«Das Gefühl ist irre»

Der Gewinn der Konstrukteurs-WM war vor dem Grand Prix von Brasilien nur noch Formsache. Auch die Wahrscheinlichkeit des Titelgewinns in der Fahrer-WM war durch Jenson Button und Rubens Barrichello auf den Plätzen eins und zwei nicht gerade gering. Der vorzeitige WM-Titel kam nach dem chaotischen Qualifying am Samstag dennoch unerwartet.

Was vor allem an einem glänzend aufgelegten Jenson Button lag. «Ich bin wahrscheinlich das beste Rennen meiner Karriere gefahren», bewertete der Brite das Geschehene. Eine Formulierung, die der neue Weltmeister in diesem Jahr häufiger einsetzte. Doch die Vorstellung, die er in Interlagos ablieferte, war wahrlich weltmeisterlich. Vor allem heute Nacht werden Buttons Gegner noch Albträume seiner Überholmanöver in Kurve eins haben. Auch in Anbetracht der zuletzt mässigen, zurückhaltenden, Vorstellungen eine Überraschung.

«Es war in den letzten Rennen eigentlich nicht anders als heute. Ich habe ja vor allem das Qualifying zuletzt einfach nicht mehr hinbekommen. Aber jetzt bin ich Weltmeister!» Voller Stolz und sichtlich gerührt zeigte sich Vater John Button: «Ich musste die Tränen bis zum Ziel zurückhalten und dann brach alles heraus. Ich kann es noch gar nicht fassen.»

Lob verteilte auch Teamchef Ross Brawn nach dem Rennen: «Jenson ist ein fantastischer Racer. Er wusste genau, was er zu tun hatte.» Brawn bedankte sich auch bei seinem Team und den ehemaligen Honda-Mitarbeitern, die zu Beginn des Jahres gezwungen waren das Team zu verlassen. «Die Arbeit die alle über den Winter geleistet haben war sensationell», so Brawn. «Und ich möchte mich auch bei all denen bedanken, die durch die Einschnitte die wir haben machen müssen, nicht bei uns sein können. Mein Dank geht an all jene, die so hart gearbeitet haben.»

Im letzten Rennen in zwei Wochen hat das Team noch eine Aufgabe zu erfüllen. Rubens Barrichello verlor durch einen späten Reifenschaden den zweiten Platz in der WM-Wertung und fiel hinter Sebastian Vettel zurück.