Gabriel Rodrigo: 26. Geburtstag als GP-Rentner
Gabriel Rodrigo sieht seine Zukunft nicht mehr als Rennfahrer
Schon seit dem Mugello-GP Ende Mai war Gabriel Rodrigo wegen einer zu Beginn der Saison in Austin zugezogenen Schulterverletzung in der Zuschauerrolle, im Sommer erfolgte dann die Vertragsauflösung mit dem Moto2-Team Pertamina Mandalika SAG – gefolgt von Gabris durchaus überraschendem Entschluss, das Rennfahrer-Dasein vor wenigen Wochen mit gerade einmal 25 Jahren ganz aufzugeben.
GP-Sieg feierte der in Barcelona geborene Argentinier keinen, als Höhepunkte seiner siebenjährigen Moto3-Karriere stehen zwei dritte Plätze (2018 in Montmeló und 2021 in Mugello) und sechs Pole-Positions zu Buche.
Als Hauptgrund für seinen Schritt nannte Rodrigo die fehlende Bereitschaft, das Risiko, dem ein Motorradsportler ausgesetzt ist, weiter einzugehen. «Im Vorjahr, kurz nachdem ich meinen Vertrag für den Moto2-Ausstieg unterzeichnet hatte, hatte ich einen schweren Trainingsunfall, bei dem mein Leben in Gefahr war. Das hat mich – neben all den Unglücken, die unseren Kollegen in letzter Zeit widerfahren sind – dazu gebracht zu überdenken, ob es sich lohnt, jedes Mal, wenn ich auf das Motorrad steige, so viel Risiko einzugehen. Ich habe noch viele Projekte im Sinn und viele Ziele, ich mag mein Leben und meine Familie und ich bin nicht bereit, mich weiterhin in Gefahr zu begeben und das aufzugeben, um weiterhin Motorradrennen zu fahren.»
Trotzdem wollte sich Rodrigo in dieser Saison noch in der Moto2-Klasse versuchen, allerdings kam früh die Verletzung dazu. «Ich bin fast das ganze Jahr in schlechter Verfassung gefahren und musste dann aufhören. Das hat mir die Zeit gegeben, auf meinen Körper und mein Herz zu hören und zu verstehen, was es wirklich will. Es macht keinen Sinn weiterzumachen, nur aus Kummer und Melancholie über das, was über all diese Jahre meine Identität ausgemacht hat. Aber was ich wirklich will, ist aufzuhören und meine Zeit mit anderen Dingen zu verbringen.»
«Ich bin sehr glücklich, dass ich meine Leidenschaft zu meinem Beruf machen konnte. Ich nehme so viele besondere Erinnerungen und Menschen mit, die ich getroffen habe. Ich kann mich mit einem Lächeln vom Motorradfahren verabschieden. Wenn ich es hinausgezögert hätte, wäre all die Liebe, die ich für diesen Sport habe, nur vergiftet worden», fasste Rodrigo zusammen.
Apropos künftige Projekte: Rodrigo hat im Sommer schon seine Freundlich Elia geheiratet.