KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

KTM-Team Freudenberg: Joint Venture mit Saxoprint?

Von Günther Wiesinger
Tim Georgi und Teile des Teams Freudenberg

Tim Georgi und Teile des Teams Freudenberg

Das deutsche Freudenberg-KTM-Team will Tim Georgi in die Moto3-Weltmeisterschaft bringen, aber es fehlt an Geld. Deshalb bahnt sich eine Zusammenarbeit mit Prüstel GP an.

Das Team Freudenberg trat beim Grand Prix von Tschechien in Brünn mit dem 16-jährigen Tim Georgi als Wildcard-Fahrer an. Der KTM-Pilot aus Altenberg in Thüringen ließ am Freitag in beiden freien Trainings aufhorchen. «Das war schon geil, als Tim während 78 von 80 Minuten an erster Stelle lag», erklärte Teammanager Carsten Freudenberg.

Tim Georgi fuhr auch im FP3 noch beachtlich schnell: Platz 7!

Und obwohl Tim Georgi im Qualifying (Platz 30) dem Speed der etablierten GP-Piloten Tribut zollen musste und im Rennen mit Platz 18 um 0,8 Sekunden knapp die Punkteränge verpasste, offenbarte sein Auftritt: Er ist reif für die Moto3-Weltmeisterschaft.

Außerdem ist seit fünf Jahren (Philipp Öttl) kein neuer deutscher Fahrer in die WM gekommen.

«Aber zuerst brauchen wir einen GP-Startplatz», seufzte Carsten Freudenberg.

Seniorchef Michael Freudenberg: «Wir haben jetzt 120.000 Euro Budget für den Northern Europe Cup, die Wildcards und so weiter. Aber für eine komplette WM mit 18 Grands Prix bräuchten wir 800.000 Euro. So eine Summe ist kaum aufzutreiben, auch wenn wir von Dorna und IRTA mit Zuschüssen von rund 180.000 Euro rechnen dürfen.»

Und warum verbünden sich die sächsischen Teams Freudenberg und Saxoprint Prüstel GP nicht für die WM 2018? Freudenberg hat den talentierten deutschen Fahrer, den Prüstel dringend sucht. Und Prüstel hat zwei Startplätze und erstklassiges Material von KTM, plus ein Budget für die WM.

«Darüber haben wir auch schon nachgedacht. Eigentlich spricht nicht viel dagegen. Von der Sprache her gäbe es bei den Sachsen schon mal keine Hindernisse», meinte Michael Freudenberg.?

Der blonde Tim Georgi fährt seine dritte Moto3-Saison, er war schon deutscher Moto3-Meister in der Standardklasse, er hatte bereits 2016 in Sachsen eine Moto3-Wildcard; er führt 2017 auch im Northern Europe Cup (NEC).

«Wir brauchen neue deutsche Fahrer. Wenn die zwei deutschen Teams kooperieren könnten, wäre das eine sinnvolle Lösung», stellte Carlos Ezpeleta fest, bei der Dorna für die Selektion der Teams und Fahrer in den kleinen Klassen zuständig.

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