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Leandro Mercado: Halber IDM-Rookie auf Kawasaki

Von Thorsten Horn
Leandro Mercado

Leandro Mercado

Nachdem Leandro Mercado 2022 auf einer Honda diverse Duftnoten in der IDM hinterlassen hat, ist der Argentinier in diesem Jahr auf einer Kawasaki Vollzeit dabei. Seine Pläne sind mindestens ebenso überraschend.

Der Argentinier Leandro Denis Mercado, genannt ‚Tati‘, war seit 2017 in der Superbike-WM unterwegs gewesen. Auf einer Aprilia des Teams IODARacing wurde er auf Anhieb WM-13., obwohl er erst beim dritten Saisonrennen einstieg. Dies war auch sein bester WM-Endrang, wenngleich er die Jahre danach meist in diesen Bereich kam.

Zwei sechste Plätze 2017 in Magny Cours sowie 2019 in Donington Park waren seine besten Rennresultate. Im vorigen Jahr schaffte er auf einer MIE-Honda nur drei 15. Plätze als seine besten Ergebnisse und verlor somit endgültig den Spaß an der WorldSBK.

Sichtlich mehr Freude machten ihm 2022 seine Gaststarts in der IDM auf einer Honda des Teams Holzhauer Racing Promotion. In Most tauchte er erstmals auf, um an Stelle des verletzten Luca Grünwald anzutreten. Gleichzeitig war es für ihn eine gute Gelegenheit, für den WM-Lauf fünf Wochen später an gleicher Stelle zu testen.

Im ersten IDM-Rennen in Most wurde er Dritter und holte somit, abgesehen von einem ‚geschenkten‘ Podestplatz 2019, das erste Podium für Honda in der Premiumklasse seit acht Jahren. Nachdem er in Assen einmal sogar Zweiter geworden war, wiederholte er den dritten Rang beim Finale in Hockenheim in beiden Rennen und beendete die Saison mit nur vier von sieben möglichen Teilnahmen auf dem achten Schlussrang.

In diesem Jahr dockte der 31-Jährige beim Team Kawasaki Weber Motos Racing an und hat wieder Großes vor. Beim Test im Rahmen eines Renntrainings von PZ Motorsport am Montag und Dienstag dieser Woche auf dem Sachsenring hatten wir Gelegenheit, uns seine Pläne genauer erläutern zu lassen. So sagte ‚Tati‘ beim Treffen mit SPEEDWEEK.com zunächst: «Ich will in diesem Jahr wieder ganz vorn dabei sein. Es sind viele schnelle Fahrer dabei, also wird die Konkurrenz sehr stark sein. Aber wir werden hart arbeiten, um wieder ums Podium und auch um Siege kämpfen zu können.»

Das sagt sich leicht, doch weiß Mercado selbstverständlich, dass es speziell in seinem Spiel noch ein paar unbekannte Größen gibt. «Das Team und das Motorrad sind neu für mich. Ich bin zwar 2018 und 2019 mit Kawasaki in der World-Superbike gefahren, aber natürlich sind die WM- und IDM-Motorräder nicht miteinander zu vergleichen. Die Reglements sind anders und selbstverständlich hat sich in den Jahren dazwischen einiges getan», sagt der seit seinen ersten Europa-Einsätzen in Imola lebende Gaucho dazu.

Die diesjährige IDM-Saison beginnt vom 12. bis 14. Mai auf dem Sachsenring, weshalb nach zwei Tests in Spanien, nun ein weiterer auf der sächsischen Berg- und Talbahn angebracht war. Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit. Der Regen war zwar nicht allzu üppig, aber die niedrigen Temperaturen bewog so manches Team dazu, vorzeitig zusammenzupacken.

Leandro Mercado gehörte jedoch zu jenen, die die meisten Sessions dennoch nutzten und erklärte dazu: «Der Sachsenring wird für mich komplett neu sein. Somit war dieser Test trotzdem wichtig. Ich konnte die Strecke lernen und am Bike haben wir auch weitergearbeitet. Es ist halt so vieles für uns neu, sodass wir viel Zeit auf der Strecke brauchen.»

Das gleiche Manko wird er noch zwei Mal haben. «»Ein paar IDM-Strecken kenne ich ja nun schon. In Oschersleben werden wir noch testen, der Red Bull Ring fällt mit der Endurance-WM in Suzuka zusammen, also werde ich dort nicht fahren. Hockenheim kenne ich auch noch nicht, aber vielleicht ergibt sich hier auch noch was», meint er zu seinem weiteren Fahrplan.

Das Thema WM hat sich bei ihm fürs Erste erledigt, was er mit folgendem Statement untermauert: «Die IDM hat mir voriges Jahr von Beginn an gefallen und ich nehme die Saison, so wie sie ist. Ich habe vorige Woche mein erstes 24-Stunden-Rennen bestritten. Ich genieße den Moment. Ebenso Fights in Rennen und am besten auch in einer Meisterschaft. Derzeit bin ich mit meiner Situation wirklich glücklich.»

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