Ex-GP-Pilot Vic Soussan: Was verbindet ihn mit Tech3?
Vic Soussan auf Phillip Island hinter der Tech3-KTM-Box
In Phillip Island gab es wie jedes Jahr (ausser in den zwei Covid-Jahren) ein Wiedersehen mit dem Australier Vic Soussan, der in den 1970er-Jahren in Europa zu den besten Privatfahrern in den WM-Klassen 250 und 350 ccm zählte.
Seit vielen Jahren besucht der französisch sprechende Ex-GP-Pilot immer wieder als Gast von Tech3 zu einzelnen Rennen, auch in Europa. Vic Soussan stand schon früh auf eigenen Beinen. Als er 14 Jahre alt trennten sich seine Eltern, seine ältere Schwestern nahm ihn einfach mit nach Australien. Dort begeisterte er sich für den Rennsport – und kam deshalb nach Europa, er ließ sich in Frankreich nieder, weil er Französisch sprach.
Doch Soussan ist auch mit 76 Jahren noch mit dem GP-Bazillus infiziert. «Ich war zum Beispiel in den drei Jahren vor Covid immer beim Spielberg-GP in Österreich, weil ich mit Katja Onder und Egbert Hammer aus Rohrbach im Mühlviertel befreundet bin», erzählte Victor. «Ich habe dieses Paar vor ungefähr zehn Jahren kennengelernt. Egbert ist ein fanatischer Fan von mir. Er hat sich sogar ein buntes Foto von mir in Action auf den Oberarm tätowieren lassen. Wenn ich in Österreich bin, besuche ich sie, sie geben wir ein Auto, ich fahre zum Grand Prix; das ist großartig.»
Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal (65) hat den 76-jährigen Soussan noch live als Rennfahrer erlebt. Er mag diesen unterhaltsamen Haudegen, stattet ihn jedes Jahr mit Teamkleidung aus und bewirtet ihn im Fahrerlager. «2019 habe ich in Spielberg sogar im Tech3-Truck schlafen dürfen», schilderte Soussan, der immer noch ein leidenschaftlicher Rennfan ist. «Hervé kümmert sich liebevoll um mich. Dank ihm habe ich ein traumhaftes Leben. Aber in den letzten zwei Jahren konnte ich wegen Corona nicht reisen. Ich habe die GP-Besuche schmerzlich vermisst.»
Der unverändert rüstige Soussan macht sich in Australien als Einheimischer gern beim Tech3-Team nützlich. «Ich habe neue Teppiche für die Boxen besorgt und Kabel, die gebraucht wurden.»
Soussan hat zwar nie einen Grand Prix gewonnen, zählte aber jahrelang zu den besten Yamaha-Privatfahrern. «Mein bester Grand Prix war in Le Castellet 1997. Dort bin ich in der 250er-Klasse Dritter und mit der 350er Vierter geworden. Gegen Jon Ekerold hatte ich keine Chance. Ich war knapp an ihm dran. Aber ich hatte Michelin-Reifen, er die klar überlegenen Dunlop.»
Victor Soussan wohnt nur 100 km von Phillip Island entfernt in Australien. «Ich bin seit 52 Jahren verheiratet und habe Kinder und Enkelkinder», berichtete der liebenswürdige GP-Fan beim Treffen mit SPEEDWEEK.com.
Vic Soussan ist nicht nur im GP-Paddock anzutreffen. «Ich werde hier auf Phillip Island auch beim Superbike-Meeting am 20. November vor Ort sein. Da bekomme ich Fahrerlager-Tickets von Simon Buckmaster, von Pedercini, Puccetti oder BMW-Teamchef Shaun Muir. Ich helfe Shaun, wenn er mich braucht. Zum Beispiel bewahre ich Stühle, Tische und einen Kühlschrank für seine Hospitality bei mir daheim auf und liefere sie dann beim SBK-Event an die Rennstrecke. Im Februar kommen die Superbikes ja für den Test und den Saisonstart schon wieder nach Phillip Island.»