Formel 1: Hartes Urteil nach Fehler

Karsten Wolf (BMW) und die neue Konzessionsregel

Von Esther Babel
Karsten Wolf (Mitte) mit Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch

Karsten Wolf (Mitte) mit Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch

Der Chef des Teams GERT56 war im Vorjahr mit Patrick Hobelsberger, Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch das zweitgrößte Superbike-Team im Fahrerlager. Er ist und bleibt ein Freund offener Worte.

Für das Team GERT56 geht es mit dem ersten Rennen der IDM Saison 2025 in Oschersleben gleich im persönlichen Motorsport-Wohnzimmer los. Bevor seine beiden Piloten Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch an den Start rollen, beantwortet der Teamchef die Fragen nach den seit diesem Jahr durch den IDM-Promoter eingeführten Konzessionsteile. Also von Teilen, die Herstellern zugesprochen werden, um eine technische Lücke zu Mitbewerbern zu schließen und damit die eigene Chancengleichheit zu erhöhen und das Feld näher zusammenzubringen.

Das Team GERT56 setzt wie eh und je auf Motorräder der Marke BMW, die in den letzten Jahren der IDM ihren bayrischen Stempel aufgedrückt hat. «Ich möchte da auch nicht falsch wiedergegeben werden», macht ‚KW‘ vor seiner Stellungnahme klar. «Ich suche nicht den Vorteil oder die Besitzstandswahrung für BMW, ich suchen fairen und technisch vergleichbaren Wettbewerb.»

Thema Konzessionsteile. «Meine Position ist da ziemlich klar und hier mein Statement dazu», so ein auskunftsfreudiger Karsten Wolf. «Was mich an dem Thema vor allem stört, ist, dass wir als zweitgrößtes Team mit drei Fahrern unter den Top 6 im Jahr 2024 nicht in die Prozesse eingebunden waren. Weder von der IDM noch vom Hersteller! Dass ich es auf der Messe INTERMOT in der Gerüchteküche erfahren habe, ist kein guter Stil.»

«Als ich mich dann um Klärung und Gestaltung noch im alten Jahr bemüht habe, habe ich von keiner Seite Unterstützung oder Feedback erfahren», hält Wolf fest. «Ich kann nur sagen, dass ich als Sportsmann sehr für einen ausgeglichenen Wettbewerb bin und für eine Herstellervielfalt, also für eine Balance of Performance. Von daher hätte ich dominanten Teams eher was weggenommen (Drehzahl/Gewichtszuladung), als den anderen was an Spezialteilen ‚aufzubürden‘. Das macht es für die anderen Hersteller noch teurer und die Schwelle zum Einstieg in die IDM noch höher.»

«Zudem sind die Parameter nicht geklärt, wann diese Parts gewährt werden (Rundenzeit, Siege, Punkte usw.?) und wann diese wieder entzogen werden», fragt er sich. «Dies halte ich dann aber am fragwürdigsten, wenn man mitten in der Saison wieder Teile entzogen bekommt, da man ein Fahrzeug dann wieder völlig aus der Balance bringt.»

«Natürlich hätte ich auch einen Lösungsvorschlag gehabt», fügt der Teamchef an. «Alle Hersteller mit Teamvertretern an einen Tisch, Festlegung der Konzessionsteile und dies bei Zustimmung aller für ein Jahr. Das würde Planungssicherheit schaffen, wäre protestsicher und auch für die Zuschauer und Fans transparent. Ich hoffe sehr, dass die von mir hochgeschätzten technischen Kommissare aus der Fülle der verschiedenen Sonderlösungen einen technischen Bewertungsmaßstab im Sinne der Fairness finden.»

«Wir machen es bei GERT56 so wie immer», meint er. «Wenn man nicht mit uns reden will, machen wir unser eigenes Ding, bewerten die Effekte nun erstmal in Entstehung und Durchführung mit wachen Auge. Und zur Not habe ich schon mal eine DMSB-Bewerberlizenz gelöst, um gegebenenfalls meine Standpunkt auch formell vorbringen zu können. Doch im Grunde wollen wir nur eines: Rennen fahren uns Spaß haben.»

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