Meeke’s dritter Streich
Kris Meeke bei seinem dritten Saisonsieg in Belgien
Am späten Samstagnachmittag war Freddy Loix im Peugeot 207 S2000 bei einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem Kronos-Teampartner Meeke auf Kurs zu seinem sechsten Sieg beim belgischen Rallye-Klassiker. Auf der zwölften von 16 Asphaltprüfungen ging der IRC-Spitzenreiter Meeke erstmals am Tabellenzweiten Loix vorbei, aber nur um 8/10-Sekunden. Die 13. Entscheidung spielte Meeke den dritten Saisonsieg in die Hände. Wegen eines Reifenschadens verlor Loix 1:53,3 Minuten auf Meeke und fiel auf den vierten Platz ab.
Mit Meeke, seines ärgsten Verfolgers Loix entledigt, gewann nach 22 Jahren, damals war es Jimmy McRae, wieder ein Brite die belgische Traditionsrallye. Nach 16 Prüfungen lag er 20,4 Sekunden vor dem erneut starken Azoren-Zweiten Jan Kopecky im Skoda Fabia S2000. Dessen Teamkollege Juho Hänninen fing sich als bis dahin Gesamtdritter auf der letzten Entscheidung noch einen Platten ein und wurde auf den fünften Platz (Rückstand: 3:35,1 Minuten) zurückgeworfen. Hänninens Pech brachte Loix mit einem Rückstand von 1:40,5 Minuten noch den letzten Podiumsplatz.
In der IRC-Tabelle konnte sich Meeke nach fünf Runden mit seinem dritten Saisonsieg nun stärker von Verfolger Loix absetzen. Er baute seine Führung auf 30 Punkte und seinen Abstand zu Loix auf sechs Zähler aus. Kopecky rückte mit 21 Punkten auf Platz drei vor. Diesen hatte vor Ypern noch der IRC-Champion Nicolas Vouilloz inne. Der Titelverteidiger jedoch landete mit seinem Peugeot 207 S2000 auf der achten Prüfung neben der Piste, als er seinen in der Europameisterschaft führenden Markenkollegen Michal Solowow, wegen eines Reifenschadens in langsamer Fahrt, überholen wollte. Vouilloz rangiert nach der belgischen Nullrunde mit 14 Punkten auf dem vierten IRC-Platz.
«Als ich nach Ypern kam, hätte ich nie und nimmer gedacht, dass ich hier eine Chance haben würde», meinte der überglückliche Sieger Meeke. «Als ich sah, wie gut ich mit Freddy Loix mithalten konnte, habe ich hart gekämpft. Dies ist mein wirklich grosser Sieg bei einer Rallye mit einem solch legendären Namen. Ich danke meinem Kronos-Team, das mir ein perfektes Auto gegeben hat, mit dem ich bei meinem ersten Start hier gewinnen konnte.»
Loix zeigte sich als ein fairer Verlierer und war einer der ersten Gratulanten. «Bis zu meinem Reifenschaden lief alles perfekt. Ganz klar, es war mein Fehler, wegen dem ich die Rallye verlor», gestand Loix. «Dennoch war es eines der Rallyes, bei der es riesig Spass gemacht hat, um jede Sekunde und um den Sieg zu kämpfen.»
Den spannendsten Zieleinlauf gab es beim Kampf um den sechsten Platz. Dort setzte sich Gilles Schammel im Peugeot 207 S2000 um die kleinste Zeiteinheit von nur einer Zehntelsekunde gegen Japser van den Heuvel im Mitsubishi Lancer, dem besten Nicht-S2000-Fahrzeug, durch.
Nach der vierten Runde in der Europameisterschaft, zu der die Rallye Ypern auch zählte, führt Solowow weiter mit 39 Punkten vor seinen Peugeot 207-Markenkollegen Krum Donchev (33 Zähler) und Luca Betti (31).
Zu den Pechvögel am zweiten Tag gehörte auch Giandomenico Basso, der sich, wie einige andere auch, auf der letzten Prüfung am Fiat-Abarth Grande Punto einen Reifensschaden einfing und deswegen vom fünften auf den achten Platz (Rückstand: 4:24,9 Minuten) abfiel. Wie hart die 45. Auflage des flämischen Asphalt-Klassikers war, zeigt auch die Tatsache, dass nur 34 von 70 gestarteten Fahrzeugen in Wertung das Ziel erreichten.
2. Jan Kopecky/Petr Stray (CZ), Skoda Fabia S2000, +20,4 sec.
3. Freddy Loix/Frédéric Miclotte (B), Peugeot 207 S2000, + 1:40,5 min.
4. Pieter Tsjoen/Eddy Chevaillier (B), Peugeot 207 S2000, + 2:35,3
5. Juho Hänninen/Mikko Markkula (FIN), Skoda Fabia S2000, + 3:35,1
6. Gilles Schammel/Renaud Jamoul (L/B), Peugeot 207 S2000, + 4:06,4
7. Jasper van den Heuvel/Martine Kolman (NL), Mitsubishi Lancer X, + 4:06,5
8. Giandomenico Basso/Mitia Dotta (I), Fiat-Abarth Grande Punto S2000, + 4:24,9
9. Luca Betti/Piercarlo Capolongo (I), Peugeot 207 S2000, + 5:48,3
10. Corrado Fontana/Carlo Cassina (I), Peugeot 207 S2000, + 6:24,5
3. Kopecky, 21
4. Vouilloz, 14
5. Basso, 11
6. Ogier, 10
7. Tundo, 10
8. Cavennagh, 8
9. Rose, 6
10. Sarrazin, 6