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Schrötter: «Ehrgeiz bei allen so unglaublich hoch»

Von Mario Furli
Marcel Schrötter im Zweikampf mit Nicolò Bulega

Marcel Schrötter im Zweikampf mit Nicolò Bulega

Intact-GP-Fahrer Marcel Schrötter verspielte bei seinem zweiten MotoGP-eSport-Auftritt erst kurz vor dem Ziel einen Podestplatz. Das Moto2-Rennen des virtuellen Silverstone-GP gewann Bo Bendsneyder.

Beim «Virtual British GP» erwies sich die MotoGP-Rennaction in der virtuellen Welt erneut als spannende und vor allem unvorhersehbare Angelegenheit. In der Moto2-Klasse lag Intact-GP-Fahrer Marcel Schrötter bis zur vorletzten Runde auf Podiumskurs. Doch der 27-jährige Deutsche, der das Sechs-Runden-Rennen vom zweiten Startplatz aus in Angriff genommen hatte, stürzte auf Platz 3 liegend in der vorletzten Runde und machte damit seine Podest-Aussichten zunichte. Im Anschluss musste er den vierten Platz gegen die heftigen Attacken von Augusto Fernandez verteidigen. Als der Spanier in der letzten Kurve innen vorbeizog, ging Schrötter im Zweikampf erneut zu Boden und musste das Spiel als Fünfter beenden.

«Es war ein ganz gutes Rennen. Ich bin vom zweiten Startplatz aus gestartet, was zeigt, dass ich von der Geschwindigkeit ganz gut dabei war im Spiel. Aber leider unterlaufen mir noch zu viele kleine Fehler», seufzte Schrötter. «Stürze passieren auf der PlayStation eben sehr schnell und so war es dann leider auch im Rennen.»

«Ich hatte keinen sonderlich guten Start, konnte dann aber etwas Druck nach vorne machen und habe gehofft, dass Kasma Daniel Kasmayudin einen Fehler macht, aber er ist echt solide durchgefahren», erzählte der Pflugdorfer. «Dann bin ich gestürzt, wodurch das Podium futsch war. Ich habe anschließend versucht, mich gegen Fernandez zu verteidigen, aber der war die ganze Zeit richtig schnell. Ich habe alle Türen zugemacht, doch in der letzten Kurve ist er innen an mir vorbeigekommen. Ich habe versucht gegenzuhalten, das war dann leider zu viel des Guten, wodurch ich nochmal gestürzt bin. Mein Ziel war es, aufs Podium zu fahren, aber das war nach dem ersten Sturz hinüber, also habe ich zumindest am Ende nochmal alles riskiert. Es war jedenfalls wieder sehr cool und lustig zu sehen, wie die Fahrer selbst bei so einem PlayStation-Spiel reagieren. Selbst da ist der Ehrgeiz so unglaublich hoch bei jedem. Daran sieht man einfach, dass wir alles Sportler sind, die siegen wollen.»

«Es war diesmal sogar besser als beim ersten Grand Prix und falls es das ganze ein drittes Mal geben soll und Tom weiterhin zu alt ist, um zu spielen, werde ich mein Glück natürlich nochmal versuchen», verwies Schrötter lachend auf seinen 33-jährigen Intact-GP-Teamkollegen Tom Lüthi. «Vielleicht schaffe ich es, dann ein Podium oder einen Sieg Heim zu bringen. Dennoch hoffe ich natürlich, dass wir bald wieder richtige Rennen fahren können.»

Übrigens: Der «wahre» Moto2-WM-Leader, Tetsuta Nagashima, musste sich nach einer sturzreichen Anfangsphase mit Platz 8 begnügen, Spaß hatte er trotzdem an seiner eSport-Premiere. Der 27-Jährige aus dem Red Bull KTM Ajo Team verriet: «Die virtuellen Rennen sind viel schwieriger, als es auf dem ersten Blick scheinen mag. Es ist sehr einfach zu stürzen und du musst sehr vorsichtig sein, wenn du im Videospiel schnell fahren willst. Dafür braucht man viel Geduld.»

Alles richtig gemacht hat NTS RW Racing GP-Pilot Bo Bendsneyder, der nach der Pole-Position einen Start-Ziel-Sieg feierte. «Ich habe mit acht Sekunden Vorsprung gewonnen, aber es war nicht einfach», betonte er anschließend. «Meine Hände waren ein bisschen schwitzig, aber ich bin das Rennen zu Ende gefahren.»

Virtueller Silverstone-GP, Moto2-Ergebnis:

1. Bo Bendsneyder
2. Kasma Daniel Kasmayudin
3. Hector Garzo
4. Augusto Fernandez
5. Marcel Schrötter
6. Marco Bezzecchi
7. Nicolò Bulega
8. Tetsuta Nagashima
9. Stefano Manzi
DNF Xavi Vierge

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