Michael Bartholemy: Grosse Erwartungen für 2013

Von Michal Fialkowski
Bartholemy: Redding genauso gut wie Bradl

Bartholemy: Redding genauso gut wie Bradl

Michael Bartholemy, der Teammanager des Marc VDS Racing Team und persönlicher Manager von Scott Redding, hat für 2013 hohe Ziele und will seinen Fahrer sehr bald in der MotoGP-Klasse sehen.

«Im vergangenen Jahr zu Kalex zu wechseln war ein grosser Schritt», erklärte der Belgier Michael Bartholemy nachdem sich Moto2-Pilot Scott Redding im Vergleich zu 2011 von Platz 15 auf Platz 5 der Gesamtwertung verbesserte und 2012 fünf Podestplätze eroberte. «Scott ist ein Fahrer, der viel Gefühl für das Vorderrad braucht und die Kalex vermittelt es ihm sehr gut, also war es eine grosse Veränderung. Er hat sich aber auch mental weiterentwickelt. In der Vergangenheit gab er bei widrigen Bedingungen auf. Im letzten Jahr ist das nicht vorgekommen. Trotzdem hat uns Scott 2012 in manchen Rennen etwas enttäuscht. Für 2013 braucht er mehr Konstanz. Er muss immer einen feurigen Siegeswillen haben. Ich würde ihn gerne unter den ersten Drei sehen. Nun gibt es das Gewichtslimit, welches bisher unser grösstes Problem war, deshalb müssen wir nun kämpfen.»

Was ist nun der nächste Schritt? Der Aufstieg in die MotoGP-Klasse wäre die logische Konsequenz, vor allem wenn man bedenkt, dass Redding dem 140 Kilogramm schweren Moto2-Bike bereits entwachsen war, als er es 2010 zum ersten Mal testete: «Wir wissen alle, dass Scott einen Platz in einem MotoGP-Werksteam haben sollte. Wir suchen einen MotoGP-Platz für ihn auf einem konkurrenzfähigen Prototyp. Wenn man sieht, was Stefan Bradl mit der Honda erreichen kann, dann bin ich mir sicher, dass Scott genauso gut oder sogar besser wäre.»

Im letzten Sommer erhielt Redding die Chance die Ducati Desmosedici in Mugello zu testen und beeindruckte die Rennleitung des italienischen Herstellers. Er war auch bei Honda Gresini als Ersatz für Alvaró Bautista im Gespräch, doch letztendlich blieben beide Verhandlungen erfolglos. «Ich denke, dass die Mitarbeiter von Ducati, die etwas vom Rennsport verstehen, auch wissen, dass Scott ihr Bike fahren sollte, aber die Unternehmensführung war dagegen. Es war schwer eine Einigung zu finden», erklärte Bartholemy. «Es war für uns ziemlich frustrierend, weil Scott auf der Maschine einen sehr guten Job gemacht hatte und er sicher besser war, als alle anderen, die das Bike getestet haben. Wenn uns Ducati ein korrektes Angebot machen würde, wäre es kein Problem für uns die Gespräche wieder aufzunehmen. Wir hatten nichts Aussergewöhnliches gefordert, nur die normalen Dinge. Nun gibt es bei Ducati einige neue Leute und wir sind für alle Verhandlungen offen. Wir werden mit jedem verhandeln Ducati, Yamaha, Honda oder auch Suzuki, wenn sie zurückkommen und ein konkurrenzfähiges Motorrad haben.»

Doch was wurde aus den Verhandlungen mit Honda? «Es war dasselbe Problem. Ich denke Honda wollte ihn nicht wirklich auf der Maschine sehen. Ich weiss nicht warum. Dann haben sie uns gebeten das nötige Budget mitzubringen, doch es war sehr hoch. Am Ende dachten wir, dass es nicht logisch ist für einen MotoGP-Platz zu zahlen, wenn es Fahrer gibt, die sich nicht auf Scott Reddings Level befinden, aber bezahlt werden.»

Scott Redding selbst sieht die positiven Seiten seines Verbleibs in der Moto2-WM: «Ich denke letztendlich war es gut so, denn wenn man Ducati sieht, muss man das Gesamtbild betrachten. Tatsächlich ist das Bike nicht wirklich gut. Ich denke es war eine gute Idee eine weitere Saison in der Moto2-Klasse zu absolvieren. Ich will nicht in eine neue Klasse aufsteigen, wenn ich nicht mein Bestes geben kann. Bevor ich aufsteige will ich wenigstens um den Titel kämpfen und dann sehen, was ich in der MotoGP-Klasse erreichen kann. In diesem Jahr müssen wir um den Titel fahren und in jedem Rennen um Podiumsplätze und Siege kämpfen, wie ich es in diesem Jahr mit Top-5-Platzierungen und Podiumsplätzen gemacht habe. Wir müssen einen Schritt nach vorne machen und nun haben wir das Gewichtslimit, das Bike und das Team dazu. Im Moment befinde ich mich physisch und fahrerisch auf einem hohen Level und ich denke ich war noch nie besser auf eine Saison vorbereitet. Ich befinde mich in einer guten Position und es gibt keinen Grund nicht um den Titel zu kämpfen.»

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