Nebel klärt auf

Freie Fahrt für Stefan Nebel
Das Jahr 2009 war sehr erfolgreich für dich. Im ersten Jahr mit demKTM-Team hast du gleich den Vizetitel geholt. Hast du das alles schonrealisiert?
Der Erfolg war eine Mischung aus ein wenig Glück und ganz viel Arbeit.Erwartet hatten wir das nicht. Doch das Team hat es sich verdient. Vorallem beim letzten Rennen in Hockenheim haben wir uns schon Gedanken umdie nächste Saison gemacht. Für uns war das Rennen so eine Art Test fürdas kommende Jahr. Es war schön, in diesem Jahr einen solchen Erfolg zuhaben. Doch es wird ganz schön schwer, dass im nächsten Jahr zuübertreffen. Da kommt schon ein wenig Druck auf. Vor allem weil es 2010auch bei der Konkurrenz ganz schön hart zur Sache gehen wird. Wir werdenunser Bestes geben, um an der Spitze mit zu mischen.
Was hat deiner Meinung nach das Team in der vergangenen Saison gelernt?
Das Team hat eine ganze Menge gelernt und jeder der dabei war, hatseinen Job mit wahrer Leidenschaft betrieben. Es war mehr als nur einJob. Die Jungs haben Tag und Nacht gearbeitet, um alles hinzubekommen.Wir alle sind auf den Rennsport fokussiert und es herrscht einhervorragender Teamgeist. Vor allem an Wochenende, wo nicht alles nachPlan lief, haben wir uns zusammen getan, alles analysiert und gleich dasnächste Ziel ins Auge gefasst.
Gibt es eine Lieblingsstrecke für dich?
Mich muss man bloss auf ein Motorrad setzen und dann bin ich glücklich.Ich versuche immer 100 Prozent zu geben, manchmal auch ein bisschenmehr. Sollte ich mir eine Strecke herauspicken, würde ich denNürburgring nennen. Der Nürburgring ist nicht weit von meinem Zuhauseweg und es ist die Strecke, auf der schon mein Vater fuhr. Ich bin quasiim Fahrerlager aufgewachsen. Ich mag auch den Salzburgring sehr gerne.Es macht echt Spass, da zu fahren. Das Rennen in diesem Jahr dort waretwas ganz Besonderes. Die komplette KTM-Familie war dort, um zuzuschauen.
Seit einem Jahr bist Du Vater. Hat das deine Sicht auf die Dinge verändert?
Eltern sein verändert die Perspektive gewaltig. Ich bin froh, dass meineFrau mich in allem unterstützt und unser Familienleben so hinbekommt,dass es in mein Trainingsprogramm passt. Sie versteht meinen Job undgibt mir den Raum, ihn so zu tun wie ich ihn tun muss. Maximilian habenwir schon gut in die Rennerei eingeführt und in der letzten Saison hater uns immer begleitet. Sein KTM-Outfit ist komplett und er wächst mitdem Rennsport auf.
Du warst letztens noch bei Testfahrten in Spanien unterwegs. Lief alles nach Plan?
Ja, wir waren in Cartagena und alles lief gut. Das Motorrad war schnell,erstaunlich schnell. Was ja schon mal kein schlechtes Zeichen ist. Wirhaben unser Testprogramm gut durch gebracht. Die Arbeit bis jetzt warTheorie, jetzt wird es Zeit für die praktische Umsetzung. Wir haben eineneue Elektronik probiert und wir erhielten einige wertvolleInformationen. Ein paar kleinere Probleme hatte ich, da ich mich beimTrial-Fahren am Daumen verletzt hatte. Doch ich komme mit der kleinenVerletzung gut klar und ausserdem habe ich einen gutePhysiotherapheuten.
Der nächste Test ist für Dezember geplant?
Ja wir fahren nach Valencia. Doch diesmal nimmt Martin Bauer auf derRC8R Platz. Er hatte wegen einer Erkältung beim letzten Test gefehlt.Aber ich werde natürlich auch vor Ort sein.
Wie sieht dein persönliches Ziel für das nächste Jahr aus?
Jeder Fahrer wird sagen, dass er da raus fährt, um den Titel zu holen. Und genau das hoffe ich auch zu schaffen.