Sebastian Vettel im Race of Champions: «Titel her!»

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Star Sebastian Vettel freut sich auf das Rennen der Meister in London und meint: «Allem Vergnügen zum Trotz – ich will endlich den ersten Einzeltitel erobern.»

Die Rennstars freuen sich aufs «Race of Champions», das ab heute Freitag in Londoner Olympiastadion stattfindet. Sechs Formel-1-Piloten treten dabei mit einigen der besten Fahrer aus dem Langstreckensport, der IndyCar-Serie, dem Rallycross oder dem Tourenwagensport an. Und das sagen die Stars, bevor es ernst wird. Oder auch nicht so ernst, wie Ferrari-Star Sebastian Vettel betont.

Sebastian Vettel
«Grundsätzlich ist das eine Spassveranstaltung, und jeder, der schon mal eingeladen wurde, kommt gerne zurück. Es ist einfach schön, Zeit mit anderen Racern in einem entspannten Rahmen zu verbringen, die von der gleichen Leidenschaft beseelt sind. Gleichzeitig geht es aber auch um die Ehre. Immerhin vertrittst du dein Land, und in der Einzelwertung willst du natürlich auch so weit als möglich kommen. Ich habe mit Michael Schumacher den Nationen-Cup ein paar Mal erobern dürfen, und nun will ich mit Nico Hülkenberg die Pokalsammlung bereichern. Die Einzelwertung habe ich noch nie gewinnen können, da habe ich noch eine Rechnung offen. Das Race of Champions ist ein harter Wettbewerb, so bald du auf der Startlinie stehst, und kein Gegner ist schwach. Jeder kann gewinnen, und zwei Runden sind verflixt knapp, um mit den unterschiedlichen Geräten klar zu kommen.»

Jenson Button
«Es ist eine Weile her, dass ich beim RoC fahren konnte. Vor eigenem Publikum in London zu fahren, ist ein besonderer Reiz, und ich finde es fabelhaft, dass die Fans so nahe an der ganzen Action sitzen. Ich bin beim Race of Champions 2007 und 2008 im Wembley-Stadion gefahren, das war ein Vorgeschmack darauf, was nun auf uns zukommt.»

Daniel Ricciardo
«Das ist mein erstes Mal, also ist das schon eine besondere Sache! Klar kenne ich einige Gesichter aus dem Formel-1-Fahrerlager, aber am meisten gespannt bin ich auf die Fahrer aus den anderen Kategorien. Es ist schön, in einer etwas leichtfüssigen Atmosphäre antreten zu können, aber so bald das Visier runtergeht will jeder nur gewinnen. Ich freue mich darauf, mit verschiedenen Fahrzeugen anzutreten und habe mir vorgenommen, bei allem Ehrgeiz ganz locker zu bleiben.»

David Coulthard
«Eigentlich dürfte ich gar nicht hier unter den ganzen Spitzenpiloten sein, immerhin habe ich offiziell ja meinen Helm eigentlich an den Nagel gehängt. Aber als mich das RoC-Team angefragt hab, ob ich meinen Einzeltitel verteidigen wolle, da musste ich natürlich nicht lange überlegen. Wir stehen eine Woche vor dem Formel-1-WM-Finale, und die Tatsache, dass wir fast einen Drittel des GP-Felds hier haben, sagt alles über die Qualität des Race of Champions aus. Das ist eine Feier des Motorsports, und ich brenne darauf, dass es losgeht.»

Tom Kristensen
«Eine Le-Mans-Runde ist 13628 Meter lang, die hier ist 565 Meter. Aber einfach ist der Kurs hier ganz und gar nicht: Richtiges Training gibt es nicht, du springst ins Auto, rollst zum Start und los geht’s! Jeder Lauf dauert keine zwei Minuten, das ist mit nichts zu vergleichen, was wir normalerweise machen. Das macht irren Spass – bis feststeht, dass du ein Duell verloren hast. Dann wurmt es dich.»

Nico Hülkenberg
«Ich bin ein Rookie hier und weiss noch nicht so genau, wie das laufen wird. Ich verfolge das RoC aber seit Jahren und wollte immer mal daran teilnehmen. Endlich bekomme ich meine Chance, und das elektrisiert mich. Ich finde, die Euro NASCAR und die Buggies sehen am witzigsten aus zum Fahren, aber gleichzeitig zeigt sie auch, dass du damit alle Hände voll zu tun hast. Die Piste bietet null Grip, also fährst du raus und versuchst, so gut es geht über die Runden zu kommen. Ich bin in diesem Jahr zum ersten Mal in Le Mans gefahren und habe gleich gewonnen, also ...»

