WM-Macher schauen sich bei der IDM Sportbike um

Inigo Iglesias und Oliver Svendsen in der IDM Sportbike
Das neue IDM-Format mit der Klasse Sportbike rief schon das eine oder andere internationale Interesse hervor. Denn immerhin wird das auch in der Weltmeisterschaft 2026 die neue Klasse werden. Beim IDM-Auftakt in Oschersleben schaute sich Scott Smart bei der technischen Abnahme um. Smart war technischer Direktor der Superbike-WM und ist inzwischen als Berater der Dorna unterwegs.
«Für die Motorradhersteller ist die neue Klasse sehr interessant, da die gefahrenen Modelle auf dem Markt eine deutlich höhere Relevanz haben als die 300er-Bikes», erklärte IDM-Serienmanager Normann Broy. Immerhin haben die WM-Macher inzwischen den Namen für die neue Serie auserkoren. «Die Fédération Internationale de Motocyclisme (FIM) und die WorldSBK freuen sich, den Namen der neuen Einsteigerklasse bekannt zu geben», hieß es in der gemeinsamen Mitteilung. «World Sportbike. Aufbauend auf den Grundlagen der World Supersport 300 will die World Sportbike den Weg für junge Fahrer und Fahrerinnen, die in die World Supersport aufsteigen möchten, weiter vereinfachen.»
Mit der Einführung der neuen Klasse in der IDM Saison 2025 wollte man seitens des IDM-Promoters auch Teams und Fahrern die Möglichkeit bieten, bereits ein Jahr vor der Einführung in der WorldSBK Erfahrungswerte zu sammeln. Wie nah die kommende WM-Klasse an der IDM-Basis sein wird, verriet der Direktor der technischen Kommission der FIM, Roland Berger, im Gespräch mit Karsten Bartschat. Berger hatte sich im Rahmen der IDM in Schleiz unter die IDM-Techniker gemischt.
«Wir arbeiten an den technischen Regeln für die Weltmeisterschaft», erklärte Berger seinen Job. «Also wie etwas zu fahren ist, wie die Bremse auszuschauen hat und solche Dinge. Ich wollte auch mal zu einem Straßenrennen fahren. Da gibt es auf der Welt ja nur eine Hand voll. Das ist etwas Besonderes. Aber in Wirklichkeit bin ich da, weil die IDM die Sportbike hat und diese wird ja in Zukunft auch eine WM-Klasse. Und wir als Techniker wollen immer lernen, was funktioniert. Und was nicht funktioniert, das wollen wir dann nicht nachmachen.»
Da auch die IDM-Macher so nah wie möglich am WM-Reglement dran sein wollen, hatte Berger bei seinem IDM-Besuch freie Sicht auf alles, was ihn interessierte. Denn je ähnlicher die Reglements sind, desto mehr Teilnehmer versprechen sich für die Zukunft auch die IDM-Verantwortlichen. «Und dieses wird in vielen Punkten ähnlich sein», verrät Berger, «um nicht zu sagen, eins ans eins, also ganz gleich. Denn sonst kann es ja keine Wildcards geben und die Sportbike-Klasse ersetzt ja die Supersport 300, da gibt es einfach keine Motorräder mehr. Jetzt gibt es dann eben etwas größere und schwerere Motorräder, aber da lernt man das Motorrad fahren, damit man dann in die höheren Klassen aufsteigen kann.»
In der Britischen Meisterschaft hat die neue Klasse bereits ein Jahr Vorlauf. Die Balance zwischen den verschiedenen Herstellern ist Thema bei der IDM und auch bei der Erstellung des WM-Reglements. «Es kommt auf den Fahrer an», so Bergers Plan, «und nicht auf das bessere Motorrad. Wir wiegen auch das Motorrad mit dem Fahrer, damit das einigermaßen ähnlich ist. Denn wenn einer ganz leicht ist, kann er natürlich besser fahren, als einer der 120 Kilo hat.»
Das WM-Reglement ist aktuell noch in der Mache, aber wer wissen will, wie die WM 2026 aussehen könnte, kann vorab schon mal einen Blick ins IDM-Reglement werfen.