophaler Start von Red Bull Racing. Sainz hat sich einen Anfängerfehler geleistet, nachdem er in den letzten Rennen wirklich stark unterwegs gewesen war.»

An der Spitze setzte sich Pole-Setter Lewis Hamilton vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg und dem Ferrari-Duo Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen durch. Dahinter folgten die beiden Williams-Piloten Felipe Massa und Valtteri Bottas vor Lotus-Hoffnungsträger Romain Grosjean, dem Sauber-Duo Felipe Nasr und Marcus Ericsson und Grosjeans Teamkollegen Pastor Maldonado. Letzterer schnappte sich in der dritten Runde Ericsson auf Position 9, während Ricciardo sich an McLaren-Honda-Star Fernando Alonso vorbei auf Position 16 vorkämpfte.

Enttäuschung für Hülkenberg und Kvyat

Den ersten Ausfall musste Force India verkraften: Nico Hülkenberg stellte seinen Dienstwagen in der zehnten Runde neben der Strecke ab und funkte enttäuscht: «Das Getriebe hat sich verabschiedet, irgendetwas ist kaputt gegangen.»

Nur sechs Runden später folgte der nächste Ausfall: Kvyat steuerte ins Aus, weil sein Renault-Motor explodierte. «Es brennt!», meldete der 20-Jährige über Funk, und Brundle erklärte: «Das ist ganz klar ein Motorschaden, es ist schon der zweite Ausfall von Kvyat in diesem Jahr, das ist natürlich eine Enttäuschung.»

Auch Sainz musste kurz darauf eine Schrecksekunde verdauen: Der 20-Jährige aus Madrid war plötzlich im Schleichgang unterwegs und funkte trocken: «Ich habe kein Getriebe mehr!» Die Gesichter an der Toro Rosso-Boxenmauer sprachen Bände, doch Sainz schien kurz darauf wieder Tempo aufzunehmen – der befürchtete Getriebeschaden blieb aus.

Mercedes droht Lewis Hamilton

Währenddessen sorgte Hamilton für Sorgenfalten an der Mercedes-Box. Der Weltmeister war plötzlich langsam unterwegs und wurde von seinem Team angehalten, etwas mehr Gas zu geben – nachdem sich selbst Rosberg hinter dem Weltmeister über dessen Schleichgang beschwert hatte. Doch Hamilton antwortete nur: «Ich muss auf diesen Reifen noch viele Runden fahren.»

Das Team drohte daraufhin über Funk, Rosberg früher an die Box zu holen. Damit würde der Deutsche den Vorteil der Undercut-Strategie und somit die Chance auf den Rennsieg bekommen. Die Drohung zeigte Wirkung: Kurz darauf war Hamilton wieder auf Vollgas-Modus unterwegs. Einige Runden später bogen erst Rosberg und kurz darauf auch Hamilton an die Box ab, um frische Reifen zu holen. Der Champion blieb dabei wie erwartet vor seinem Teamkollegen.

Die Spitzenposition übernahm für kurze Zeit Räikkönen, der erst in Runde 35 an die Box abbog und dem Mercedes-Duo die Leader-Positionen überliess. So kam es, dass auch nach dem zweiten Boxenstopp die Reihenfolge der Top-5 wie schon nach dem Start ausfiel: Hamilton führte das Rennen vor Rosberg, Vettel, Räikkönen und Massa an. In Runde 39 komplettierten Bottas, Grosjean, Pérez, Verstappen und Nasr die Top-10. Ericsson, Ricciardo, Maldonado, Button, Alonso, Sainz, Will Stevens und Roberto Merhi reihten sich dahinter ein.

Safety-Car-Einsatz zum Rennende

Während sich Pérez, Verstappen und Nasr einen beachtlichen Kampf um Position 7 lieferten, sorgte Maldonado mit einem Dreher für Unterhaltung. Action gab es auch kurz darauf auch von Ricciardo und Ericsson, die Jagd auf die letzten WM-Punkte machten, wobei der Australier den Schweden schliesslich in einen Fehler zwang und vorbeiziehen konnte. «Das war brilliant», lobte Brundle.

In den letzten Runden gab es noch einmal eine grössere Aufregung. Nachdem sich Maldonado und Button ein Duell um Position 13 geliefert hatten, krachte es schliesslich in der ersten Kurve. Brundle erklärte: «Button ist Maldonado ins Heck gerasselt, ganz einfach. Solche Fehler sieht man nicht oft vom 2009er-Weltmeister.» Alonso nahm das Geschenk dankend an, während Maldonado seinen dritten Ausfall im dritten Saisonlauf hinnehmen musste. Die Regelhüter kündigten umgehend an, den Vorfall nach dem Rennen zu untersuchen.

Das Rennen wurde schliesslich hinter dem Safety-Car beendet, weil Verstappen seinen Toro Rosso wegen eines Motorschadens auf der Start-Ziel-Geraden abstellen musste. Der Niederländer, der ein starkes Rennen gezeigt hatte, reagierte sofort und stellte den Renner in der Nähe eines Tors ab, sodass er schnell von der Piste geräumt werden konnte.

Die Streckenposten bescherten den Toro Rosso-Mechanikern einen letzten Schock, als sie bei der Räumung den Formel-1-Boliden mehrmals in die Streckenbegrenzung setzten. Das Team nahm schliesslich die Fahrzeugnase ab, bevor noch mehr Schaden entstehen konnte.

Hinter Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer folgten zwei weitere Mercedes: Lewis Hamilton fuhr seinen zweiten China-Sieg in Folge vor Rosberg, Vettel, Räikkönen, Massa, Bottas, Grosjean, Nasr, Ricciardo und Ericssson ein. Pérez, Alonso, Button, Sainz, Steven und Merhi komplettierten das Feld.

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