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Ex-GP-Pilot Tadayuki Okada: Was er seinen Fahrern rät

Von Sharleena Wirsing
Tadayuki Okada gewann selbst sechs Grands Prix und stand 36 Mal auf dem Podest. Nun führt der Japaner jeweils ein Team in der Moto3- und Moto2-Klasse. Mit Takaaki Nakagami will er 2017 um den Titel kämpfen.

In der Saison 2017 wird Tadayuki Okada als Teammanager des Idemitsu Honda Team Asia und der Moto3-Truppe Honda Team Asia mit drei Rookies zusammenarbeiten: Khairul Idham Pawi (Moto2), Nakarin Atiratphuvapat (Moto3) und Kaito Toba (Moto3). Sie können vom Erfahrungsschatz des ehemaligen 500-ccm-Fahrers besonders profitieren. Doch auch bei Takaaki Nakagami, mit dem Okada 2017 die Moto2-WM gewinnen will, sieht der Teamchef noch Verbesserungsbedarf.

«Die Konstanz wird auch in der kommenden Saison in der Moto2-Klasse entscheidend sein. Unser Plan ist es, immer mit gebrauchten Reifen eine Renndistanz zu fahren und dann das Set-up anhand dieser Erkenntnisse zu erstellen. Eine schnelle Runde mit einem weichen Reifen bringt dich nicht weiter», weiß Okada. Nakagami hat 2016 mit seinem Sieg in Assen und drei weiteren Podestplätzen starke Leistungen gezeigt, aber um in den WM-Kampf einzugreifen fehlte ihm die nötige Konstanz. Er punktete zwar in 16 von 18 Saisonrennen, doch seine Leistungen schwankten bis zum Silverstone-GP stark. Am Ende belegte der 24-jährige Nakagami den sechsten WM-Rang.

Okada gewann selbst sechs Grands Prix – zwei in der 250-ccm-Klasse und vier bei den 500ern, er stand 36 Mal auf dem Podest. Wie kannst du deinen Fahrern helfen? «Das ist nicht immer einfach und hängt auch vom Charakter der Fahrer ab. Mein wichtigster Rat an alle Fahrer ist aber gleich: So viel fahren wie möglich. Bei einem zweitägigen Test erwarte ich weit über hundert Runden, am besten hundert am Tag. Vor allem die Moto3-Fahrer wollen immer einem Gegner folgen, um eine gute Rundenzeit vorzulegen, aber ich sage ihnen dann, dass das keinen Fortschritt bringt und sie das lassen sollen. Eigentlich geht es nur darum. Wenn sie das beachten, dann bauen sie sehr viel Selbstvertrauen auf und es wird viel einfacher für sie, ein passendes Set-up zu finden», ist Okada überzeugt.

In der Moto2-Klasse stand Takaaki Nakagami bisher zehn Mal auf dem Podest und vier Mal auf der Pole-Position. Bei seinem 111. Grand Prix gelang dem Japaner 2016 in Assen endlich sein erster Sieg in der Moto2-Weltmeisterschaft. Allein in der Saison 2013 war Nakagami bei den aufeinanderfolgenden Rennen in Indianapolis, Brünn, Silverstone und Misano viermal knapp an seinem ersten GP-Sieg gescheitert und wurde Zweiter. Im Jahr darauf erlebte der Japaner eine schwierige erste Saison im Idemitsu-Team und konnte keinen Podestplatz einfahren. 2015 stand er in Misano wieder auf dem Treppchen. Der 24-Jährige ist der erste Japaner seit Yuki Takahashi 2010 in Barcelona, der einen Grand Prix gewinnen konnte.

Okada weiß, in welchem Bereich sich Nakagami noch verbessern muss: «Was die Fahrerseite betrifft, muss Taka in den ersten zwei bis drei Runden besser werden. Er kann nicht sofort seine beste Pace vorlegen. Er ist am Anfang zu langsam. Die Ursache dieses Problems ist das Selbstvertrauen. Oder das Vertrauen zum Gesamtpaket. Das war unser größtes Problem, denn am Ende des Rennens ist er stärker als viele andere Fahrer. Diese Balance der Leistung im Rennen hängt natürlich auch stark vom Charakter des Fahrers und vom Set-up der Maschine ab.»

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