Pirelli in Le Mans – alles eine Frage der Sicherheit
Am kommenden Wochenende feiert Pirelli ein erstes MotoGP-Mini-Jubiläum. Es ist der fünfte Grand Prix, den der Reifengigant aus Mailand als exklusiver Reifenpartner der kleinen und mittleren GP-Klasse bestreitet.
Titelsponsor des Grand Prix de France ist übrigens Konkurrent Michelin. Während die Franzosen ihr Engagement in der Königsklasse feiern, bemühen sich die Italiener weiterhin, die Lernkurve im GP-Umfeld zu meistern.
Um alle möglichen Risikofaktoren auszuschalten, hat sich Pirelli entschieden, auch in Le Mans mit einem größeren Spektrum an Moto3- und Moto2-Rennreifen zu agieren. Während beim letzten Rennevent in Andalusien nur die ursprünglichen angedachten weichen Mischungen aufgezogen wurden, können in Frankreich auch wieder die zuletzt beim Texas-GP eingesetzten Spezifikationen gefahren werden.
Konkret – auf dem Bugatti Circuit in Le Mans werden die Fahrer neben der vordere SC3 Mischung in der Moto2 den Typ C1096 am Hinterrad in der Moto3 verwenden.
Giorgio Barbier, Rennsport-Direktor bei Pirelli, begründet die erneute Aufstockung des Kontingents: Obwohl wir mit dieser Meisterschaft noch nie in Le Mans gefahren sind, ist die Bugatti-Rennstrecke nicht neu für uns, da wir an mehreren Ausgaben der 24 Stunden von Le Mans teilgenommen und in den letzten Jahren sechs davon mit dem Team SRC Kawasaki France gewonnen haben, wobei wir immer Standardreifen verwendet haben, die auf dem Markt erhältlich sind.»
Barbier weiter: «Diese Strecke birgt keine besonderen Gefahren für die Reifen, die einzige Unbekannte ist das Wetter: Obwohl wir bereits im Mai sind, kann es in dieser Gegend zu erheblichen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht kommen. Kalte Temperaturen könnten den Reifenverschleiß verstärken, und das erklärt, warum wir nach Texas beschlossen haben, den vorderen SC3 für die Moto2 und den hinteren C1096 für die Moto3 auch in Frankreich anzubieten. Das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Wenn es heiß genug wird, erwarte ich, dass sich alle auf weichere Lösungen konzentrieren werden.»
Zusammengefasst stehen den Piloten der Moto3-Klasse damit in Le Mans wieder drei hintere Mischungen (soft,medium, hard) und zwei vordere Typen (soft und medium) zur Auswahl.
Bei den Moto2-Aktiven wird der potenzielle kritische Verschleiß am Vorderrad befürchtet. Ihnen stehen daher drei vordere Varianten (soft, medium, hard) und nur zwei verschiedenen Hinterreifen (soft und medium) zur Auswahl.
Beim Frankreich-GP greift zudem erstmal die erweiterte Reifenanzahl für die jeweils vier Piloten, die sich erfolgreich durch das Quali 1 gearbeitet haben. In Le Mans dürfen sie, sofern die Qualifikationen trocken sind, jeweils einen Vorder- und Hinterreifen freier Spezifikation extra nutzen.