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Misere 2015: Wollte McLaren-Honda zu früh zu viel?

Von Vanessa Georgoulas
McLaren-Renndirektor Eric Boullier ist überzeugt, dass McLaren-Honda trotz der Schwierigkeiten im vergangenen Jahr die richtigen Grundsatzentscheidungen getroffen und damit auch den richtigen Weg eingeschlagen hat.

Während die meisten Fahrerlager-Dauergäste die Winterpause nutzen, um ihre Batterien wieder aufzuladen, wird in den Formel-1-Werken fleissig gearbeitet. Nicht nur die Produktion der neuen Autos hält die Ingenieure auf Trab, auch die Fehleranalyse der vergangenen Saison beschäftigt die Experten.

So auch bei McLaren. Das britische Traditionsteam erlebte 2015 eine Saison zum Vergessen. In der Gesamtwertung belegte der Rennstall aus Woking den zweitletzten Platz. Nur das notorische Formel-1-Schlusslicht Manor schnitt noch schlechter ab. Das Team von Ron Dennis konnte nur 27 WM-Zähler sammeln, Fernando Alonso und Jenson Button mussten Rekord-Strafversetzungen hinnehmen, weil die Honda-Triebwerke nicht richtig liefen.

Dennoch ist sich McLaren-Renndirektor Eric Boullier sicher, dass man die richtigen Grundsatzentscheidungen getroffen hat, als man beschloss, das Auto vor allem im Heck so schlank wie möglich zu konstruieren. Der Franzose erklärt im Gespräch mit Motorsport.com auf die Frage, ob McLaren angesichts der noch jungen Partnerschaft mit Honda damit zu früh zu viel wollte: «Wir werden sehen. Man darf nicht vergessen, dass wir am Motor während der Saison nicht alles ändern durften, was wir wollten.»

Der 42-Jährige betont: «Die Entscheidung, das Heck so eng wie möglich zu gestalten, hat die Motorenentwicklung keineswegs beeinflusst. Wir haben den Honda-Ingenieuren in dieser Hinsicht keine Vorschriften gemacht, sondern nur gesagt, dass wir das Auto so schlank wie möglich bauen wollen.»

Und Boullier verrät: «Wir hatten bei der Energierückgewinnung ein grundsätzliches Problem, das uns während der Rennen wertvolle Sekunden gekostet hat. Aber ganz generell denke ich, dass man etwas besser als Mercedes machen muss, wenn man die Silberpfeile schlagen will. Wir haben uns also entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen. War das zu ehrgeizig? Ich glaube, es ist zu früh, um das zu behaupten.»

Der Renndirektor blickt zuversichtlich in die Zukunft, denn sowohl Honda als auch McLaren haben auf die Krise reagiert und entsprechende Massnahmen getroffen. Er erklärt: «Vielleicht wird eine Partnerschaft durch schwierige Zeiten stärker. Die Beziehung zwischen Honda und McLaren ist sehr reif. Das Positive ist, dass Honda verstanden hat, dass wir wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren müssen. Sie haben ihre Ressourcen angepasst, und das allein sollte schon was bringen.»

Boullier fügt an: «Auch bei McLaren haben wir die nötigen Anpassungen bei der Vorgehensweise vorgenommen. Wir konnten die Lücke zu den Top-Teams während der Saison etwas schliessen, obwohl die Regeln bei der Entwicklung wenig Spielraum lassen. Es gibt also nicht nur Negatives zu berichten. Wir müssen das zusammen durchstehen und werden sehr viel stärker aus dieser Krise hervorkommen.»

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