Abseits der Rennstrecke in Katar: «So Gott will»
Wir nahmen das Abendessen beim Katar-GP 2020 immer in einem Restaurant ein, das vor allem von Gastarbeitern besucht wird. Wir gehen da schon seit Jahren immer zum Essen hin. Das Restaurant heißt übrigens: «Bye Bye». Du kannst dort auch kurz vor Mitternacht noch eintrudeln und wirst freundlich bedient.
Es befindet sich in der Nähe unseres Hotels und keinen Kilometer vom «Souq Waqif», dem neuen und eher touristischen Markt, entfernt. Für ein Gericht mit Gemüse, Fleisch oder Huhn bezahlte man zwischen 15 und 20 Riyal ( 3,5 bis 4,75 Euro). Die Portionen waren ausreichend und schmeckten sehr gut.
Aus Neugier wollte ich von unserem Kellner Sali wissen, wie viele Stunden er täglich arbeiten muss. «13», antwortete er fast stolz. Und das sechs Tage in der Woche? «Nein, sieben Tage in der Woche», ergänzte er. Etwas zögernd erzählte er dann auch, was er im Tag verdiene. «50 Riyal, das macht im Monat ungefähr 360 Euro, die sind aber netto.»
Und versichert seid ihr dabei auch? «Nein, sind wir nicht, aber jeder, der das möchte, kann sich versichern lassen», gab der aus dem Bundesstaat Kerala (liegt im Südwesten von Indien) stammende Gastarbeiter zur Antwort.
Und wenn einer von euch krank wird oder verunglückt, erkundigte ich mich neugierig. Lachend erhob er die Hände und murmelte: «Inshallah.»
So Gott will.
Nach dem Grand Prix der Klassen Moto2 und Moto3 kam in der Tageszeitung «The Peninsula» der Minister für Kultur und Sport Salah bin Ghanim Al Ali zu Wort. Er lobte die QMMF (Qatar Motor and Motorcycle Federation) und den LCSC (Losail Circuit Sports Club) für den gelungenen Event. Katar hätte somit bewiesen, dass der Staat auch unter schwierigen und ungewöhnlichen Umständen in der Lage sei, einen internationalen Großanlass durchzuführen.
In Doha zweifelt auch niemand daran, dass die Fußball-WM 2022 stattfinden wird.
Inshallah. So Gott will.