Felipe Massa
«Mein letzter Start bei RoC liegt zehn Jahre zurück. Bei einigen Proberunden war die Piste nass, das macht die Aufgabe noch kniffliger. Aber das erhöht auch den Spassfaktor, und letztlich geht es darum. Im Formel-1-Fahrerlager sind wir Piloten zwar oft zusammen, aber so richtig Zeit zum Reden haben wir nicht. Das ist hier ganz anders. Wir sollte so etwas in der Formel 1 haben.»

Mick Doohan
«Ich bin stolz, dass ich Australien vertreten kann, leider muss Daniel Ricciardo mit einem alten Motorradpiloten auskommen! Er tut mir fast ein wenig leid. Ich werde alles geben, um nicht gleich unterzugehen, aber die ganzen Autos sind nicht einfach zu beherrschen – Untersteuern, Übersteuern, das ganze Programm. Damit musst du erst mal klar kommen. Ich habe heute schon eine Begrenzung berührt, hm, also berührt ist vielleicht nicht ganz das richtige Wort, eigentlich bin ich tüchtig hineingeknallt. Und das auf dem schnellsten Teil der Piste. Zum Glück ist mein Mitfahrer heil geblieben.»

Race of Champions: So wird gefahren

Ab heute Freitag findet im Olympiastadion von London das Race of Champions (RoC) statt. Am Freitag (20. November) wird um die Nationenwertung gefahren, am Samstag (21. November) geht es dann um die Einzelwertung.

Zur Erinnerung – diese Fahrer sind für das RoC nominiert:

England 1: Jason Plato und Andy Priaulx
England 2: Jenson Button und Alex Buncombe
Schottland: David Coulthard und Susie Wolff
Deutschland: Sebastian Vettel und Nico Hülkenberg
Australien: Daniel Ricciardo und Mick Doohan
Brasilien: Felipe Massa und Nelson Piquet jr.
Team Nordic: Tom Kristensen und Petter Solberg
Team Young Stars: Jolyon Palmer und Pascal Wehrlein
Team Americas: José Maria López und Ryan Hunter-Reay
Team All Stars: Romain Grosjean und Chris Hoy

Die Auslosung hat einige appetitliche Paarungen ergeben. So treffen ausgerechnet Deutschland und Australien aufeinander und damit die beiden früheren Red Bull Racing-Stallrivalen Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo.

Für die Briten prickelnd: Schottland trifft auf Team England 2 – die GP-Sieger David Coulthard und Jenson Button duellieren sich dabei.
Nach der Auslosung der Einzelwertungsduelle freuen sich die Fans auf die Viertelfinale mit Jenson Button gegen Felipe Massa sowie mit Daniel Ricciardo gegen Nico Hülkenberg. Sebastian Vettel bekommt es mit Offroad-Spezialist Petter Solberg zu tun, und Daniel Ricciardo wird sich mit Nico Hülkenberg anlegen.

Alle Duelle sind auf drei Läufe ausgelegt, herrscht nach zwei Rennen 1:1, gibt es einen dritten Lauf. Ab den Viertelfinale geht es im K.o.-System weiter, ebenfalls mit jeweils bis zu drei Läufen – bis hin zum Finale.

Und hier das ganze Programm:

Nationen-Cup, Freitag, 20. November

Runde 1
All Stars gegen Young Stars (Rennen A)
Romain Grosjean gegen Pascal Wehrlein
Chris Hoy gegen Jolyon Palmer

Team England 1 gegen Team Brasilien (Rennen B)
Andy Priaulx gegen Nelson Piquet jr.
Jason Plato gegen Felipe Massa

Viertelfinale
Team Nordic gegen Team Americas
Tom Kristensen gegen José Maria López
Petter Solberg gegen Ryan Hunter-Reay
Team Australia gegen Team Germany
Daniel Ricciardo gegen Sebastian Vettel
Mick Doohan gegen Nico Hülkenberg
Team England 2 gegen Team Scotland
Alex Buncombe gegen Susie Wolff
Jenson Button gegen David Coulthard
Sieger Rennen A gegen Sieger Rennen B
Grosjean/Wehrlein gegen Priaulx/Piquet Jr
Hoy/Palmer gegen Plato/Massa

Race of Champions, Samstag, 21. November

Runde 1
José Maria López gegen Ryan Hunter-Reay (Rennen A)
Pascal Wehrlein gegen Andy Priaulx (Rennen B)
Mick Doohan gegen Chris Hoy (Rennen C)
Alex Buncombe gegen Jolyon Palmer (Rennen D)

Viertelfinale
Sebastian Vettel gegen Petter Solberg
Daniel Ricciardo gegen Nico Hülkenberg
Jenson Button gegen Felipe Massa
David Coulthard gegen Susie Wolff
Tom Kristensen gegen Nelson Piquet jr.
Romain Grosjean gegen Jason Plato
Sieger Rennen A (Lopez/Hunter-Reay) gegen Sieger Rennen B (Wehrlein/Priaulx)
Sieger Rennen C (Doohan/Hoy) gegen Sieger Rennen D (Buncombe/Palmer)

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