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Lukas Tulovic: «Erste Runde war ein wahrer Krimi»

Von Otto Zuber
Lukas Tulovic

Lukas Tulovic

Lukas Tulovic schaffte es im Moto2-WM-Lauf auf Phillip Island vom 30. Startplatz auf den 24. Rang. Damit sorgte der Deutsche für einen versöhnlichen Abschluss eines schwierigen Wochenendes.

Die Moto2-Stars erwartete am Rennsonntag auf Phillip Island deutlich freundlicheres Wetter als in den Tagen zuvor und Lukas Tulovic bewies schon im morgendlichen Warm-Up mit Platz 27, dass er deutlich besser klarkam als in den wechselnden Bedingungen der Vortage. Vom 30. Startplatz aus fand er nach anfänglichen Schwierigkeiten einen guten Rhythmus und konnte sich deshalb Runde für Runde steigern.

Am Ende kreuzte der Kiefer-KTM-Pilot die Ziellinie als Vierundzwanzigster und erzählte hinterher: «Es war wie erwartet ein schwieriges Rennen. Zunächst bin ich von meiner bescheidenen Startposition ganz gut weggekommen. Die erste Runde war dann allerdings ein wahrer Krimi. In meiner Umgebung waren einige sehr bekannte Herrschaften und dabei habe ich auch gleich deren Härte zu spüren bekommen. Es hat nicht lange gedauert, bis mich zuerst Sam Lowes und später Mattia Pasini zur Seite geschoben haben.»

«Fabio di Giannantonio war bei seinem Überholmanöver auch nicht gerade zimperlich. Diese Situation hat ebenfalls viel Zeit gekostet und leider verlor ich dadurch auch den Anschluss an die Gruppe vor mir. Ein kleiner Patzer von mir selbst hat mir zudem alle Chancen genommen, irgendwie dranzubleiben», erklärte Tulovic selbstkritisch.

Und der Teenager gestand freimütig: «Seit gestern war mein Gefühl auf der Bremse nicht das Beste. Das hat sich im Rennen gleich zweifach negativ ausgewirkt. Einmal habe ich sogar Norrodin hinten angestupst und musste aufmachen. Dieser weitere Fehler von mir hat natürlich noch mehr Zeit gekostet. Das Rennen war daraufhin eigentlich gelaufen. Ich habe daher nur noch versucht, saubere Runden zu fahren und die restliche Distanz als gutes Training mitzunehmen.»

«Dabei bin ich wirklich in einen guten Rhythmus gekommen und konnte sogar noch zwei Fahrer ein- und auch überholen. Es hätte sogar fast noch gereicht, Norrodin und Öttl zu schnappen», tröstete sich der 19-Jährige. «Doch ein paar Runden vor Schluss hat es zu tröpfeln begonnen. Das hat mich ein wenig verunsichert. Ich war mir nicht sicher, ob es an anderen Stellen mehr geregnet hat oder nicht. Daher habe ich etwas Tempo rausgenommen.»

«Im Nachhinein ärgert es mich, weil, wenn ich die letzten drei Runden voll durchgezogen hätte, wären die zwei Jungs noch dran gewesen», ist sich Tulovic sicher. «Nichtsdestotrotz bin ich mit meinem Rennen halbwegs zufrieden. Ich freue mich, dass ich meine Rundenzeiten gegenüber den Trainingstagen deutlich steigern konnte. Nach einem insgesamt schwierigen Wochenende können wir also mit einem guten Gefühl nach Malaysia gehen.»

Teammanager Jochen Kiefer stellte nüchtern fest: «Wie sich leider herausgestellt hat, war das Wochenende hier auf Phillip Island schwieriger als erwartet. Wir waren eigentlich der Meinung, dass Lukas mit dieser Strecke leichter zurechtkommen würde. Doch die Wetterverhältnisse haben es ihm sehr schwer gemacht.» Dennoch fügte er abschliessend an: «Am Ende ist es ein versöhnlicher Ausgang, weil das Rennen ein gutes Training für Lukas war. Mit dieser guten Leistung gehen wir jetzt zuversichtlich nach Sepang.»

Ergebnis Rennen Moto2 Phillip Island (nach 25 Runden)

1. Brad Binder, KTM
2. Jorge Martin, KTM
3. Tom Lüthi, Kalex
4. Jorge Navarro, Speed-up
5. Lorenzo Baldassarri, Kalex
6. Remy Gardner, Kalex
7. Iker Lecuona, KTM
8. Alex Márquez, Kalex
9. Stefano Manzi, MV Agusta
10. Tetsuta Nagashima, Kalex
11. Marcel Schrötter, Kalex
12. Nicolò Bulega, Kalex
13. Jesko Raffin, NTS
14. Fabio Di Giannantonio, Speed-up
15. Bo Bendsneyder, NTS
ferner:
22. Philipp Öttl, KTM
24. Lukas Tulovic, KTM
27. Domi Aegerter, MV Agista, 1 Runde zurück

WM-Stand nach 17 von 19 Rennen

1. Alex Márquez 242. 2. Lüthi 214. 3. Binder 209. 4. Navarro 199. 5. Fernandez 192. 6.  Marini 176. 7. Baldassarri 162. 8.  Schrötter 130. 9. Di Giannantonio 101. 10. Bastianini 95. 11. Martin 83. 12. Lecuona 80. 13.  Gardner 74. 14. Nagashima 70. 15. Lowes 60.

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