Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Überraschung: Kiefer mit BMW in der IDM Superbike

Von Ivo Schützbach
Die neu aufgestellte Kiefer-Truppe: Links im Bild Grünwald, rechts Stuppi

Die neu aufgestellte Kiefer-Truppe: Links im Bild Grünwald, rechts Stuppi

Bis Mitte Januar 2021 plante das Team Kiefer Racing für die Moto2-Europameisterschaft. Jetzt wurde ein interessantes Paket für die IDM Superbike geschnürt.

Der erfolgreiche und renommierte deutsche Rennstall Kiefer Racing wollte 2020 mit Lukas Tulovic und Thomas Gradinger in die Supersport-WM einsteigen, doch das Projekt ließ sich finanziell nicht verwirklichen.

Das Team startete daraufhin mit Tulovic in der Moto2-Europameisterschaft, dieses Betätigungsfeld hatte Teamchef Jochen Kiefer auch für 2021 ins Auge gefasst. Dann tat sich in der ersten Januar-Hälfte aber eine Alternative auf. Soeben wurde offiziell: Kiefer Racing startet 2021 in der IDM Superbike und hat sich für Motorräder von BMW entschieden! Als Fahrer wurden der Waldkraiburger Luca Grünwald sowie der Kühbacher Björn Stuppi verpflichtet.

Während Stuppi die IDM bereits 2019 und 2020 auf einer BMW S1000RR bestritt, fuhr Grünwald in dieser Zeit in der IDM Supersport 600, welche er letztes Jahr auf Kawasaki gewann. 2018 war der Bayer auf KTM Vierter der Supersport-300-Weltmeisterschaft.

Teambesitzer Jochen Kiefer und Toni Gruschka werden als Crew-Chiefs tätig sowie für das Data-Engineering zuständig sein. Mit den beiden WM-erfahrenen Mechanikern Dominik Naumann und Alex Mäschker wir das Team komplettiert. Im Management wird das Projekt von Andreas Ledermann (LSG Racing) und Tina Kiefer begleitet.

Um bei den Fahrern für eine optimale physische und psychische Verfassung zu sorgen, steht ihnen Chiropraktiker Michael Lofy zur Verfügung. Der Inhaber von Profifit verfügt über jahrelange Erfahrung als medizinischer Athleten-Coach und arbeitete unter anderen mit Joan Mir, dem MotoGP-Weltmeister. Er weiß, wie man Sportler in Höchstform bringt und wird während der IDM-Events auch für andere Piloten buchbar sein.

«Wir freuen uns sehr auf unser neues Projekt und die Zusammenarbeit mit Luca, Bjo¨rn und Andi Ledermann in der IDM», hielt Jochen Kiefer fest. «Mit Luca waren wir bereits 2013 und 2014 in der Moto3-WM unterwegs, daran erinnern wir uns gerne. Auch mit Bjo¨rn ko¨nnen wir uns sehr gut eine längerfristige Zusammenarbeit vorstellen. Eine Option könnte sein, das bestehende Team 2022 auf mehrere IDM-Klassen zu erweitern. Logistisch wa¨ren wir auch in diesem Jahr schon in der Lage dazu, in der Coronakrise haben aber nicht nur Teams, sondern auch Fahrer Schwierigkeiten, sich finanziell aufzustellen. Wie sich in diesem Jahr alles entwickeln wird, ist leider unklar.»

«Ich freue mich sehr, dass ich die Mo¨glichkeit habe, 2021 mit einem erfahrenen, bekannten und guten Team wie Kiefer Racing zusammen zu arbeiten», unterstrich Luca Grünwald. «Mit der BMW S1000RR kann ich auf einem der konkurrenzfa¨higsten Bikes an den Start gehen. Wir sind teamma¨ßig und technisch bestens aufgestellt. Mein Ziel in diesem Jahr ist Platz 5 – vielleicht geht sogar mehr.»

Bjo¨rn Stuppi ergänzte: «Einen Teil meines neuen Teams habe ich bereits kennengelernt. Die sind super drauf, wir haben auf und neben der Strecke gute Voraussetzungen. Mit Luca als Teamkollegen habe ich einen Partner, der mich schneller machen kann. Es ko¨nnte die erste Saison in der IDM Superbike werden, in der alle Voraussetzungen so sind, wie ich sie mir immer gewu¨nscht habe. Ich bin mir sicher, dass ich von den Zeiten deutlich schneller werde. Wir alle sind uns einig, aus diesem Projekt etwas Langfristiges zu machen. Es ist ein beruhigendes Gefu¨hl, eine Saison durchfahren zu ko¨nnen, und sich nicht ab Mitte der Saison Gedanken machen zu mu¨ssen, wie es 2022 weitergeht.»

Kiefer Racing ist der erfolgreichste deutsche Rennstall seit über 40 Jahren. Denn seit dem Dieter Braun Racing Team (125 ccm/1970 und 250 ccm/1973), Toni Mang (5 WM-Titel) und Krauser Racing (vier WM-Titel mit Stefan Dörflinger) hat kein deutsches GP-Team zwei Weltmeistertitel gewonnen.

Das Team Kiefer Racing ist mit dem deutschen 250-ccm-Meister Christian Gemmel 2003 in die Weltmeisterschaft eingestiegen. 2011 gewannen sie mit Stefan Bradl und Kalex die Moto2-WM, 2015 den Moto3-Titel mit Honda und Danny Kent. Nach der Saison 2019 erfolgte der Rückzug aus dem GP-Sport, weil Kiefer von der Teamvereinigung IRTA keinen Startplatz mehr bekam.

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