KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Max Kofler: «Volle Attacke beim GP von Österreich»

Von Günther Wiesinger
CIP-KTM-Pilot Max Kofler (20) möchte sich beim Steiermark-GP nach der langen Pause wieder ans Moto3-Bike gewöhnen, aber eine Woche später in Spielberg voll angreifen. «WM-Punkte sind das Ziel.»

Maximilian Kofler hat bei seinem Sturz in der Startrunde zum Mugello-GP (es waren drei weitere Fahrer beteiligt) Kompressionsbrüche im Brustwirbelbereich erlitten und Eindellungen an vier Wirbeldeckplatten, wobei Eindellungen mit Brüchen gleichzusetzen sind.

In dieser Woche hat der 20-jährige Oberösterreicher aus dem CIP Green Power KTM-Team von Alain Bronec in Kalsdorf bei Graz und in der Motorsport-Arena Bad Fischau bei Wiener Neustadt (A2 Südautobahn – Abfahrt Wöllersdorf) mit seinem 12-Zoll-Buccimoto-Pitbike trainiert und sich trotz der zweieinhalb Monate ohne Motorradtraining nach zwei, drei Runden schon wieder sehr wohl gefühlt.

«Ich habe zwei Wochen nach dem Sturz mit Physiotherapie angefangen», erzählte Max Kofler, dessen Verletzung am 30. Mai passierte. «Zweieinhalb Wochen später habe ich mit leichtem Training begonnen. Die Ärzte haben damals gesagt, die Verletzungen sind Brustwirbelbereich sind ziemlich stabil. Die Muskeln konnten also wieder belastet werden. Ich habe Krafttraining gemacht und sozusagen rund um die Verletzung trainiert. Ich habe den lädierten Bereich der Brustwirbel weiter geschont. Ich wurde da im Olympia-Zentrum in Linz bestens betreut. Die haben mich extrem unterstützt.»

Kofler hat natürlich an Kraft und Ausdauer eingebüßt. Morgen in zwei Wochen beginnt das Training zum Steiermark-GP (6. Bis 8. August) in Spielberg. «Ich trainiere die ganze Zeit. Aber ich kann nicht abschätzen, mit wieviel Prozent Fitness ich zurückkomme. Ich gebe alles, um den bestmöglichen Zustand zu erreichen. Ich werde dann vor Ort sehen, wie gut ich beieinander bin. Es ist ganz gut, dass wir zwei Grand Prix hintereinander auf derselben Strecke fahren. Das Signal vom Team ist schon gekommen, dass ich mich bei diesen zwei Rennen nach der langen Abwesenheit zuerst wieder ans Moto3-Fahren gewöhnen soll. Dazu eignet sich der erste Grand Prix super. Und beim zweiten gilt dann wieder volle Attacke.»

Max Kofler fuhr in Katar zweimal in die Punkterängen, blieb aber bei den folgenden Rennen punktelos.

Jetzt muss er voraussichtlich vom Pitbike (damit fährt er nächste Woche noch in Ungarn) direkt auf die 55 PS starke 250-ccm-KTM steigen.

«Ich überlege, ob ich es zeitlich klappt, auch mit einer 600er mal zu trainieren», berichtet Kofler. «Aber ich muss zuerst eine geeignete Strecke finden. Auf dem Red Bull-Ring darf ich in den zwei Wochen vor dem Grand Prix auch mit einer 600er wegen des Testverbots nicht mehr fahren. Ob es woanders klappt, weiß ich nicht. Sinnvoll wäre es auf jeden Fall. Vielleicht geht es auf dem Pannoniaring.»

Max Kofler rechnet sich eine gute Chance auf eine dritte WM-Saison 2022 aus. Aber es wird nicht nur mit dem CIP-KTM-Team verhandelt. «Gespräche laufen in alle Richtungen. Es gibt bessere und schlechtere Optionen. Der Plan ist auf jeden Fall, in der Moto3-WM zu bleiben. Aber in welchen Team, da ist noch alles offen. Das wird sich hoffentlich demnächst herausstellen.»

Was rechnet sich Kofler bei den beiden Heimrennen aus? «Schwer zu sagen. Ich muss schauen, wie es mir geht, wenn ich zum ersten Mal nach mehr als drei Monaten weder mit der Moto3-Maschine fahre. Klar ist das Ziel, Punkte zu sammeln. Sonst brauch' ich nicht fahren. Aber ich muss erst sehen, wie es mit beim Fahren geht.»

Moto3-Ergebnis, Assen, 27. Juni:

1. Foggia, Honda, 22 Runden in 37:35,287 min
2. Garcia, GASGAS, + 0,078 sec
3. Fenati, Husqvarna, + 0,207
4. Acosta, KTM, + 1,352
5. Suzuki, Honda, + 1,445
6. McPhee, Honda, + 1,510
7. Binder*, Honda, + 1,338
8. Rodrigo, Hona, + 9,095
9. Artigas, Honda, + 9,140
10. Alcoba, Honda, + 10,383
11. Nepa, KTM, + 13,503
12. Guevara, GASGAS, + 13,555
13. Toba, KTM, + 21,057
14. Antonelli, + 22,090
15. Öncü, KTM, + 27,036

Ferner:
20. Masia, KTM, + 45,670

* Drei Plätze zurück («track limits»-Vergehen in der letzten Runde)

Stand Fahrer-WM (nach 9 von 18 Rennen):

1. Acosta 158 Punkte. 2. Garcia 110. 3. Foggia 86. 4. Fenati 80. 5. Masia 72. 6. Binder 69. 7. Antonelli 67. 8. Rodrigo 59. 9. Alcoba 58. 10. Migno 58. 11. Sasaki 57. 12. Toba 52. 13. McPhee 37. 14. Suzuki 37. 15. Guevara 36. 16. Salac 35. 17. Artigas 30. 18. Yamanaka 28. 19. Dupasquier 27. 20. Öncü 25. 21. Nepa 19. 22. Riccardo Rossi 16. 23. Tatay 14. 24. Adrian Fernandez 10. 25. Bartolini 7. 26. 26. Kunii 7. 27. Kofler 3. 28. Izdihar 2. 29. Holgado 1.

Marken-WM:

1. KTM 190 Punkte. 2. Honda 178. 3. GASGAS 122. 4. Husqvarna 84.

Stand Team-WM:

1. Red Bull KTM Ajo 230 Punkte. 2. Gaviota GASGAS Aspar Team 146. 3. Indonesian Racing Gresini 117. 4. Leopard Racing 116. 5. Petronas Sprinta Racing 106. 6. Rivacold Snipers Team 93. 7. Sterilgarda Max Racing Team 90. 8. Avintia Esponsorama 88. 9. Red Bull KTM Tech3 82. 10. CIP Green Power 56. 11. CarXpert PrüstelGP 55. 12. SIC58 Squadra Corse 37. 13. BOE Owlride 35. 14. Honda Team Asia 9.

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