Rundstreckentrainings Plüss Moto: Wie alles begann

Von Rolf Lüthi
Mit Erwin Plüss hört einer der ersten Schweizer Veranstalter von freien Rundstreckentrainings auf. Seine Firma Plüss Motosport wird von Nico Pouchon und Stefan Reber übernommen und unter gleichem Namen weitergeführt.

Am 12. September 2016 hielt Erwin Plüss (66) auf der Rundstecke von Anneau du Rhin zum letzten Mal ein Briefing für Rundstrecken-Neulinge ab. Plüss veranstaltete im November 1990 in Ledenon/F seinen ersten Rundstreckenevent. Damals war Plüss Motosport ein Motorradgeschäft mit Suzuki-Vertretung, zu diesem Event kamen mehrheitlich Kunden.

«Die Funracing-Szene entwickelte sich über all die Jahre blendend, es ging immer aufwärts», blickt Plüss auf 26 Jahre in diesem Geschäft zurück. «Diese Entwicklung konnte erst einsetzen, als die Hersteller rundstreckentaugliche Straßenmotorräder bauten. Bei Suzuki begann das mit der Katana und dann natürlich mit der GSX-R-Baureihe.»

Auf die Idee, Rundstreckentraining zu veranstalten, war Plüss schon viel früher gekommen. Er war als junger Musiker mit der Band White Horse Group in England unterwegs, als sie an einem Wegweiser «Brands Hatch» vorbeikamen. Plüss insistierte, man fuhr aufs Gelände, das völlig verwaist war. «Wir fuhren mit dem Mietwagen einmal um die Strecke und ich dachte mir, das wäre doch ein Business.»

Während man früher nur auf Rundstrecken fahren konnte, indem man eine Lizenz löste und eine Landesmeisterschaft bestritt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten parallel zum Rennsport eine Funracing-Szene etabliert, bei der es allenfalls am Rande um Rundenzeiten und Punktestände geht. «Ich sehe das nicht als Konkurrenz», meint Plüss. «Diejenigen, die Rennen fahren wollen, werden in eine Meisterschaft wechseln.»

Als die Schweizer Straßen-Meisterschaft 1996 abgewirtschaftet war und zu verschwinden drohte, sprang Plüss ein und integrierte die Meisterschaft bis 2005 in seine Trainingsveranstaltungen. «Bei einem meiner Trainings fuhr Tom Lüthi die ersten Runden auf einer Serien-125er. Vor der Heimreise verabschiedete er sich mit den Worten ‹Adieu Herr Plüss, es war schön, bei Ihnen zu fahren›, erzählt Plüss. «In den 26 Jahren sind die Rennstreckenmieten etwa um das achtfache gestiegen, die Teilnehmer zahlen etwa das Doppelte wie 1990», so Plüss.

Erwin Plüss wird auf die Philippinen auswandern, einer seiner Nachbarn wird der frühere Schweizer Rennfahrer und Suzuki-Händler Peter Sager sein. Den Rundstrecken-Veranstalter Plüss Motosport wird es unter diesem Namen weiterhin geben. Nico Pouchon (Inhaber von Moto Mader) und Stefan Reber übernehmen die Firma, Alice Beyeler, Plüss’ langjährige Lebenspartnerin, wird weiterhin für die bekannt köstliche Verpflegung sorgen.

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