Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Test in Misano: Ducatis neues MotoE-Bike in Aktion

Von Nora Lantschner
Michele Pirro führte das neue MotoE-Projekt von Ducati erstmals auf der Rennstrecke aus und sah sogar gewisse Ähnlichkeiten zum MotoGP-Bike. Der Prototyp trägt den Namen V21L.

Den ersten Test mit dem neuen MotoE-Bike hielt Ducati am vergangenen Donnerstag in Misano hinter verschlossenen Toren ab. Michele Pirro drehte die ersten Runden auf dem Prototyp, der in Borgo Panigale mit dem Codenamen «V21L» bezeichnet wird.

Superbike- und MotoGP-Testfahrer Pirro zeigte sich nach dem Test angetan: «Es war sehr aufregend, den Prototyp der MotoE auf der Rennstrecke zu testen, weil es den Beginn eines wichtigen Kapitels in der Geschichte von Ducati markiert. Das Bike ist leicht und verfügt schon über eine gute Balance. Das Ansprechverhalten in der ersten Phase, wenn man das Gas aufdreht, und die Ergonomie sind zudem einem MotoGP-Bike sehr ähnlich. Abgesehen von der Stille und der Tatsache, dass wir für diesen Test entschieden, die Power auf 70 Prozent der Leistung zu beschränken, hätte ich glatt denken können, dass ich auf meinem Motorrad sitze.»

Die Rennabteilung und die Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Ducati arbeiteten unter der Leitung von Roberto Canè, der die Rolle des eMobility Directors bei Ducati übernahm, gemeinsam am ehrgeizigen Projekt.

«Es fällt mir schwer zu glauben, dass es tatsächlich Realität ist und nicht noch Traum», schwärmte Canè. «Die erste elektrische Ducati auf der Strecke ist nicht nur wegen ihrer Einzigartigkeit, sondern auch wegen des ganzen Unterfangens außergewöhnlich: Eine Herausforderung sowohl im Hinblick auf die Zielsetzung in Sachen Performance, als auch wegen des extrem komprimierten Zeitplans. Genau aus dem Grund war die Arbeit des gesamten Teams unglaublich und das heutige Ergebnis belohnt uns für die in den vergangenen Monaten unternommenen Anstrengungen. Die Arbeit ist damit aber sicherlich noch nicht getan, ganz im Gegenteil, wir wissen, dass der Weg noch sehr lang ist, aber wir haben einen ersten wichtigen ‚Grundstein‘ gelegt.»

Wie von Ducati-CEO Claudio Domenicali schon im Oktober angekündigt, sind die Dimension, das Gewicht und die Autonomie der Batterie dabei jene Herausforderungen, die im Mittelpunkt stehen. Erklärtes Ziel des italienischen Herstellers ist, den Fahrern im MotoE-Weltcup ab 2023 ein leichtes elektrisches High-Performance-Bike in die Hand zu geben. «Der Fokus des Projekts liegt neben der verbesserten Performance auf der Eindämmung des Gewichts und der Konstanz der Leistungsentfaltung im Laufe des Rennens, die auch dank der Entwicklung eines passenden Kühlsystems erreicht wird», heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Übrigens: Sobald die Technologie es zulässt, will Ducati in Zukunft dann auch ein «sportliches, leichtes, aufregendes» elektrisches Motorrad für die Straße bauen.

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