Markus Brandhofer: «Habe noch keine Lust aufzuhören»
Erfolgreiches Team: Markus Brandhofer und Sandra Mollema
Der Saison-Kehraus für die drei deutschen Top-Gespanne Markus Venus/Markus Eibl, Markus Brandhofer (diesmal mit Aushilfsbeifahrer Benedikt Zapf) und Manuel Meier/Lena Siebert fand zuletzt im österreichischen St. Johann im Pongau statt. Nach fünf Läufen dieser drei Teams ergab die abschließende Wertung exakt diese Reihenfolge auf dem Podest.
Für Brandhofer war es dabei wichtig, die Saison 2024 ohne Verletzung beenden. Das gelang auch. Anders die Jahre zuvor. 2018 stürzte der heute 46-jährige Gaißacher in Plattling mit Markus Reiser im Boot, ein Jahr später folgte ein Überschlag mit Beifahrer Tim Scheunemann auf der schnellen Grasbahn in Rastede. Nach der Corona-bedingten Auszeit kam der Bayer mit seiner neuen Beifahrerin Sandra Mollema aus Delfzijl (NL) zweimal unglücklich zu Sturz, 2022 in Uithuizen (NL) und 2023 in Mühldorf.
2023 folgte dann der größte Erfolg für das deutsch-niederländische Duo mit dem Titelgewinn in der Grasbahn-Europameisterschaft in Bad Hersfeld. Für Brandhofer war es der erste EM-Titel, für die 36-jährige Niederländerin schon EM-Titel Nummer fünf.
Das diesjährige EM-Finale in Uithuizen beendeten Brandhofer/Mollema auf einem undankbaren sechsten Platz. Zur Erinnerung: Im B-Finale kam es auf der Gegengeraden zum einer Berührung mit den Briten Mitchell Godden/Paul Smith, wobei Mollema nach der anschließenden Touchierung des Gespanns mit der Bande aus dem Boot fiel. Der deutsche Schiedsrichter Heiko Zeiter schloss Brandhofer/Mollema, die vor dem Crash auf Finalkurs fuhren, danach als Abbruchverursacher vom Wiederholungslauf aus.
Markus Brandhofer, selbst auch kein Freund von Traurigkeit, wenn es um Kämpfe auf der Bahn geht, hat die Vorgänge bei der EM in Uithuizen längst abgehakt. «Das ist für mich erledigt und für die Sandra auch», sagte der 1,86 m große Oberbayer jetzt zu SPEEDWEEK.com, «wir sind mit der abgelaufenen Saison zufrieden, denn wir waren oft auf dem Podest und in der kommenden Saison wollen wir wieder ganz oben angreifen.»
Von Aufhören auf jeden Fall keine Spur bei dem Duo, welches für den AMC Haunstetten fährt. Wie sagte Brandhofer im Vorjahr noch: «Eigentlich wollte ich aufhören, wenn ich so alt bin, wie meine Startnummer lautet, nämlich 44. Ich höre aber nicht auf.» Jetzt ist der Oberbayer schon 46 Jahre alt geworden und erklärt fröhlich: «Ja freilich fahre ich weiter, ich habe noch keine Lust aufzuhören, im Gegenteil, es macht mir nach wie vor Spaß und der Sandra auch.»
Demnächst werden die Termine für die Saison 2025 bekanntgegeben. Wie man hört, soll die Deutsche Meisterschaft oder korrekt gesagt, die DMSB-Meisterschaft, in Bad Hersfeld stattfinden. Und das Grasbahn-EM-Finale? Dreimal darf man raten...