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Michael Härtel: «Peile eine Medaille in der WM an»

Von Rudi Hagen
Michael Härtel hat seine Ziele in der kommenden WM hoch gesteckt

Michael Härtel hat seine Ziele in der kommenden WM hoch gesteckt

Nachdem Michael Härtel (26) seine letzten Prüfungen im Maschinenbau-Studium absolviert hat, will er sich wieder verstärkt der Langbahn widmen. Den Sturz und dessen Folgen in La Réole hat der Dingolfinger abgehakt.

Die deutschen Langbahn-Fans hatten vor Jahren mit Michael Härtel einen jungen Wilden auf dem Schirm für ganz Großes. 2017 wurde der damals 19-jährige Niederbayer hinter dem Franzosen Mathieu Trésarrieu Vize-Weltmeister auf der Langbahn und in Roden (NL) Team-Weltmeister zusammen mit Martin Smolinski, Lukas Fienhage und Stephan Katt.

2018 fuhr Härtel aufgrund seiner verstärkten Speedway-Aktivitäten nur drei von fünf Langbahn-Grands-Prix mit und landete am Ende auf Platz 11. Ein Jahr später konzentrierte sich Härtel vollends auf Speedway, auch um seine letzte Chance in der U21-WM zu nutzen. Trotz allem wurde er in Berghaupten Deutscher Langbahnmeister.

2021 hatte Michi Härtel bei der DM in Vechta Pech mit gleich zwei Stürzen, was am Ende zu Platz 4 führte. 2022 fuhr er nur wenig Langbahn, um sich auf sein Maschinenbau-Studium in Landshut zu konzentrieren. Ende Juni 2023 folgte dann ein Sturz mit böser Verletzung beim Challenge in La Réole (F). Nach einer Berührung mit dem Niederländer Dave Meijerink, mit dem er schon 2021 bei der DM in Vechta kollidiert war, stürzte Härtel im Challenge im Finale sehr schwer und erlitt dabei ein Schädel-Hirn-Trauma mit einer Hirnblutung.

«Vor dem Finale hatten wir uns schon für die WM qualifiziert und wollten ganz locker in den Endlauf gehen», erinnert sich Härtel im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dann hat mich der Dave Meijerink leider sehr stark nach außen gedrängt, wodurch wir dann zusammengestoßen sind und ich extrem gestürzt bin. Ich wurde nicht disqualifiziert und hätte wieder fahren dürfen. Aber es ging natürlich rein körperlich nicht.»

Für Härtel folgte dann eine sehr schwere Zeit, wie er zugibt: «So etwas Schlimmes hatte ich bis dahin noch nie, höchstens mal Knochen gebrochen, die man wieder zusammenschrauben konnte und dann ging es wieder. Aber das war schon eine schlimmere Nummer. Aber ich will das auch gar nicht länger thematisieren. Wir wollen das Ganze hinter uns lassen und möglichst fit und motiviert in die neue Saison starten.»

Michael Härtel will in der kommenden Saison sein Hauptaugenmerk wieder auf die Langbahn legen. Er ist in der Endphase seines Studiums, hat die Bachelorarbeit beim Professor abgegeben und befindet sich gerade in den letzten Prüfungen. Die nach dem Sturz verlorengegangene Muskulatur hat er wieder mit Kraft- und Fitnesstraining aufgebaut und zusammen mit seinem Mechaniker Stephan, «mein bester Mann», wie er sagt, die Motorräder vorbereitet.

In der Langbahn-WM sind die Ziele hochgesteckt. Härtel: «Ich peile eine Medaille in der WM an. Wir haben ja schon mal Silber gewonnen, waren also nahe dran, da wollen wir wieder hin. Es kommt auf konstante Leistungen an. Es sind fünf Grands Prix, da darf man sich keine Verletzungen erlauben, damit man an allen Rennen topfit teilnehmen kann. Die Devise ist gesund zu bleiben. Das hat man in der vergangenen Saison gesehen, Smolinski hat keinen einzigen GP gewonnen und war doch am Ende Weltmeister. Ich will da in ähnlicher Weise rangehen, durch Konstanz stetig Punkte holen. Auch beim Speedway will ich wieder dabei sein.»

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