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IDM zu Corona-Zeiten: Eine Frage der Disziplin

Kolumne von Esther Babel
Jean Pierre Delporte: Catering Service für die Teams

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Der eigens ausgeklügelte Maßnahmen-Katalog zur Eindämmung von SARS-CoV-2 wird beim IDM-Auftakt 2021 in Oschersleben nicht von allen ernst genommen. Dabei sollte es Schlimmeres geben, als eine Maske zu tragen.

Am Corona-Virus scheiden sich die Geister. Auch in einem IDM-Fahrerlager dürfte sich wie überall bei Menschenansammlungen ein Querschnitt der Gesellschaft zusammenfinden. Daher wird sich im Paddock vom Querdenker bis zum Lockdown- und Maßnahmen-Befürworter alles tummeln, was die Pandemie in den letzten zwei Jahren hervorgebracht hat. Für solche Fälle gibt es Regeln, bei denen jeder weiß, was er zu tun oder zu lassen hat. Ob man diese als sinnvoll erachtet oder auch nicht.

Um die Personenzahlen und damit die Möglichkeit der Ansteckungen klein zu halten, mussten sich die Teams im Vorfeld entscheiden, wen sie mit an die Rennstrecke bringen wollen. Pro Superbike-Fahrer waren vier Personen genehmigt, bei den anderen Solo-Klassen waren drei Personen pro Fahrer gestattet, bei den Fahrern aus den diversen Cups jeweils zwei.

Die großen Teams wie EGS-alpha-Van Zon-BMW mussten auf ihre sonst rege besuchte Hospitality verzichten. Es gibt eine große Verpflegungs-Versorgungsstelle für alle, mit Vorbestellung. Allerdings kann man auch dort im Zelt sitzen und in der Gruppe essen, im Vorjahr ging nur Abholung. Oder es bleibt der Gang zur Frittenbude.

Waren in der Vor-Corona-Zeit die Tickets noch unterteilt in Fahrerlager, Boxengasse, Grid, Organisation oder Presse, die einem gut sichtbar um den Hals baumelten, gibt es jetzt nur noch ein Einheitsticket, das bei jeder Veranstaltung neu ausgegeben wird. In Oschersleben musste man vor dem Erhalt des zu tragenden Armbands eine Corona-Selbstauskunft und einen negativen zertifizierten Covid-Test abgeben, der nicht älter als 48 Stunden sein durfte. Permanente Tickets gibt es keine, lediglich der Promoter gönnt sich welche. Auch das eine Regel, die sich nicht jedem erschließt, die aber absolut erträglich ist.

Per Mail wurde man im Vorfeld darauf hingewiesen, dass auf dem gesamten Gelände der Motorsport Arena Maskenpflicht besteht. Zu tragen sind medizinische oder FFP2-Masken. Ergebnis- und Teilnehmerlisten werden ausschließlich online zur Verfügung gestellt.

Soweit die Theorie.

In der Praxis sieht das Ganze anders aus. In der Boxengasse selbst gelang das Masketragen noch bei den meisten. Bei dem Lärm und der nötigen Nähe beim Wortwechsel eine durchaus sinnvolle Maßnahme. Doch damit hatte es sich auch schon. Hielt sich in den ersten Stunden der Veranstaltung noch der eine oder andere an die Regeln auf dem gesamten Gelände, war es spätestens um die Mittagszeit des ersten Tages vorbei mit der Disziplin.

Disziplin ist den Teilnehmern nur schwer zu vermitteln, wenn auch der eine oder andere Offizielle, Ordner, Streckenposten oder sonstiges Personal die Maske gerne mal als Kinnwärmer oder baumelnden Ohrschmuck trägt. Fotografen werden zwar harsch darauf hingewiesen, ihren Roller an eben dieser oder jener Stelle nicht abzustellen. Auf die Gegenfrage, ob denn der auf Krawall gebürstete Ordner keine Maske tragen müsse, bekommt der Medienschaffende keine vernünftige Antwort mehr.

Bleibt nur zu hoffen, dass die steife Börde-Brise die rumfliegenden Aerosole auf dem zugigen Arena-Gelände in alle Winde verweht und nicht bei dem einen oder anderen ein böses Erwachen auf der heimischen Corona-Station folgt.

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