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GERT56: Oschersleben IDM-Test mit Puffe und Glöckner

Von Esther Babel
Julian Puffe

Julian Puffe

Lucy Glöckner und Julian Puffe erledigten erste IDM-Testarbeiten mit den BMW in Oschersleben, Toni Finsterbusch noch nicht startklar. Teammanager Karsten Wolf hat Vorschläge für eine angepasste IDM-Saison 2021.

Zumindest einer im Team GERT56 dürfte nicht ganz unglücklich gewesen sein, dass sich der IDM-Saisonauftakt nach den Absagen der Rennen auf dem Lausitzring und dem Sachsenring noch ein wenig nach hinten verschiebt. Toni Finsterbusch hatte sich Ende März beim Supermoto-Training ein wenig den Fuss angeknackst und hat bis zum nun anvisierten Renntermin Mitte Mai in Oschersleben noch reichlich Zeit, wieder in Top-Form zu kommen.

Doch mit Lucy Glöckner und Julian Puffe fehlt es dem Team um Karsten Wolf nicht an Piloten, die sich am vergangenen Wochenende trotz eher gemäßigter Wetteraussichten daranmachten, in Oschersleben reichlich Testkilometer abzuspulen.
«Der Testbeginn in Oschersleben war in Anbetracht der geplanten ersten IDM-Rennen alternativlos, auch wenn die Witterung alles andere als einladend war», erklärt dann auch Wolf. «Die Auslandstests machten in diesem Jahr für uns wenig Sinn, da zum einen die Rückreiseregelungen zu unsicher waren und wir zum anderen lange auf die neue BMW M1000RR gewartet haben. Diese wurde dann unter Federführung von RS Speedbikes eine Woche vorher innerhalb von 19 Stunden vom Serienbike zum Racebike umgebaut, auf dem Prüfstand eingefahren und auf der Rennstrecke komplettiert. Das letzte Bauteil, das wir angeschraubt haben, waren die Winglets der Firma Ilmberger Carbon, die direkt zur Rennstrecke geliefert worden waren.»

Der Anspruch an das Wochenende war gedämpft, handelte es sich doch um den ersten Roll-out für die zwei IDM-Bikes von Lucy Glöckner und Toni Finsterbusch und das ProSuperstock-Motorrad von Rico Löwe. Für alle Fahrer war es zudem der erste Test auf einer Rennstrecke in diesem Jahr. «Da Toni Finsterbusch noch eine kleine Fußverletzung auskuriert», so der Teammanager, «war es an Rückkehrer Julian Puffe, die Abstimmungsarbeit für dessen M1000RR zu leisten. Gemeinsam mit dem Race-Support von WP Suspension konnte man sich auf die Abstimmungsarbeit konzentrieren, denn alle drei Bikes funktionierten auch bei den kühlen Temperaturen und den vertrauten Pirelli-Reifen zuverlässig und in einem guten Zeitenfenster.»

Lucy Glöckner hatte nach der Winterpause bei ihrem ersten Einsatz keinerlei Adaptionsprobleme. Routiniert und abgeklärt konnte sie viele Runden abspulen und mit dem Vertrauen fürs Bike kamen auch die Zeiten. Rico Löwe mit dem ProSuperstock-Bike konnte an dem Wochenende die größten Schritte machen und den Rückstand zu den IDM-Bikes immer geringhalten.

Julian Puffe zeigte sich auf der Strecke gut gelaunt, was sich auch in seinen Rundenzeiten widerspiegelte. «Nach über sechs Monaten Pause durfte ich das erste Mal mit meinem alten und neuen Team GERT56 testen», berichtet Puffe. «Die neue BMW M1000 RR sieht nicht nur spektakulär aus, sondern hat auch unheimlich viel Potential. Ich habe die Zeit auf dem Motorrad sehr genossen und ich danke meinem Team für die super Arbeit. Wir konnten unser Testprogramm super abarbeiten und uns Stück für Stück steigern.»

Absagen keine Überraschung

«Die Absagen der ersten Rennen sind sicher nicht schön», versichert Wolf, «aber ehrlich gesagt, haben wir damit gerechnet. Und um wieder ehrlich zu sein, ist das durch den Entwicklungsrückstand und die Verletzung von Toni für uns kein Beinbruch. Ich persönlich halte eine semiprofessionelle Meisterschaft wie die IDM mit 9 Rennen sowieso für überfrachtet und der Mai mit drei Rennen in 24 Tagen war sicher von der Terminplanung auch suboptimal. Sinnvoll wäre es vielleicht, sich jetzt von den kurzatmigen Entscheidungen der Politik zu lösen und einen etwas nach hinten verschobenen und im Rahmen der Möglichkeiten verlässlicheren Saisonstart zu planen, vielleicht dann sogar mit Zuschauern. Und das mit weniger Rennevents und nicht mit dazwischen gequetschten Nachholveranstaltungen. Dafür vielleicht mit einen kurzen Qualirace am Samstag und zwei Hauptrennen am Sonntag. Wir haben alle geplant, als ob es in 2021 keine Einschränkungen mehr gäbe, die Wirklichkeit hat uns eingeholt.»

«An dieser Stelle», meint Wolf abschließend, «möchte ich mich im Namen des Teams beim Veranstalter Bike Promotion für eine mutige und professionelle Veranstaltung bedanken. Bedanken dürfen wir uns auch bei der Streckensicherung von Oschersleben und dem medizinischen Personal, die bei der Erstversorgung eines verunfallten befreundeten Fahrers einen tollen Job gemacht haben. Danke.»

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