KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Max Kofler: Comeback bei beiden Spielberg-Events fix

Von Günther Wiesinger
Der Österreicher Max Kofler (20) wird bei beiden Heimrennen in Spielberg wieder auf der Moto3-KTM des CIP Green-Power Teams sitzen. Er hat diese Woche bereits zwei Tests mit dem Pitbike absolviert.

Max Kofler hat sich im Moto3-Rennen in Mugello am 30. Mai Verletzungen im Brustwirbelbereich zugezogen und musste dann auf die Rennen in Catalunya, Sachsenring und Assen verzichten. Beim Steiermark-GP am 8. August und beim GP von Österreich am 15. August wird der KTM-GP-Pilot aus dem Team Green Power CIP von Alain Bronec sein Comeback geben.

Nach mehr zweieinhalb Monaten Pause durfte der 20-jährige Max Kofler in dieser Woche erstmals wieder mit einem motorisierten Zweirad trainieren. Er fuhr mit einem 12-Zoll-Buccimoto-Pitbike am Montag in Kalsdorf bei Graz und heute auf einer Supermotostrecke bei Wiener Neustadt in Niederösterreich.

«Das war für Max ein sehr gutes Training. Wir konnten schauen, ob der Rücken hält», schilderte Vater Klaus Kofler im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Unmittelbar nach dem Crash von Mugello waren im Krankenhaus von Borgo San Lorenzo zuerst recht düstere Prognosen gestellt worden. Doch am Dienstagabend nach dem Italien-GP wurde der Oberösterreicher mit dem Flugzeug von Florenz nach Linz transportiert und danach im Pyhrn-Eisenwurzen-Klinikum in Steyr von Oberarzt Dr. Christoph Hartl genauer untersucht. Der renommierte Unfallchirurg und Rückenspezialist begutachtete die aus Italien übermittelten Röntgenbilder und Computertomografien. Er führte dazu eine Magnetresonanzuntersuchung durch und gab Entwarnung, was die Gefahr einer dauerhaften Beeinträchtigung betrifft.

Es stellte sich heraus, dass Max Kofler Kompressionsbrüche im Brustwirbelbereich erlitten hatte und vier Wirbeldeckplatten in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie hatten beim Sturz Eindellungen davon getragen, die als Brüche gelten. «Das ist eine langfristige Geschichte», ist sich Klaus Kofler bewusst. «Es gab keine Möglichkeit für eine Operation. Man musste diese Verletzungen ausheilen lassen.»

Für diese Woche bekam der aus Attnang-Puchheim stammende Max Kofler grünes Licht von den Ärzten: Er durfte sich wieder auf das Pitbike schwingen.

Könnte ein weiterer Sturz jetzt schlimme Auswirkungen haben? Besteht ein Risiko, wenn Kofler zu früh wieder auf die GP-Maschine steigt?

«Natürlich ist jeder Sturz mit Risiko behaftet», gibt Vater Klaus Kofler zu bedenken. «Aber da kein Wirbelkörper gebrochen war, sondern die Deckplatten, besteht keine Gefahr für das Rückenmark. In diesem Sinn besteht kein Risiko. In Italien war die Diagnose zuerst recht negativ. Aber über Vermittlung von ‘Sportland Oberösterreich‘ und des Olympia-Zentrums in Linz sind wir dann zu Dr. Hartl vermittelt worden.»

Das Comeback bei den beiden Spielberg-Events war anfangs in Frage gestellt. Doch inzwischen ist die Teilnahme gesichert und mit dem CIP-Team abgesprochen. Kofler hat 2021 in Katar die Ränge 15 und 14 erreicht.

Die einzige Hürde vor dem Comeback: Max Kofler muss am Donnerstag vor dem FP1 in Spielberg beim Rennarzt wie einige andere zuletzt verletzt gewesene GP-Piloten (Sasaki, Tatay, Montella) seine Fitness unter Beweis stellen. Aber das sollte eine reine Formsache sein.

