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Timo Bernhard: «GT4 ist perfektes Ausbildungstool»

Von Martina Müller
Teamchef im KÜS Team75 Bernhard: Timo Bernhard

Teamchef im KÜS Team75 Bernhard: Timo Bernhard

Das KÜS Team75 Bernhard startet wieder 2020 mit einem Porsche 718 Cayman GT4 in der ADAC GT4 Germany und baut die Nachwuchsförderung weiter aus. Timo Bernhard erklärt die Hintergründe des Engagements.

Wenn am Wochenende des 14. bis 16. August die ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring in die Saison 2020 startet, ist auch das KÜS Team75 Bernhard wieder mit von der Partie. Wie bereits im Vorjahr setzt der Rennstall des zweimaligen Sportwagen-Weltmeisters Timo Bernhard auf einen Porsche 718 Cayman GT4. «Als Team haben wir uns auch die Ausbildung junger Rennfahrer auf die Fahnen geschrieben. Wir sehen die GT4 als das perfekte Ausbildungstool. Ein GT4-Fahrzeug ist noch nicht allzu schnell, beinhaltet aber gleichzeitig viele Elemente, die man später im GT3 brauchen kann. Kommend vom Kartsport, kann über die GT4 somit eine ideale Brücke hin zur GT3-Klasse gebaut werden», erläutert Bernhard die Idee hinter dem Engagement in der ADAC GT4 Germany.

Um eine fundierte motorsportliche Ausbildung abliefern zu können, setzt das KÜS Team75 Bernhard in der Saison 2020 auf insgesamt drei Fahrer: zwei Youngster und einen erfahrenen Piloten. Der 17-jährige Alexander Taucher wird alle Saisonrennen bestreiten. «Er kommt aus unserer eigenen Nachwuchsschmiede, da er im Kart letztes Jahr für unser Junior Team75 unterwegs war. Wir freuen uns, dass er jetzt aufgestiegen ist», so Bernhard. Den zweiten Cockpit-Platz teilen sich Kim Berwanger und der derzeit noch 15-jährige Levi O’Dey.

Berwanger trat bereits 2019 beim Saisonfinale auf dem Sachsenring in der ADAC GT4 Germany an und schaffte dabei samstags in Lauf 1 gleich den Sprung auf das Podium. Er ist ein alter Freund der Familie Bernhard und wird 2020 bei zwei Rennwochenenden antreten – beginnend mit dem Saisonauftakt auf dem Nürburgring. Ziel dieses Einsatzes ist es, dass sich Teamkollege Levi O’Dey an dem 33-Jährigen orientieren kann und die Abläufe kennenlernt, bevor der Kart-Aufsteiger später dann selbst in den Wettbewerb der ADAC GT4 Germany einsteigt. An welchem Rennwochenende Berwanger sein zweites Gastspiel 2020 in der ADAC GT4 Germany bestreitet, steht aktuell noch nicht final fest.

«Ein konkretes Saisonziel möchte ich nicht definieren», stellt Bernhard klar. «Insbesondere in ihrem ersten Jahr im Automobilsport will ich keinen unnötigen Druck auf die beiden Youngster aufbauen. Vielmehr ist es mir wichtig, dass sich Alex und Levi ordentlich weiterentwickeln. Sie haben das Potenzial für Großes. Auf lange Sicht verspreche ich mir einiges von den Beiden. Ich sehe sie irgendwann im GT3-Sport.»

Im KÜS Team75 Bernhard gab es im Winter zudem eine personelle Neustrukturierung. «In meinem Job als Teamchef überblicke ich all unsere Programme und treffe die strategischen Entscheidungen. Im Tagesgeschäft schaue ich aber hauptsächlich auf unser GT3-Programm», führt Bernhard, der Ende 2019 seine eigene Profi-Fahrerkarriere beendete, weiter aus. «Mein Vater Rüdiger kümmert sich um den Kartsport im Junior Team75 und Klaus Graf um die GT4. Klaus kann hervorragend mit jungen Menschen umgehen und ihnen richtig etwas mitgeben, auch abseits der Strecke.»

Auch erste Testfahrten hat das Team nach der Coronapause schon unternommen. «Sobald es wieder losging, waren wir in Hockenheim unterwegs. Das machte für uns Sinn. Denn unsere Basis ist nicht sonderlich weit vom Hockenheimring entfernt. Somit konnten wir Tagestripps ohne Übernachtungen durchführen», führt Bernhard an. «Auch in Oschersleben sind wir schon gefahren. Vor dem Saisonauftakt werden wird sogar nochmals zu Testzwecken ausrücken.»

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