Intact-Teamchef Jürgen Lingg: Warum kein 2. Fahrer?

Von Günther Wiesinger
Das Dynavolt-Intact-GP-Team überlegte für 2015 die Verpflichtung eines zweiten Fahrers. Teamchef Jürgen Lingg nennt Kandidaten und verrät, warum Sandro Cortese keinen Teamkollegen bekommt.

Das deutsche Dynavolt Intact-GP-Team hat für 2015 überlegt, neben Sandro Cortese künftig einen zweiten Moto2-WM-Fahrer einzusetzen. Doch das Projekt wurde nach reiflicher Überlegung um ein Jahr verschoben.

Teamchef und Technik-Direktor Jürgen Lingg hat gegenüber SPEEDWEEK.com ein paar interessante Einzelheiten zu diesem Thema verraten.

Jürgen, was sprach für einen zweiten Fahrer? Welche Argumente sprachen dagegen? Habt ihr einen Fahrer gesucht, der Sandro einheizen könnte? Oder wolltet ihr einen jungen Fahrer aufbauen?

Als wir im Frühjahr voll im Keller waren mit den Resultaten, war der erste Hintergedanke, dass wir jemanden finden, der in so einem Fall die Kohlen aus dem Feuer holt und dass der Sandro jemand hat, an dem er sich hochziehen kann.

Quasi als Referenzpunkt?

Ja, und auch für uns als Team. Wir wussten, wir müssen im zweiten Jahr irgendwann auch mal was zeigen.
Es hat sich aber ziemlich bald rauskristallisiert, dass wir so ein Projekt allein nicht finanziert kriegen. Der Fahrer hätte also auch selber was zahlen müssen.

Was kostet ein zweiter Fahrer zusätzlich?

Wir haben mit 800.000 Euro kalkuliert. Ungefähr die Hälfte der Summe hätten wir aufgetrieben. Der zweite Fahrer hätte also einen beträchtlichen Betrag zahlen müssen. Deshalb war ziemlich bald klar, dass es nicht klappt.
Es war dann Fahmi Khairuddin wieder im Gespräch, aber das war mehr eine zwischenmenschliche Sache.
Wir dachten, wenn das klappt, haben wir einen zweiten Startplatz. Der hat ja auch einen Gegenwert. Die Logistik hätte sich halbiert. Und wir hätten einen Fahrer gehabt, bei dem wir wissen, da stimmt die Chemie bei uns.

Welche Fahrer waren bei dir im Hinterkopf, die 2015 manchmal statt Sandro die Kohlen aus dem Feuer hätten holen können?

Mir hat zum Beispiel Alex Rins gefallen. Dann Kallio... Aber das war alles Utopie, das hätten wir nicht stemmen können.

Gab es realistischere Ideen, zum Beispiel Folger oder Schrötter? Intact ist ja ein deutsches Team.

Schrötter haben wir uns überlegt... Folger wäre auch interessant gewesen. Aber er hat einen Vertrag mit AGR für 2015. Wir sind auch mit keinem Fahrer in Kontakt getreten, weil unser Plan nie spruchreif wurde. Wir wollten keinen Wind machen – und dann wird nichts draus. Das war ein Gedanke, mehr nicht.

Wenn wir einen Blick über die Grenze werfen: Mit Aegerter und Lüthi wären auch noch zwei starke Schweizer Fahrer zur Debatte gestanden, oder? Die hätten gerne mal eine Kalex probiert.

Ja, haben wir uns auch überlegt. Aber wie gesagt, wir sind mit niemandem in Kontakt getreten. Mir persönlich hätte der Tom gut gefallen.

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