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Christian Ruppert: Mit Brummi zurück auf der Straße

Von Thorsten Horn
Christian Ruppert fährt wieder

Christian Ruppert fährt wieder

Viel fehlt Christian Ruppert in seiner Sammlung an Renn-Veranstaltungen und -Serien nicht mehr. Aktuell frönt der ehemalige IDM-Sidecar-Pilot dem Truck-Racing. Dazu kehrt am Wochenende in die Eifel zurück.

Wenn am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring der diesjährige Truck Grand Prix Nürburgring als vierter Saisonlauf der FIA European Truck Racing Championship 2025 steigt, kehrt auch Christian Ruppert auf den Eifel-Kurs zurück. Diesen hat der heute 62-Jährige schon mit zwei vergleichsweise schmalen Motorradreifen sowie viele Jahre mit drei breiteren Seitenwagen-Rädern befahren. Nun kommt er allerdings mit einem über 1000 PS starken Brummi und mischt sich als Novize ins Feld der gestandenen Truck-Racer.

«Ich habe in diesem Jahr mit dem Truck Racing angefangen, tue mich aber noch ziemlich schwer», erklärte er dem SPEEDWEEK.com-Reporter beim Wiedersehen auf dem Lausitzring, wo er Ende Mai im Rahmen der DTM seine Runden drehte und das dortige ohnehin schon geschundene Asphaltband kräftig malträtierte.

Angefangen mit dem Motorsport hat Christian Ruppert einst schon auf drei Rädern, allerdings als Beifahrer beim Sidecar-Motocross, der vor allem für Schmiermaxen wohl härteste Sport auf Erden. «Da war ich ja noch jung, so 18, 19», blickte der äußerst vielseitige Motorsportler aus Schnaittenbach im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach zurück.

Nach vielen Jahren und einer schweren und langwierigen Hüftverletzung hatte er seine Karriere schon für beendet betrachtet, kam dann aber auf den Geschmack, Quad-Motocross zu fahren.1985 hatte er vom vielen Schmutz genug und konvertierte zum Motorrad-Straßenrennsport. Über die KTM Duke Battle und den Hyosung-Cup im Rahmen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) entdeckte er mit dem Beginn des neuen Millenniums den Seitenwagen-Sport neu, nun allerdings auf der Straße.

Diesem blieb er viele Jahre mit seiner Ehefrau Ursula im Boot und später mit verschiedenen Herren der Schöpfung bis 2018 treu. Sein bestes Jahr war 2014, als er mit verschiedenen Beifahrern Gesamtsechster werden konnte.

Wieder dachte er, nun mit dem Motorsport fertig zu sein, doch wieder kam es anders. «Ich war immer ein großer Fan der Dakar-Rallye, doch das war natürlich unbezahlbar. Das war finanziell wie auch vom fahrerischen her nicht machbar. Alternativ dazu hat mich die Dakar-Classic infiziert, die es seit 2020 gibt. Dazu muss das Auto mindestens 20 Jahre alt sein. Das war dann halbwegs bezahlbar», erläuterte zu seinem nächsten Karriereschritt.

Wieder fuhr er mit seiner Frau an seiner Seite, doch dauerte es nicht lang, da musste es dann doch die aktuelle LKW-Klasse sein. Im vorigen Jahr war es dann zusammen mit Ursula und Sohn Matias ein kompletter Wüstentrip in Familie. «Dabei habe ich einen älteren Audi-Reifen-Techniker getroffen, der einen Renntruck hat. Da war das Karussell schon wieder in Gang.»

Nach einem Test in Most, der recht gut verlief, durfte er den dicken Brummer für ein Rennen zur niederländischen Meisterschaft mieten. Und wieder war es um ihn geschehen. Derzeit kämpft Christian Ruppert zwar noch um den Anschluss zu den Vorderleuten, doch einen Race-Truck schnell zu bewegen, ist schließlich kein Kinderspiel.

Das weiß auch Christian Ruppert, der sich dennoch in der Szene sehr wohl fühlt. Dies brachte er abschließend mit folgenden Worten zum Ausdruck: «Mir war klar, dass ich noch sehr viel lernen muss. Mein Ziel und mein Anspruch sind, den Rückstand auf den Vorletzten zu verringern. Toll ist, dass alle etablierten Fahrer einen ermuntern, dabei zu bleiben und nicht aufzugeben. Sie alle haben den harten Weg, zunächst hinterher zu fahren, gehen müssen. Sie meinen, dass man irgendwann den Anschluss haben wird und dann macht es auch richtig Spaß. Daran arbeite ich.»

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