Ai Ogura: Großer Schrott beim Jerez-Test
Es war einmal eine ganze Moto2-Boscoscuro. Zum Glück blieb Pilot Ai Ogura unverletzt
Für Ai Ogura läuft seine vierte Saison in der Moto2-WM noch nicht wunschgemäß. Der 23-jährige Japaner, der seine erste Saison für das neu formierte spanische Team MT-Helmets MSI bestreitet – jener Mannschaft, die sich aus der ehemaligen Struktur von Sito Pons neu formierte und mit Sergio Garcia in Austin zwischenzeitlich die WM-Führung übernommen hatte.
Durch den Teamwechsel hat sich bei Ogura auch das Rennmotorrad geändert. Von Kalex beim Team Asia - wo er drei Jahre war - erfolgte der Umstieg auf die Boscoscuro, die vor allem in den Rennen sehr gut funktioniert. Beim offiziellen Testtag in Jerez de la Frontera musste der Japaner aber ausgerechnet auf seiner Lieblingspiste eine Schrecksekunde wegstecken.
In der extrem schnellen Doppel-Rechts-Passage in Sektor 4 unmittelbar vor der Zielkurve der 4,4 km langen Strecken flog Ogura ab. Die führerlose Boscoscuro stellte sich im Kies so gewaltig auf, dass der italienische Renner mit englischem Antrieb in unzähligen Rotationen aufstieg. Nachdem das Bike am massiven Lenkkopf aus Leichtmetall sogar in zwei Teile geteilt wurde, landeten die Überreste der Maschine im Begrenzungszaun. Gabel und Vorderrad der Boscoscuro hingen als makabere Dekoration im Zaun der legendären Piste. Der kleine Japaner kam mit dem Schrecken davon und verließ das Kiesbett unversehrt.
In Jerez-GP zeigte der dreifache Grand Prix-Sieger von Startplatz 17 eine starke Vorstellung. Ogura brachte einen guten sechsten Platz ins Ziel. Davor war er in Austin 7. und in Portugal 5. geworden. Beim Auftakt in der Wüste von Katar gelang Ogura mit Platz 4. ein gelungener Start in seine dritte Moto2-Saison. Dank der guten Konstanz liegt der Boscoscuro-Racer auf dem aussichtsreichen fünften Tabellenplatz.