Maximilian Kofler: Volle Konzentration auf die Matura

Von Helmut Ohner
Maximilian Kofler in der Startaufstellung des GP von Katar

Maximilian Kofler in der Startaufstellung des GP von Katar

Anstatt für das Team CIP Green Power in der Moto3-Weltmeisterschaft von Rennen zu Rennen zu düsen, hat der 19-jährige Österreicher Maximilian Kofler momentan viel Zeit, sich auf die seine Matura vorzubereiten.

Nach dem 27. Platz beim Großen Preis von Katar hätte es für den Moto3-Piloten Maximilian Kofler Schlag auf Schlag gehen sollen. Im 14-Tage-Rhythmus hätten die Rennen in Thailand, den Vereinigten Staaten von Amerika und Argentinien folgen sollen, doch die Coronavirus-Krise breitete sich von China kommend über den gesamten Erdball aus und brachte die Saison zum Stillstand.

Nach derzeitigem Wissensstand wird die Wiederaufnahme der Rennaktivitäten kaum vor Ende Juni/Anfang Juli möglich sein, wenn überhaupt. Es mehren sich die Stimmen, dass es dieses Jahr gar keine Rennen mehr geben könnte. Sogar Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta kann sich im Gespräch mit SPEEDWEEK.com eine Absage der kompletten MotoGP-Saison 2020 vorstellen.

Im Gegensatz zu Frankreich und Großbritannien, wo in Anbetracht der nach wie vor stark steigenden Fallzahlen an Covid19-Erkrankten und -Verstorbenen die Matura bereits abgesagt wurden, betonte Unterrichtsminister Heinz Faßmann mehrmals, dass die abschließenden Prüfungen auf jeden Fall abgehalten werden, frühestens Ende Mai, unter Umständen auch etwas später.

Für den 19-jährigen Oberösterreicher Maximilian Kofler bedeutet dies, dass er so wie annähernd 42.000 Schüler in diesen Wochen seine volle Konzentration auf seine Maturaprüfung legen kann. Dementsprechend ist sein Tagesablauf momentan weniger auf das Training mit der Supermoto-Maschine, sondern auf die Erledigung schulischer Angelegenheiten abgestimmt.

«Am Vormittag arbeite ich die Arbeitsaufträge ab, die ich von den Lehrern bekommen habe», erzählt der KTM-Pilot gegenüber SPEEDWEEK.com. Zu Mittag gönnt sich der Teenager aus Attnang-Puchheim eine zweistündige Lernpause. «Meine Eltern führen den Gasthof Weissl. Da derzeit niemand ins Gasthaus darf, liefern mein Vater und ich Essen aus, während meine Mutter in der Küche die Speisen zubereitet.»

Nachmittags steht für Kofler wieder lernen am Programm. «Es ist schwierig, sich auf die Matura vorzubereiten, wenn man den genauen Termin nicht kennt. Fest steht bisher, dass es keine Präsentation unserer Diplomarbeiten geben wird, was schade ist, weil wir viel Zeit dafür geopfert haben. Nach neuesten Informationen soll es auch keine mündlichen Prüfungen geben.»

«Ich gehe in eine neue Form der Handelsakademie, wo jedes Halbjahr separat abgeschlossen wird. Deshalb stehen wir in vielen Fächern ohne Benotung da, weil in diesem Semester noch keine Schularbeiten stattgefunden haben. Keine Ahnung, wie wir da aus dieser misslichen Lage kommen sollen. Vielleicht müssen wir vor der Matura doch noch in die Schule.»

«Jetzt habe ich den Sprung in die Moto3-Weltmeisterschaft geschafft und dann bremst uns ein blöder Virus aus», hofft Kofler abseits der schulischen Angelegenheiten, dass entgegen einiger Aussagen, dieses Jahr der Rennbetrieb doch wieder aufgenommen werden kann. «Auch mein Teamchef Alain Bronec, mit dem ich ständig in Kontakt bin, kann die Situation nicht einschätzen.»

«Wegen des Virus gibt es weltweit Reiseeinschränkungen. Unser Team besteht größtenteils aus Spaniern und Italienern. Diese Nationen sind am schwersten von der Pandemie betroffen. Deshalb ist zu befürchten, dass sie zuhause bleiben müssen. Sogar unser Bundeskanzler hat kürzlich gesagt, dass es so lange Reiseeinschränkungen geben wird, bis ein Impfstoff gegen das Virus gefunden ist.»

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