Vertrags-Crash bei American Racing: Ramirez ist raus!
Die US-Mannschaft American Racing gilt eigentlich als Mannschaft mit stabiler Ausrichtung. Der Kalifornier Joe Roberts ist das Aushängeschild der von Eitan Butbul geführten Einheit. Sechs Podestplätze stehen in vier Jahren auf der Erfolgsliste, 2024 war man lange Zeit mit Rennen um die WM-Krone der mittleren GP-Kategorie.
Dazu ist Marcos Ramirez an Bord. Der Spanier wechselte während der Saison 2023 zu American Racing und stellte sich seitdem alles andere als untalentiert dar. In der laufenden Kampagne lag der Hobby-Triathlet zunächst vor Roberts, aktuell rangiert er mit einem Zähler Abstand direkt hinter dem US-Boy.
Auch aufgrund der soliden sportlichen Darbietung des 27-Jährigen war man sich schon früh einig, die Zusammenarbeit auch 2026 fortzusetzen. Im Rahmen des Österreich-GP wurde verkündet: Marcos Ramirez fährt auch im nächsten Jahr bei American Racing.
Doch dem ist nicht so. Nicht Marcos Ramirez, sondern Filip Salac fährt 2026 neben Roberts in den Farben der Amerikaner. Nach Kenntnisstand von SPEEDWEEK.com spielten zwei Faktoren bei dem Vertrags-Crash mit.
Zum einen bot sich auf dem Moto2-Fahrermarkt Filip Salac an. Dessen belgische Mannschaft Marc VDS Racing und der Tscheche trennen sich zum Ende des Jahres. Salac rangiert in der WM-Tabelle zwar ebenfalls nur im Mittelfeld, es ist aber ein offenes Geheimnis, dass der erst 23-Jährige dank solider Partner eine sechsstellige Mitgift zur Verfügung hat – die bei American Racing durchaus willkommen ist.
Dazu kommt, dass es zuletzt gröbere Unstimmigkeiten hinter den American-Racing-Kulissen gegeben haben soll. Fakt ist: Das Management von Marco Ramirez ist auch eingebunden in das Nachwuchsprojekt von American Racing im Rahmen der Moto2-Europameisterschaft. Hier ist American Racing in Kooperation mit Andifer mit den Piloten Xabi Zurutuza und Alberto Surra unterwegs. Zurutuza ersetzt auch den angeschlagenen Joe Roberts in Portimao.
Differenzen zwischen der Teamleitung bei American Racing und dem Andifer Racing plus die Aussicht auf eine solide Finanzlage dank Salac – ohne vermeintlichen sportlichen Einbruch – hatten offensichtlich genug Kraft, um die ursprünglichen Pläne über Bord und die fixe Vereinbarung mit Marco Ramirez in den Schredder zu werfen.
Noch sind in der Moto2-WM nicht alle Türen zugefallen, aber Stand heute hat der zweifache Moto3-GP-Sieger Ramirez 2026 keinen Job im Fahrerlager.








