Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Sattler/de Haas: Höllencrash ging noch glimpflich ab

Von Rudi Hagen
Ihr Arai-Helm verhinderte noch Schlimmeres bei Ilse de Haas

Ihr Arai-Helm verhinderte noch Schlimmeres bei Ilse de Haas

Eineinhalb Wochen nach ihrem schweren Crash auf dem Bugatti Circuit in Le Mans sind Josef Sattler und Aushilfsbeifahrerin Ilse de Haas wieder auf dem Weg der Besserung. Der Bayer verletzte sich Schlüsselbein und Rippen.

Josef Sattler hätte sich einen besseren Saisonstart gewünscht. Der 56 Jahre Seitenwagen-Pilot aus Triftern in Niederbayern erlitt vor knapp zwei Wochen bei der Quali zum ersten Lauf der französischen Sidecar-Meisterschaft auf dem Bugatti Circuit in Le Mans bei einem Überschlag einen Schlüsselbeinbruch und diverse Rippenprellungen.

Nicht besser davon kam seine Beifahrerin, Ilse de Haas aus Assen, mit einer Gehirnerschütterung und ein paar gebrochenen Rippen. Die Niederländerin, im vergangenen Jahr noch bei ihrem mittlerweile Ex-Freund Bennie Streuer im Boot, wollte eigentlich nur bei Sattler im Beiwagen aushelfen, da dessen standardmäßiger Beifahrer, der 17-jährige Thüringer Luca Schmidt, sich auf seiner neuen Lehrstelle zu diesem Zeitpunkt wegen Corona keine Fehlzeit einhandeln wollte.

Ilse de Haas hatte die Woche vorher mit ihrem neuen Piloten, dem Briten Scott Lawrie, in Val de Vienne trainiert, um sich auf die kommende Saison vorzubereiten. «Da habe ich sie angerufen und gefragt, ob sie in Le Mans bei mir aushelfen könne, da Luca verhindert war», erklärte Josef Sattler jetzt, «denn von Val de Vienne bis Le Mans sind es nur zirka 250 km.»

Im freien Training lief es dann auch gleich ganz gut mit dem deutsch-niederländischen Duo, das früher schon mal zusammen gefahren ist. Sattler: «Wir sind dann im ersten freien Training zwölf Runden gefahren und lagen von den Zeiten her auf Rang 3, im zweiten Durchgang war es dann zuerst nass, aber wir konnten dann nach Abtrocknen der Strecke immerhin noch vier Runden mit Trockenreifen fahren.»

Gleich am anderen Tag stand dann das Qualifiying an. Sattler/de Haas fuhren dann gleich hinter dem niederländisch-französischen Duo Bennie Streuer/Emmanuelle Clement auf die Strecke, um in deren Sog vielleicht ordentliche Zeiten zu bekommen.

Doch dann passierte es. Am Ende der Start-/Ziel-Geraden legten die beiden mit der Adolf RS Yamaha 600 hinter der ersten Linkskurve nach einem Eindreher einen kapitalen Überschlag hin. «Ich habe die Hinterachse beim Bremsen verloren und dann ging es gleich aufs Dach», so Sattler, «man ist da richtig schnell und es war vergleichbar mit Rijeka, wo es mich mal ähnlich erwischt hat.»

Nach dem Crash lag Sattler eingeklemmt unter dem Fahrzeug und um Ilse de Haas schien es anfangs sehr schlecht bestellt, denn sie blutete am Kopf, nachdem es ihr das Visier zerschlagen hatte. «Das war ein fieser Sturz», erinnerte sich die Niederländerin später, «ich habe einen Knall auf den Kopf bekommen und ein paar Rippen sind gebrochen, aber ein großes Dankeschön geht an Arai Helmet Europe, denn der Arai Helm hat mir das Leben gerettet.»

Sattler lobte die professionelle Erstversorgung auf dem Bugatti Circuit in Le Mans und begab sich selbst nach der Rückkehr nach Deutschland in die Obhut von Professor Dr. Marc Wick in der Unfallchirurgie der Rottal-Inn-Kliniken in Eggenfelden, wo sein Schlüsselbein wieder zusammengeflickt wurde. Mittlerweile ist Sattler schon wieder in der heimischen Werkstatt am Werkeln, um das verbogene Bike wieder in die Spur zu bekommen.

Den für Ende dieser Woche in Oschersleben geplanten Test der Bonovo-/MGM-Teams wird Sattler nur als Zuschauer erleben. «Ich plane vor dem Saisonstart zur IDM in Most aber noch Tests mit Luca auf dem Pannoniaring und in Rijeka ein. Mit der WM wird es hoffentlich Ende Juni in Ungarn beginnen.»

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