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Finnen-Express gestoppt – Ogier neuer Führender

Von Toni Hoffmann
Juniorenweltmeister Ogier auch bei der Monte Spitze

Juniorenweltmeister Ogier auch bei der Monte Spitze

IRC-Champion Nicolas Vouilloz sagte beim Heimspiel «Adieu»

Die 77. Auflage der legendären Rallye Monte Carlo entwickelt sich zu einer Erfolgsstory der Debütanten. Auf der Finalentscheidung der zweiten Etappe des Auftaktes zur Intercontinental Rally Challenge strauchelte der bislang überraschend führende Juho Hänninen, was zur Wachablösung an der Spitze durch Sébastien Ogier führte. Der Junioren-Weltmeister Ogier, der bei seiner Jungfernfahrt im Peugeot 207 S2000 seinen Monte-Einstand gibt, hatte nach 9 von 14 Prüfungen einen Vorsprung von 32,4 Sekunden auf seinen Kronos-Teamkollegen Freddy Loix.

Der bisherige «Super-Star» Hänninen, der im neuen Skoda Fabia S2000 ab der zweiten Entscheidung seine Spitzenposition kontinuierlich festigte, büsste beim zweiten Durchgang der «Lamastre»-Prüfung wegen eines Reifenschadens 2:36,8 Minuten auf die dritte Bestmarke des Peugeot-Piloten Stéphane Sarrazin ein. Mit einem Rückstand von 54,8 Sekunden erreichte er auf Rang drei ins Tagesziel. Mit einem Abstand von nur 4,4 Sekunden hat er den IRC- und Monte-Neuling Kris Meeke hinter sich, der im Peugeot zeitweise auf dem zweiten Platz rangierte. Toni Gardemeister ist im Grifone-Abarth Grande Punto auf Rang fünf (Rückstand: 1:40,7 Minuten) der Fahnenträger der Fiat-Fraktion.

Sarrazin, normalerweise Sportwagen-Pilot in Peugeot-Diensten, aber mit einiger Rallye-Erfahrung, versenkte den offiziellen 207 zu Beginn des zweiten Rallyetages in den Graben, was ihn fast fünf Minuten kostete und den Absturz vom zweiten auf den neunten Platz bedeutete. Mit zwei weiteren Bestmarken kämpfte sich Sarrazin, 2006 Fünfter beim monegassischen WM-Auftakt im Subaru Impreza, auf den sechsten Rang (Rückstand: 3:42,6 Minuten) zurück.

«Meine Reifenwahl war richtig. Ich hatte mich am Nachmittag für nachgeschnittene Reifen mit Spikes entschieden», sagte der neue Spitzenreiter Ogier. «Ich fühle mich im Augenblick grossartig.»

Die Gruppe N-Delegation führt weiter Franz Wittmann Junior im Mitsubishi Lancer auf dem zehnten Rang an. Nach seinem intensiven Heck-Kontakt mit etwas Mineralischem wuchs sein Rückstand auf 10:01,8 Minuten. Mit einem Abstand von 30,3 Sekunden reihte sich bei seinem elften Monte-Start Olivier Burri mit seinem Grande Punto auf dem elften Platz ein.

Die bei der Monte typischen wechselnden Bedingungen mit trockenen, aber auch vielen vereisten und verschneiten Passagen gestalteten die «Alpen-Tour» wieder zu einem echten Reifen-Roulette, das Hänninen mit seinen Schneereifen bis zu seinem Pech kurz vor dem Tagesziel sehr gut beherrschte. Mehrmals musste er allerdings mit dem Lenkrad zaubern. «Es war manchmal schwer, das Auto auf der Strasse zu halten», gestand der Vize-Champion der Produktionswagen-WM.

Der amtierende IRC-Champion Nicolas Vouilloz musste seinem Sturm auf den Heimsieg in der siebten Prüfung Tribut zollen. Der zehnfache Mountainbike-Weltmeister aus Nizza schlug beim zweiten Durchgang der Labatie d’Andure mit seinem Peugeot 207 S2000 so heftig an, dass er mit einer gebrochenen Lenkung aufgeben musste. Der Titelverteidiger, der die Auftaktprüfung der 77. Rallye Monte Carlo gewonnen hatte, hatte bis zum seinem Ausfall schon zweimal intensiven Kontakt mit dem Gelände neben der Piste und rutschte nach zwei Reifenschäden und zerstörten Felgen auf den fünften Platz ab. Der masslos enttäuschte Vouilloz schien sein Schicksal geahnt zu haben: «Ich fühle mich mit dem Auto nicht wohl. Nur auf trockener Piste war das Handling besser. Zudem hatten wir auch einige Bremsprobleme. Es läuft einfach nicht rund.» Die berühmt-berüchtigte «Nacht der langen Messer» darf Vouilloz in der Freitagnacht nun als Zuschauer verfolgen.

Ergebnis der 77. Rallye Monte Carlo nach 2 von 3 Etappen und 9 von 14 Prüfungen:
1. Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Peugeot 207 S2000, 2:35:09,8 Stunden
2. Freddy Loix/Isidoor Smets (B/B), Peugeot 207 S2000, + 32,4 sec.
3. Juho Hänninen/Mikko Markkula (FIN/FIN), Skoda Fabia S2000, + 54,8 sec.
4. Kris Meeke/Paul Nagle (GB/GB), Peugeot 207 S2000, + 59,2 sec.
5. Toni Gardemeister/Timo Tuominen (FIN/FIN), Abarth-Fiat Grande Punto 2000, + 1:40,7 min.
6. Stéphane Sarrazin/Jacues-Julien Renucci (F/F), Peugeot 207 S2000, + 3:42,6 min.
7. Jan Kopecky/Petr Stary (CZ/CZ), Skoda Fabia S2000, + 4:10,6 min.
8. Giandomenico Basso/Mitia Dotta (I/I), Abarth-Fiat Grande Punto 2000, + 4:17,8 min.
9. Anton Alen/Timo Alanne (FIN/FIN), Abarth-Fiat Grande Punto 2000, + 8:12,8 min.
10. Franz Wittmann jr./Bernhard Ettel (A/A), Mitsubishi Lancer IX, + 10:01,8 min.

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