Hamilton contra Rosberg: Die Probleme in Baku

Von Mathias Brunner
Die moderne Zentrale eines GP-Renners

Die moderne Zentrale eines GP-Renners

​Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton wirkte nach dem ersten Grand Prix in Aserbaidschan wie nach dem Abschlusstraining auf dem Baku City Circuit: Geknickt.

Scheitert die zweite erfolgreiche Titelverteidigung von Lewis Hamilton an der Technik? Der Weltmeister von 2008 (mit McLaren), 2014 und 2015 (mit Mercedes) ist nach dem Strassenrennen von Baku zerknirscht. «Nicht unser Tag heute», hat er nach der Europa-GP-Premiere in Aserbaidschan getwittert. Einmal mehr hat ihm die Technik einen Streich gespielt.

«Es läuft alles für Nico Rosberg», meint der 45fache GP-Sieger. «Ich bin nicht eben zuversichtlich, was die Zukunft angeht. Aber wir haben noch viele Rennen, ich gebe nicht auf. Was möglich ist, das haben die Grands Prix in Monaco und Kanada gezeigt.»

Das Duell mit Nico Rosberg ist eine Punkteachterbahn: Rosberg führte nach den ersten vier Rennen mit üppigen 43 Zählern Vorsprung, nach dem Montreal-GP betrug der Vorsprung nur noch neun Punkte, jetzt sind es wieder 24.

Daran trägt Hamilton eine Teilschuld: «Mein Auto fühlte sich im Abschlusstraining nicht mehr gut an, ich hatte nicht das richtige Gefühl für die Bremsen, ich kam nie in einen schönen Fluss», sagte der Engländer über seine schlechte Leistung im Qualifying.

Im Rennen dann das Problem mit der Motoreinstellung, an welcher Hamilton fast verzweifelte. Da waren dann Funksprüche zu hören wie:

«Ich schaue alle fünf Sekunden auf meinen verdammten Display.»

«Es muss irgendein Schalter in der falschen Position sein, aber ich habe nichts falsch gemacht.»

«Ich versuche hier alles, vielleicht kann ich dieses Rennen nicht zu Ende fahren.»

Natürlich sind die Einschränkungen beim Funkverkehr nun erneut ein Thema. Lewis findet: «Fahrhilfen sollten verhindert werden. Aber für mich ist die Korrektur einer falschen Motoreinstellung keine Fahrhilfe. Das ist für mich die Lösung eines technischen Problems. Das sollte erlaubt sein. Dann müsste ich auch nicht ständig auf meinen Bildschirm im Cockpit schauen. Denn das ist bei diesem Tempo ziemlich gefährlich.»

Noch immer herrscht Verwirrung darüber, wieso Nico Rosberg über ein ähnliches Problem an Bord sagte: «Aber das war doch nur ganz kurz. Ich musste etwas am Lenkrad verstellen, dann war das Problem behoben. Das hat doch nicht viel Zeit gekostet.» Aber Hamilton schien daran fast zu verzweifeln.

Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Im Grunde ging es nur um einen Schalter. Aber das Management des Motors ist heute ganz komplex. Nico war in einem anderen Motor-Modus, daher konnte er leichter erahnen, was das Problem war.»

Lewis: «Ich habe alles Mögliche am Lenkrad verstellt, nichts hat geholfen. Also bin ich mit den ganzen Schaltern wieder in die Ausgangsposition. Dann sagte mir das Team, dass sich das Problem von selber regle. Und genau das ist auch passiert.»

Fazit von Hamilton: «Ich bin einfach froh, dass ich in Baku noch einige Punkte geholt habe. Und ich hoffe auf bessere Rennen.»

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