Andreas Kofler ist zurück auf der IDM-Meisterstraße
Zum zweiten Mal in dieser Saison ging es für das oberösterreichische Team Motorsport Yamalube Kofler nach Oschersleben, wo der vierte Stopp der IDM anstand. «Die Qualifikation war richtig gut, wir haben wieder mal die Pole-Position geholt mit einem guten Abstand auf die Gegner», schilderte Andreas Kofler, dessen Hauptkonkurrent Dirk Geiger wegen einer Strafe vom letzten Startplatz ins Rennen gehen musste. Der Honda-Pilot hatte seinen vierten Motor eingebaut, daher musste er bei den Läufen von hinten los.
Im ersten Rennen arbeitete er sich mit großen Schritten an die Spitze und Kofler musste sich am Ende mit Rang 2 begnügen. «Es ist wirklich unvorstellbar, was er da geleistet hat. Nach dem Rennen hat er mir aber auch gesagt, dass er sich mit dem Aufholen leichter getan hat, als dann vorne wegzufahren», erzählte der Österreicher, der das Rennen lang anführte, sich aber nicht wirklich aus der Spitzengruppe lösen konnte. Als Geiger die Spitze übernommen hatte, konnte auch er sich nicht absetzen, weshalb der Kampf um den Sieg nach 15 Runden erst in den letzten Kurven entschieden wurde, um eine Zehntel zu Gunsten des Deutschen.
«Der Wind war heftig und deshalb bin ich nie so richtig weggekommen», so Kofler. «In den letzten Runden hatte ich sicher die beste Pace im Feld, aber am Ende war es nicht genug, um nochmals an Dirk vorbeizukommen. Ich konnte aber dort anschließen, wo ich zum Auftakt aufgehört habe, und das stimmt mich positiv.» In Sachen Punkte konnte Kofler allerdings einiges an Boden auf seinen Konkurrenten gutmachen konnte. Geiger musste die 25-Sieg-Punkte aus Most wieder hergeben, da sein Motor nicht sachgemäß plombiert war.
Irgendwie aber auch schade für Koflers Teamkollege Marvin Siebdrath, der damit erstmals einen Sieg in der IDM Supersport kassierte. In Oschersleben lief es für den Sachsen nicht ganz nach Wunsch. «Ich kämpfe das ganze Wochenende damit, auf Speed zu kommen und fahre meiner Leistung hinterher», schilderte der 21-Jährige, der den ersten Lauf am Samstag auf Platz 7 abschloss. «Am Ende bin ich dort angekommen, wo ich weggefahren bin. Mein Anspruch von der Platzierung ist aber ein anderer.»
Im zweiten Supersport-Rennen am Sonntag hatte Andreas Kofler das bessere Ende für sich. Um acht Hundertstel setzte sich der Oberösterreicher durch und eroberte die Meisterschaftsführung zurück. «Eigentlich war das zweite Rennen sehr ähnlich zum ersten am Samstag. Ich habe am Anfang versucht, so gut es geht mein Tempo zu fahren, auch wiederum dem starken Wind geschuldet. Ich hatte zwar eine etwas bessere Pace gehabt als gestern, dass hat sich dann aber im Reifenverschleiß gezeigt», schilderte der 20-Jährige nach dem Rennen. Am Ende hatte er schwer mit dem wiederaufkommenden Geiger zu kämpfen, hielt den Deutschen in Schach und fuhr zu seinem zweiten Saisonerfolg.
«Ich habe gemerkt, dass Dirk von hinten viel Druck macht. Ich habe versucht, ihm an gewissen Stellen etwas den Schwung zu nehmen. Es hat super funktioniert, obwohl ich völlig am Limit unterwegs war», verriet er sein Erfolgsgeheimnis am Sonntag. Zwar war der Deutsche im Rennen schon an ihm vorbeigezogen, doch der Oberösterreicher setzte noch den Konter und zeigte sich im Finale eiskalt: «Als ich auf Rang 2 zurückgefallen bin, habe ich gesehen, dass ich das Tempo mitfahren kann. Ich habe dann versucht meine Möglichkeiten zu finden, ihn zu überholen. Zwei Runden vor Schluss habe ich es dann geschafft und habe danach super gegen ihn verteidigt und konnte so endlich wieder einen Sieg nachhause fahren.»
Mit dem Sieg eroberte der Attnang-Puchheimer auch wieder die Gesamtführung, drei Zähler vor seinem wohl schärfsten Kontrahenten im Kampf um die Titelverteidigung. «Wir sind gerade ein bisschen über die Saisonhälfte drüber. Von dem her braucht man keine großen Rechenspiele anstellen, entscheidend wird, wer sich in den direkten Duellen jetzt durchsetzt. Dirk ist pfeilschnell, aber jetzt bin ich auch wieder auf der Siegerstraße zurück», freute sich Kofler, der in den vergangenen Rennen mit einer lädierten Schulter, resultierend aus einem High-Speed-Sturz am Schleizer Dreieck, zu kämpfen hatte. Nun wartet ein rennfreier Monat, ehe es Mitte August in Assen in den Niederlanden zum fünften Saisonstopp geht.
Marvin Siebdrath klassierte sich nach einer starken Startphase in Rennen 2 auf dem sechsten Rang im zweiten Rennen und zeigte sich mit dem Abschluss dieses Wochenendes, trotz eines kurzen Problems, zufrieden. «Wir waren in den ersten vier, fünf Runden voll dabei. Am Ende hat einfach ein bisschen die Grundpace gefehlt. Ich war drei Zehntel konstant zu langsam, um vorne mit der Führungsgruppe mitzufahren. Ich habe Punkte mitgenommen, und mit dem zweiten Rennen müssen wir jetzt einfach zufrieden sein», fasste der Deutsche sein Rennen zusammen. In Assen müssen wir dann versuchen, Rennstart, Rennmitte und das Ende hinzubekommen. Denn einzeln haben wir das alles schon gezeigt.»