MotoGP: Pramac-Boss schießt gegen Ducati

Florian Alt: «Mein Motorrad geht wie’s Schwein»

Von Esther Babel
Bei den beiden IDM Superbike-Läufen mühte sich Honda-Pilot redlich mit dem BMW-Duo Mikhalchik und Reiterberger ab. Doch am Ende musste Florian Alt Vernunft walten lassen und sich mit P3 begnügen.

Die ersten Runden der beiden Superbike-Rennen in Schleiz boten ein für die Fans ansehnliches Geplänkel zwischen Titelverteidiger Florian Alt und den beiden BMW-Piloten Ilya Mikhalchik und Markus Reiterberger. Insgesamt beharkten sich damit drei Piloten mit acht IDM-Titeln. Reiterberger hatte sich aus Spaß an der Freude dazugesellt, erhielt für seinen Gastauftritt aber keine Punkte.

Über die Distanz musste sich Alt aber der Konkurrenz beugen und mit Platz 3 auf dem Podest und Rang 2 bei der Punktewertung begnügen. «Ich habe versucht, alles zu geben», beschrieb er sein erstes Rennen. «Auch das Team gibt das ganz Wochenende wirklich alles, das muss man sagen. Aber ich denke, es war mehr als ersichtlich, dass die zwei Jungs viel, viel mehr Grip am Hinterrad haben als ich. Von dem her war es für mich schwer, ein bisschen mit stumpfen Waffen zu kämpfen. Mein Motorrad geht wie’s Schwein. Auf der Geraden war die einzige Chance, wo ich wirklich daneben fahren konnte und auf der Bremse. Da hat mein Team wirklich was richtig Geiles hingebaut.»

«Nichtsdestotrotz ist es schwierig für uns», spricht er Klartext. «Markus hat mich natürlich am Anfang ein bisschen aufgehalten. Mein Plan war, die Lücke ein bisschen aufzufahren. Aber die Pace von den Beiden war deutlich besser. Von dem her bin ich gespannt, ob wir gleich noch was finden und ob‘s besser wird. Aber ich werde nicht aufgeben. Ich denke, man kann sehen, wir haben alles gegeben. Jede Runde. Egal wann er kam, zu kontern. Zwei, drei Mal bin ich fast gestürzt. Da dachte, ich muss jetzt zurückstecken, denn sonst nehmen wir gar keine Punkte mit. Vielen Dank an die Fans, die wirklich jedes Training am Jubeln sind. Das macht echt Spaß hier.»

Allerdings war Alt mit dem Sieg von Mikhalchik auch seine IDM-Führung losgeworden. In Lauf 2 wurden dann auch noch Jan-Ole Jähnig frech und mischte eifrig mit im Kampf um die Podestplätze. In der letzten Runde setzte sich Alt dann aber durch und rettete sich mit Rang 3 ins Ziel. Und wo hatte er Jähnig kassiert?

«Unten, Richtung Ortschaft», erläutert er sein erfolgreiches Manöver, «habe ich versucht, viel zu spät zu bremsen. Ich habe quasi einen Blockpass gemacht, und bin auch weit gegangen. Aber die nächste Rechts war Innen. Ich habe dort einfach überholt und habe dann in der Runde alles zugemacht was ging, damit er nicht mehr vorbei konnte. Den dritten Platz brauchte ich, denn was war Schadensbegrenzung. Von dem her, alles okay. Es war ein fairer Kampf.»

«Schade, dass wir dieses Wochen nicht mit den Jungs kämpfen konnten», bedauert Alt. «Wir müssen einfach noch am Kurvenausgang zulegen, damit das was wird. Ich habe versucht, zwei Runden dranzubleiben und habe dann einen großen Fehler eingebaut. Ich bin fast gestürzt. Es war für uns dieses Wochenende tatsächlich nicht mehr drin. Aber wir haben die Pace zu letztem Jahr deutlich erhöht, von dem her bin ich echt glücklich.»

Punkte IDM Superbike nach 8 von 14 Rennen

1. 163 Punkte Ilya Mikhalchik (UKR), BMW
2. 155 Punkte Florian Alt (D), Honda
3. 93 Punkte Toni Finsterbusch (D), BMW
4. 92 Punkte Patrick Hobelsberger (D), BMW
5. 89 Punkte Jan-Ole Jähnig (D), BMW
6. 80 Punkte Lorenzo Zanetti (I), Ducati
7. 72 Punkte Bálint Kovács (HU), BMW
8. 63 Punkte Leandro Mercado (ARG), Kawasaki
9. 51 Punkte Hannes Soomer (EST), BMW
10. 42 Punkte Thomas Gradinger (A), Yamaha
11. 38 Punkte Philipp Steinmayr (A), BMW
12. 36 Punkte Maximilian Kofler (A), Yamaha
13. 31 Punkte Luca Grünwald (D), BMW
14. 22 Punkte Leon Orgis (D), Yamaha
15. 20 Punkte Jan Mohr (A), BMW
16. 14 Punkte Milan Merckelbagh (NL), BMW
17. 13 Punkte Max Schmidt (D), BMW
18. 11 Punkte Vladimir Leonov (RUS), Ducati
19. 9 Punkte Max Enderlein (D), Yamaha
20. 7 Punkte Kevin Orgis (D), BMW
21. 6 Punkte Nico Thöni (A), Kawasaki
22. 5 Punkte Colin Velthuizen (NL), BMW
23. 3 Punkte Rob Hartog (NL), Yamaha
24. 3 Punkte Marco Fetz (D), BMW
25. 2 Punkte Sandro Wagner (D), BMW

Noch keine Punkte

Marc Moser (D), Ducati
Björn Stuppi (D), BMW
Oliver König (CZE), Ducati
Johann Flamman (D), Kawasaki
Julius Ilmberger (D), BMW
Leon Franz (D), BMW
Martin Vugrinec (CRO), Kawasaki

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