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Bombardier plant Plattform für Elektro-Zweiräder

Von Rolf Lüthi
Die kanadische Firma Bombardier Recreational Products (BRP), zu der österreichische Motorenhersteller Rotax gehört, entwickelt einen Elektro-Antrieb für Motorräder als modulares Baukasten-System.

Erste Entwicklungsarbeit leistete die kalifornische Firma Alta Motors mit den Elektro-Geländemotorrädern namens Redshift. An Alta Motors beteiligte sich zunächst Harley-Davidson. Nach kaum einem halben Jahr stieg Harley im August 2018 überraschend aus, im Oktober war Alta Motors pleite. Die Geschichte ging jedoch weiter: BRP kaufte Alta Motors auf und sicherte sich so deren Knowhow.

Nun zeigen Dokumente, dass BRP unter dem Markennamen Can-Am einen Elektro-Antrieb für Motorräder entwickelt. Dieser Antrieb ist als modulare Plattform ausgelegt, auf deren Basis sich vom Chopper über Geländemaschinen und Roadster bis zum Supersportler eine ganze Palette von Elektro-Motorrädern bauen lässt.

Basiselement ist das Batteriegehäuse, das mit einem Stahlrohr-Chassis in Gitterrohr-Bauweise verschraubt ist. Dieses Bauteil umfasst Batterie, Steuerungselektronik, Lenkkopf und Schwingenlagerung.

Als zweites Bauteil ist auf den Zeichnungen eine Einarmschwinge zu sehen, in die im vorderen Teil der Elektromotor integriert ist. Auch wenn der Motor nahe am Schwingendrehpunkt platziert ist, so erhöht er doch die ungefederte Masse. Diesen Nachteil nimmt man bei BRP in Kauf, um Platz zu schaffen für die Batterie und bei kompaktem Radstand trotzdem für gute Traktion eine genügend lange Schwinge unterzubringen.

Der Antrieb des Hinterrads erfolgt über ein schrägverzahntes Zahnradpaar und einen Zahnriemen oder eine Kette. Letzteres ist aus den Zeichnungen nicht genau herauszulesen. Der Zahnradantrieb muss fast zwingend im Ölbad laufen. Der links platzierte Schwingarm ist als Kasten ausgeformt, in dem der Endantrieb untergebracht ist. Der Deckel dieses Kastens ist mit einer umlaufenden Gummidichtung abgedichtet. Das macht fast nur Sinn, wenn der Kasten ein Ölbad enthält. Womit da wohl eine Kette eingebaut wird.

Mit einer Skizze deutet Can-Am an, dass auf dieser unveränderten Basisplattform mit unterschiedlichen Federelementen, Rädern, Sätteln, Lenkern, Fussrasten und weiteren Anbauteilen ein ganzes Modellprogramm herstellen lässt. Mit einem modernen Produktionsmanagement liesse sich das ganze Modellprogramm aus einer einzigen Produktionsstrasse herstellen.

BRP/Can-Am könnte selbst ganze Elektromotorräder bauen oder nur die Plattform produzieren, um diese (mehreren) anderen Herstellern anzubieten. Dazu sagt BRP derzeit nichts, und auch der Produktionsbeginn ist nicht bekannt.

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