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Concession-Parts: Wer darf was? Die Aufklärung!

Von Esther Babel
Ab Oschersleben gelten neue Regeln

Ab Oschersleben gelten neue Regeln

Noch ist das Regelwerk neu, mit dem das Feld enger zusammenrücken soll. Es bleibt abzuwarten, wer am Ende auf dem Podest steht und wie stark der Gegenwind für BMW, Honda und Ducati wird.

Wirklich viel zu melden hatten die Hersteller BMW und Ducati bei der Entscheidung im vergangenen Winter in Sachen Konzessionsteile nicht. Zu schnell und zu erfolgreich. Daher gingen die Bayern und die Italiener bei der Liste der möglichen Konzessionsteile auch leer aus.

Honda bekam einen Punkt zugesprochen, die Freigabe der Gabelbrücke, obwohl sie im Vorjahr Vizemeister geworden waren. Den blanken Zahlen nach hätte Honda ebenfalls leer ausgehen müssen. Doch die Entscheider sahen einen großen Anteil des Erfolges in dem nicht gerade als langsam bekannten Fahrer Florian Alt. Andere Fahrer hätten da vielleicht mehr Mühe gehabt. Yamaha-Fahrer können sich aus drei Optionen zwei raussuchen. Kawasaki, die sich seit Jahren mit den verschiedensten Fahrern schon ein klein wenig quälen mussten, um mitzukommen, dürfen von drei Optionen drei verwenden.

Karsten Bartschat ist im Auftrag des IDM-Promoters in Sachen Technik verantwortlich und das Bindeglied zwischen Fahrer und Verwaltung. Die Idee hinter den Konzessionsregeln: Den Wettbewerb sportlich interessant halten. Da die Hersteller, die in der IDM antreten, durch ihre Mitgift in den IDM Sponsorpool auch finanziell mitmischen, möchte keiner als Hinterbänkler hinterhergondeln und die Druckkulisse dürfte entsprechend hoch sein.

In den letzten Jahren stand immer BMW eigentlich schon zu Beginn der Saison als Hersteller-Meister fest. Denn selbst wenn die Spitze mal versagen sollte, waren immer noch massig BMW-Piloten im Mittelfeld dabei, die wenigstens ein paar Punkte schnappten. Gezählt werden jeweils die zwei besten. Honda und Kawasaki waren als Einzelkämpfer oder als Duett in Sachen Hersteller-Wertung eh mit überschaubaren Chancen unterwegs.

«BMW hat seine Hausaufgaben eben am besten gemacht», erklärt Bartschat im Interview mit SPEEDWEEK.co. «Und sie sind trotz ihrer Seriennähe verdammt stark. Ducati muss, da sie das Motorrad nur nach Superbike-Reglement und nicht auch nach Superstock-Reglement homologiert haben, eh schon fünf Kilo mehr draufpacken als alle anderen die eben auch eine Superstock-Homologation haben.» Seit drei Jahren gibt es dieses Extra-Gewicht. Ein Grund sicherlich der Durchmarsch der Ducati-Piloten vom Team 3C, das damals mit Xavi Fores und Max Neukirchner auch nicht gerade in die untalentiertesten Fahrer investiert hatte. Für Fores wurde es das Sprungbrett in die WorldSBK.

Die neuen Konzessionsregeln wurden laut Bartschat aus Wünschen der Hersteller und Teams entwickelt. Yamaha bekam unter anderem die Bearbeitung des Zylinderkopfes zugesprochen. «Manche Wünsche waren ausser der Reihe», erklärt Bartschat, «und schlicht zu teuer. Wir von der IDM sehen uns stets dem Druck ausgesetzt, das Reglement so früh wie möglich zu veröffentlichen. Die Eligible-Liste kommt aus der WM und war erst nur ein Entwurf. Das Reglement kam im Dezember 2024. Mit den neuen Zusatzerklärungen ist man jetzt flexibler.» Diese Liste, einsehbar seit Mitte Februar, wird ständig auf dem Laufenden gehalten.

Und was passiert bei der Verschiebung der Verhältnisse? Wenn ein Fahrer, der mit Konzessionsteilen ausgerüstet ist und plötzlich ständig gewinnt? «Dann würde sich z.B. nach vier Rennen die IDM-Kommission zusammensetzen und sich alles genau anschauen», zählt Bartschat auf. «Rundenzeiten, Top-Speed-Listen usw. Das ist sehr komplex. Gegebenenfalls müsste der Teilnehmer dann eine seiner Konzessions-Optionen wieder zurückrüsten. Lediglich bei Honda fällt das flach. Da ist ein Einbremsen nicht vorgesehen.»

Und die oft erwähnte Balance of Performance? «Gibt es bei der IDM Superbike nicht», lautet Bartschats Antwort. «Die haben wir nur bei der IDM Sportbike und der IDM Supersport. Bei der Sache mit den Konzessionsteilen muss man auch die Fahrerwahl abwägen. Das ist auch bei Honda eingeflossen und daher gab es einen Konzessionspunkt. Nach den Zeiten von Jonas Folger wurde Yamaha mehr erlaubt als den anderen, aber bei den Zeiten hat sich im Vergleich zu Folger nicht viel getan. Aber wir versuchen, das abzuwägen.»

Sicher ist also nur, dass beim IDM Saisonstart BMW wie gehabt und Ducati mit 5 Kilo mehr als der Rest in der Startaufstellung stehen wird. Honda wird auf den Konzessionpunkt mit der Gabelbrücke vorerst verzichten. Bei dem Rest wird man sehen, was die ganze Aufregung bringt und wer sich den Spaß auch leisten kann. Nicht jeder ist bisher von der Idee, der Umsetzung und der Kommunikation überzeugt. Vor allem eine Frage treibt viele um: «Wer entscheidet eigentlich genau, wer etwas zugesprochen bekommt», fragt sich nicht nur ein Teamverantwortlicher im IDM-Fahrerlager, «und wann und unter welchen Bedingungen muss man einen Konzessionspunkt wieder hergeben. Wir sind hier beim ersten Rennen und das ist noch nicht abschließend geklärt.» Es bleibt, wie immer, spannend.

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