Florian Alt: «Assen-Mythos durchbrochen»
«Wir haben den Mythos der letzten Jahre durchbrochen. 2023 bin ich in Assen im ersten Rennen Dritter und im zweiten unverschuldet abgeräumt worden. Letztes Jahr habe ich nach meinem Sturz im ersten Lauf und meiner Finger-Verletzung gar keine Punkte mitgenommen. Dieses Jahr sind wir mit 32 Punkten nach Hause gegangen, von daher war es ein gutes Wochenende. Vor allem wenn man betrachtet, dass Assen und die Honda einfach nicht perfekt zueinander passen», lautete anschließend das erste allgemeine Fazit von Florian Alt gegenüber SPEEDWEEK.com. An diesem Wochenende wurde der Honda-Pilot vom Team Holzhauer Racing Promotion zwei Mal Vierter und hatte im ersten Rennen das Podest sogar bis kurz vor Schluss vor Augen.
Im Training reichte es für ihn nur zu Startplatz 6, sodass seine Rennperformance doch ein wenig positiv überraschte. Dazu meinte der 29-jährige Rheinländer: «Podest-Chancen hatte ich mir trotzdem ausgerechnet. Das ist immer unser Ziel und unser Anspruch. Ich sage aber auch immer wieder, dass wir bei normalen Bedingungen nicht um den Sieg fahren können, aber um ein Podest. Das war im ersten Rennen auch der Fall. Das Team hat hervorragende Arbeit geleistet und wir waren über die Distanz so schnell wie noch nie in Assen. Gerade in Rennen zwei war ich total überrascht, wie schnell wir waren. Das macht mich stolz.»
In jenem zweiten Rennen lief er nur gut drei Sekunden hinter dem Gast aus der Superbike-WM, Dominique Aegerter, ein, was Alt so bewertete: «Hinter ihm, der in Assen bei der Superbike-WM ein unglaublich gutes Top-10-Resultat geliefert hat, und hinter seiner Yamaha, die in Form von Elektronik und Motor inzwischen Concession-Points hat, die wir nicht haben, ins Ziel kommen, stimmt mich auch sehr positiv. Das hat gezeigt, dass wir als Team und Honda selbst sehr gut dabei sind. Ob das bis zum Schluss für den Titelkampf reicht, weiß ich nicht. Aus eigener Kraft haben wir einfach auf Grund vieler Kleinigkeiten wenige Chancen.»
Nach zuvor sechs Podestplätzen in Folge, könnte man meinen, dass Assen die ungünstigste Strecke für ihn war. «Das würde ich nicht sagen, aber sie ist keine einfache für uns momentan. Ich weiß aber, dass der Nürburgring voriges Jahr schwer für uns war, weil ich da noch ein Stück weit an meinem Finger vom Assen-Sturz her verletzt war. Sprich, ich war da nicht bei 100 Prozent.»
Zum Restprogramm mit dem Nürburgring vom 5. bis 7. September und dem Finale in Hockenheim vom 26. bis 28. September blickte er zudem mit folgenden Worten voraus: «Wir haben von Rennen 1 an gesagt, dass wir um Podestplätze kämpfen wollen. Dass wir Rennsiege holen, hätten wir selbst nicht gedacht. Auch dass wir in der Lage sind, über die gesamte Saison gegen die übermächtige Ducati im Titelkampf zu sein, ist der reinste Wahnsinn, was mich auch stolz macht. Am Ende des Tages müssen erst mal die letzten vier Rennen gefahren werden. Sowohl Lukas wie auch ich müssen erst mal komplett punkten, dann sehen wir weiter.»
Zum Schluss richtete er über diesen Kanal noch folgende Worte an sein Team: «Ich bedanke mich besonders bei Holzhauer Racing Promotion. Wie sehr wir ans Limit gehen, hat man am Freitag gesehen. Ich bin am Freitag das erste Mal seit einem Jahr, über alle Sessions gesehen, gestürzt, weil wir einfach versuchen, das Maximale herauszuholen. Das Team war dann in der Lage, das Motorrad innerhalb kürzester Zeit wieder aufzubauen und mir ab Samstagmorgen wieder ein perfektes Motorrad hinzustellen. Vielen Dank dafür.»