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Markus Reiterberger (BMW) und sein Weg zum Titel

Von Esther Babel
Markus Reiterberger (re.) feiert mit Chef Werner Daemen den Titel

Markus Reiterberger (re.) feiert mit Chef Werner Daemen den Titel

Mit einem Doppelsieg, WM-tauglichen Rundenzeiten und einer top-aufgestellten Mannschaft rund um Chef Werner Daemen machte der BMW-Pilot in Assen den Sack zu.

Markus Reiterberger war mit einem beruhigenden Vorsprung von 55 Zählern nach Assen gereist, doch zu viel Entspannung liess der BMW-Pilot dennoch nicht aufkommen. Vor allem weil die Strecke von Assen schon immer eine besondere Herausforderung war. «Ob mit der 125er, im Cup oder bei der Superstock-1000», zählt er seine Karriere-Stationen auf, «so richtig erfolgreich war ich hier noch nie. Ich weiss auch nicht, woran es bisher gelegen hat. Vielleicht weil man hier soviel in Schräglage ist?»

Nach zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen aus den letzten beiden IDM-Veranstaltungen ging es für Reiterberger eine Stufe weiter im Zuge der Balance of Performance. Ein weiteres Kilo Zusatzgewicht, inzwischen sieben insgesamt, wurde an seine BMW S1000RR geschraubt.

«Ein Kilo mehr ist jetzt auch schon wurscht», fasste er die Lage zusammen. «Aber im Gesamten merkt man das natürlich schon.» Bei einem 55 Punkte-Vorsprung war die Idee des vorzeitigen Titelgewinns nicht ganz abwegig. «Natürlich ist das das Ziel», gab Reiterberger dann auch vor den Rennen zu. «Obwohl ein Titelgewinn in Hockenheim mit den Fans und Zuschauern auch toll wäre. Aber jetzt fahren wir das Ding erstmal ein, übers Feiern reden wir dann später.»

Ein klein wenig durfte er schon nach der Superpole feiern, in der er sowohl Dauerkonkurrent Javier Forés als auch Josh Brookes, der die Britische Superbikemeisterschaft anführt und als Gast bei der IDM dabei war, hinter sich hielt und auch in Assen die Bestzeit einfuhr. Auch nach einem Blick auf die Zeitenlisten der Kollegen aus der Superbike-Weltmeisterschaft konnte sich Reiterberger ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.

Das Dauergrinsen ging auch nach dem ersten Lauf nicht weg. Reiterberger hatte sich nach wenigen Runden an die Spitze gesetzt und war allen davon gefahren. Auch wenn der Vorsprung gegen Ende ein wenig schrumpfte, blieb bei der Zieldurchfahrt genügend Zeit für ein Sieger-Wheelie. Die Freude über den Sieg war gross. Doch viel mehr wog für Reiterberger seine persönliche Bestzeit von 1.36,049.

«Der Wahnsinn», lautet sein Kommentar. «Johnny Rea, der die Superbike-WM anführt, ist hier 1.35,8 gefahren.» Die ersten beiden Runden im Rennen hatte er sich noch mit Javier Forés bekriegt. «Doch der wird nervös, wenn man hinter ihm herfährt», verrät der Bayer. «Als er sich auf der Gegengerade lange umgeschaut hat, bin ich vorbei gegangen. Bei der Flucht nach vorne habe ich meine Reifen ein wenig zu hart rangenommen. Aber eine 1.36,0, das ist schon was.»

Auch Lauf 2 wurde eine Beute des Bayern und mit einem Vorsprung von 0,101 Sekunden holte er den zweiten Tagessieg und den Titel. «Ein unbeschreibliches Gefühl», lautete sein Erklärungsversuch. «In der letzten Runde bin ich Kampflinie gefahren, damit mir keiner mehr durchschlupft. Ich hatte mir vorgenommen, mit dem Doppelsieg den Titel zu holen. Jetzt habe ich elf von 14 möglichen Siegen. Und in Hockenheim setzten wir das fort. Aber hier in Assen hat mir mein Team einfach ein saugutes Motorrad hingestellt. Von Freitag bis Sonntag haben sie richtig Gas gegeben. Das war bis jetzt meine allerschönste Saison.»

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