Vettel (Ferrari): Defekt Frontflügel hat verunsichert
Sebastian Vettel
Der Hungaroring ist eine jener seltenen Strecken, wo Sebastian Vettel noch kein Formel-1-Rennen gewinnen konnte, und wenn alles so läuft wie es sich bislang abzeichnet, dann wird sich das auch morgen Sonntag nicht ändern. Mercedes wirkt an der Spitze unantastbar, Ferrari hingegen ist angreifbar – Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo hat mit Startplatz 4 unmittelbar hinter Vettel angedeutet, dass mit ihm zu rechnen sein wird. Aber der Australier ist nicht der Einzige, den Vettel für den Ungarn-GP im Auge behalten muss.
Vettel sagt: «Mehr als der dritte Platz war nicht drin. Aber gerade nach dem eher verpatzten Einstieg ins Wochenende gestern war es ein guter Tag für uns. Gestern habe ich mich im Wagen nicht wohl gefühlt, ich fand nicht den richtigen Rhythmus. Das Auto war viel präziser und schmeckte mir vom Handling her viel besser.»
«Was im Rennen passieren wird – wer weiss das schon? Hier geschehen in der Regel ziemlich viele Dinge, und natürlich werden wir die Chance beim Schopf packen, sollte sie sich bieten. Gleichzeitig wird das eine enge Kiste mit Williams und den Autos von Red Bull Racing.»
«Wir hatten am Freitag unsere Probleme, ich hatte auch zwei Dreher, es war nicht einfach, ein Gefühl für den Wagen zu bekommen, im Grunde war der Freitag für die Katz. Wir waren auch vom Frontflügeldefekt bei Kimi verunsichert. Nun haben wir den Tritt wieder gefunden, wir konnten den Spiess drehen, darüber bin ich froh. Schon am Morgen hatte sich das Auto deutlich angefühlt. Der Wagen wurde im Verlauf des Abschlusstrainings immer besser.»
«Normalerweise ist es hier ein kleiner Vorteil, von der sauberen Seite zu starten. Aber die Anfahrt zur ersten Kurve ist lang, dann relativiert sich das. Zunächst mal muss uns ein guter Start gelingen. Klar wäre es schön, dem Rosberg gleich einen Platz wegzunehmen, aber über die Renndistanz dürfte er dann kaum hinter uns zu halten sein.»
«Wenn uns so ein Schritt auf Sonntag gelingt wie vom Freitag auf den Samstag, dann werden wir hier gewinnen. Aber man muss realistisch sein: das wird wohl nicht passieren.»
Welche Auswirkungen wird die niedrigere Temperatur am Renntag haben? Sebastian lacht: «Bei knapp dreissig Grad werden wir die Wollmütze wohl nicht zur Strecke bringen müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies einen grossen Unterschied ausmachen wird.»