«Die Teilnahme an den beiden Rennen in Spielberg ist unser ganz klares Ziel», erklärte Vater Klaus Kofler, der in Attnang-Puchheim den Gasthof Weissl betreibt. «Max wird auf alle Fälle beide Grand Prix fahren. Mit dem Steiermark-GP geht’s wieder los.»

Klaus Kofler ist zuversichtlich. «Max hat sich auf dem Pitbike sehr wohl gefühlt», stellte er fest. «Das waren jetzt schon mal zwei gute Trainingstage. Nächste Woche werden wir noch in Ungarn fahren, um richtig Tempo aufzunehmen. Dann kommt eh schon Spielberg.»

«Sicher waren die ersten zwei Runden komisch, als ich am Montag erstmals wieder mit dem Pitbike gefahren bin. Das war die längste Pause in den letzten paar Jahren. Denn wir haben immer durchgehend trainiert. Sogar im Winter gab es nie zwei Monate, in denen ich gar nicht gefahren bin», erzählte Max Kofler. «Aber ich habe mir das Fahren nach der Pause – ehrlich gesagt – schlimmer vorgestellt. Ich habe mich draufgesetzt, und natürlich habe ich Körperbewegungen- und -Positionen gemacht, die ich in den letzten zwei Monaten auf Anraten der Ärzte vermieden habe. Aber ab der dritten, vierten Runde hat sich alles angefühlt wie vor dem Sturz.»

Moto3-Ergebnis, Assen, 27. Juni:

1. Foggia, Honda, 22 Runden in 37:35,287 min
2. Garcia, GASGAS, + 0,078 sec
3. Fenati, Husqvarna, + 0,207
4. Acosta, KTM, + 1,352
5. Suzuki, Honda, + 1,445
6. McPhee, Honda, + 1,510
7. Binder*, Honda, + 1,338
8. Rodrigo, Hona, + 9,095
9. Artigas, Honda, + 9,140
10. Alcoba, Honda, + 10,383
11. Nepa, KTM, + 13,503
12. Guevara, GASGAS, + 13,555
13. Toba, KTM, + 21,057
14. Antonelli, + 22,090
15. Öncü, KTM, + 27,036

Ferner:
20. Masia, KTM, + 45,670

* Drei Plätze zurück («track limits»-Vergehen in der letzten Runde)

Stand Fahrer-WM (nach 9 von 19 Rennen):

1. Acosta 158 Punkte. 2. Garcia 110. 3. Foggia 86. 4. Fenati 80. 5. Masia 72. 6. Binder 69. 7. Antonelli 67. 8. Rodrigo 59. 9. Alcoba 58. 10. Migno 58. 11. Sasaki 57. 12. Toba 52. 13. McPhee 37. 14. Suzuki 37. 15. Guevara 36. 16. Salac 35. 17. Artigas 30. 18. Yamanaka 28. 19. Dupasquier 27. 20. Öncü 25. 21. Nepa 19. 22. Riccardo Rossi 16. 23. Tatay 14. 24. Adrian Fernandez 10. 25. Bartolini 7. 26. 26. Kunii 7. 27. Kofler 3. 28. Izdihar 2. 29. Holgado 1.

Marken-WM:

1. KTM 190 Punkte. 2. Honda 178. 3. GASGAS 122. 4. Husqvarna 84.

Stand Team-WM:

1. Red Bull KTM Ajo 230 Punkte. 2. Gaviota GASGAS Aspar Team 146. 3. Indonesian Racing Gresini 117. 4. Leopard Racing 116. 5. Petronas Sprinta Racing 106. 6. Rivacold Snipers Team 93. 7. Sterilgarda Max Racing Team 90. 8. Avintia Esponsorama 88. 9. Red Bull KTM Tech3 82. 10. CIP Green Power 56. 11. CarXpert PrüstelGP 55. 12. SIC58 Squadra Corse 37. 13. BOE Owlride 35. 14. Honda Team Asia 9.

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