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Dominique Aegerter: Rosen für die IDM Superbike

Von Thorsten Horn
Dominique Aegerter hat bei seinem Gastspiel in der IDM Superbike ein Rennen gewonnen und einmal den zweiten Platz belegt. Die errungen Pokale haben für ihn sehr wohl einen hohen Stellenwert.

Im ersten IDM Superbike-Rennen in Assen zeigte der Superbike WM-Pilot Dominique Aegerter als Ersatzfahrer für den verletzten Jan Mohr im niederländischen Team SWPN auf einer nur bedingt konkurrenzfähigen Yamaha YZF-R1 seine Klasse und gewann bei Mischbedingungen vor dem um die Meisterschaft fahrenden Lukas Tulovic. Bei klareren Wetter-Bedingungen im zweiten Lauf drehte der Eberbacher den Spieß um und hielt den Schweizer auf Distanz.

Damit konnte der 34-jährige Rohrbacher leben bzw. in Anbetracht der technischen Umstände zu Recht stolz sein. «Nach dem Sieg im ersten Rennen habe ich eine Statistik bekommen, dass der letzte Sieg einer Yamaha in der IDM Superbike schon sehr lange her ist. Das zeigt, dass sich andere Hersteller weiter gesteigert haben», gab er sich im anschließenden Gespräch mit SPEEDWEEK.com zufrieden. Leider stimmte die ihm vorgelegte Statistik nicht, denn der letzte Yamaha-Sieg in der IDM Superbike datiert nicht aus 2018, sondern aus 2021 und wurde von seinem Landsmann Dominic Schmitter im ersten Rennen in Most herausgefahren.

Ungeachtet dessen streute er der IDM Rosen auf den Weg und rang zugleich nach Worten, seine Leistung auf einem nicht gerade ‚State-of-the-Art-Bike‘ einzuordnen. «Das Level ist in der IDM mit Fahrern wie Mercado, Tulovic, Alt und so weiter, die alle schon WM gefahren sind, schon sehr hoch. Ebenso von den anderen Herstellern. Mit denen zu kämpfen, weiß man, dass das nicht so einfach ist. Da gibt es aktuell schon Unterschiede.»

Dass diese in der IDM Superbike da sein müssen, wusste er im Vorfeld, hatte sich aber trotzdem auf dieses Unterfangen eingelassen. Dazu erklärte er: «Wenn du einen Anruf von einem Team bekommst, schaust du erst einmal auf die Rangliste, wo sie stehen. Dann siehst du, nicht in den Top-10. Da hatte ich schon ein paar Gedanken. Ich habe ja noch ein paar Kontakte in die IDM und habe die dann mal angerufen. Da wurde mir gesagt: «Doch, das ist ein seriöses Team. Die arbeiten gut und das Material ist auch gut.»

Dennoch musste er anfangs schauen, wo er mit dem Motorrad steht, und hatte keine konkreten Vorstellungen. Das Bild wurde nach dem Freitag und Samstag dann jedoch klarer. «Da wusste ich schon, dass ich konkurrenzfähig bin. Ich glaube, ich habe ein gute Leistung gezeigt.»

Das fand auch der Crew-Chief beim Team SWPN, Jens Schulze aus dem sächsischen bzw. vogtländischen Oelsnitz. Zur Arbeit mit dem WM-Piloten erklärte er: «Mit seiner Erfahrung kann er Probleme mit dem Bike präziser beschreiben und kommt schneller auf sein eigentliches Problem zu sprechen. Probleme, die andere Fahrer haben, hat er nicht, weil er weiß, dass das so sein muss und es auch mal wackeln kann. Kleine Problemchen überfährt er einfach und legt seine Prioritäten auf maximale Brems-Performance und maximalen Grip.»

Zu seinem Trip nach Assen resümierte Dominique Aegerter zunächst allgemein: «Es hat mir bei der IDM sehr gut gefallen und es war für mich ein super Training mit einem Team, welches sich sehr gut vorbereitet hat. Ich war schnell, habe ein Rennen gewonnen und war einmal Zweiter. Es waren speziell im ersten Lauf schwierige Bedingungen mit dem Regen, der reingekommen ist.»

Und welche Lehren konnte er daraus für sich ziehen? «Ich denke, das hat mir gutgetan. Ich bin gesund, habe die drei Tage ein super Training gehabt und das Team hat bei seinem Heimrennen einen Sieg geholt. Die Sommerpause so zu nutzen, mit einem Team, welches Freude macht, in einer Meisterschaft die Freude macht, ist sicherlich viel mehr wert, als zu Hause irgendetwas anderes zu trainieren.»

Was ihm seine jüngsten IDM-Erfolge wert sind, bestätigte der Ex-IDM-125-Pilot aus dem Jahr 2006 zudem mit folgender Aussage: «Ich hatte zwei Mal 23 Kilogramm Gepäck mitgenommen und lasse die Pokale erst einmal beim Team. Sobald es eine Möglichkeit gibt, werde ich sie auch in mein Museum stellen. Sieg ist Sieg und ein zweiter Platz ist ein zweiter Platz. Ich war zwei Jahre nicht mehr auf dem Podium und die IDM ist eine starke Meisterschaft. Von daher haben die Pokale für mich sehr wohl einen Stellenwert.»

Im Moment gibt es zu seiner näheren Zukunft noch keine Neuigkeiten, sodass die Frage erlaubt sein muss, ob die IDM für einen Profi-Rennfahrer besser wäre als nichts? «Zuerst muss man jemanden finden, der für sowas Geld zahlt. Das haben wir uns noch gar nicht angeschaut. Mein Ziel ist es aber natürlich, in der Superbike-WM zu bleiben. In dem Team kann ich zwar nicht bleiben, aber ich will schon noch ein paar Jahre auf WM-Niveau fahren.»

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