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Tom Lüthi (Platz 2): Hat er zu spät attackiert?

Von Günther Wiesinger
45 Punkte in zwei Rennen, jetzt WM-Vierter und bester Schweizer in der Moto2-WM – die Erfolgssträhne von Tom Lüthi reisst nicht ab.

Tom Lüthi brauste eine Woche nach dem Triumph in Japan gleich wieder auf das Podest, er kämpfte Landsmann Domi Aegerter den vierten WM-Rang ab und stellet die Schlagkraft seiner Suter unter Beweis.

«Es läuft. Aber es war schwieriges Rennen heute. Besonders wegen dem Wind, er hat sich nach dem Warm-up um 180 Grad gedreht. Das kam nicht unerwartet, aber es war ein ziemlicher Kampf deswegen, denn in manchen Kurven musste man völlig anders fahren als im Warm-up. Aus diesem Grund haben alle Fahrer in der Spitzengrupe so viele Fehler gemacht. Wir mussten immer aufpassen du überlegen, denn mit oder ohne Windschatten, das machte einen grossen Unterschied», schilderte der Interwetten-Suter-Pilot. «Es ging zu wie manchmal in der Moto3-Klasse. Aber ich habe Gefallen gefunden an dieser Situation. Ich habe wieder 20 Punkte gesammelt, das freut mich. Jetzt freue ich mich auf Malaysia, dort habe ich auch schon einige Podestplätze geholt, dazu den Moto2-Sieg 2011. Der Flow kann weitergehen...»

Tom Lüthi attackierte den auf Platz 2 fahrenden Tito Rabat erst in der vorletzten Runde. Hätte ihn ein früherer Angriff vielleicht sogar zu einer Siegchance gegen Vinales verhelfen können?

Lüthi wirkt ein bisschen nachdenklich. «Diese Frage überrascht mich ein bisschen... Maverick ist am Schluss mit einer grossartigen Pace unterwegs gewesen. Hinter ihm gab es zu viele Gefechte, deshalb konnte er wegfahren. Ich habe einfach zu viel Zeit mit Sam Lowes verloren, der sich geschickt zur Wehr gesetzt hat. Er war auch stark auf der Bremse. Als ich vorbei war, war es viel Arbeit, die Lücke zu Tito zu schliessen. Aber ich habe die Chance gesehen, ihn zu überholen. Das ist auch gelungen. Ich wusste, er wird irgendwo im Hinterkopf die Weltmeisterschaft haben. Ich habe einfach gepusht, die Türen geschlossen. Das hat gereicht Aber Vinales besiegen? Es wäre schwierig gewesen, heute wieder zu gewinnen. Auch Platz 2 ist cool. Wir sind nach langer Zeit wieder auf einem sehr hohen Niveau. Nach so viel harter Arneit ist es schön, diese Phase mit meinen Jungs so zu geniessen. Wir werden nächstes Jahr im neuen Team nicht alle in dieser Form zusammenarbeiten.»

Suter ist wieder konkurrenzfähig, jetzt wurde der Rückstand zu Kalex wettgemacht? Lüthi: «Nach dem Rennen in le Mans haben wir lange Gesicher gemacht, als uns die Kalex-Meute davon gefahren ist. Aber Suter hat hart gearbeitet, unser Team und das Technomag-Team haben hart gearbeitet. So sind wir wieder auf ein höheres Niveau gekommen. Aber das ändert nichts mehr an der Entscheidung. Nächstes Jahr fahren wir Kalex.»

Und jetzt WM-Vierter vor Aegerter? «Ja, es war sicher ein Ziel, diese zwei Punkte aufzuholen, ich habe jetzt zwei Punkte Vorsprung auf Domi. Aber ich wollte einfach einen Platz in der WM gutmachen. Ob das jetzt ein Schweizer ist oder nicht, spielt keine Rolle. Jetzt freue ich mich auf Malaysia. Die Strecke gefällt mir. Hoffentlich regnet es nicht zu viel. Wir sind aber für alles bereit.»

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