Ayumu Sasaki (KTM): Von Kopfverletzung wieder genesen

Von Günther Wiesinger
Der japanische Red Bull KTM-Tech3-Pilot Ayumu Sasaki hat sich in Montmeló schwerer verletzt, als damals vermutet wurde. Jetzt mischt er wieder vorne mit. Aber er hat einige mühsame Wochen hinter sich.

Der japanische Red Bull-KTM-Tech3-Pilot Ayumu Sasaki hat zwei schwierige Monate hinter sich. Im Qualifying zum Moto3-WM-Lauf in Mugello am 29. Mai überrollte er den gestürzten Schweizer Jason Dupasquier, der den Folgen seiner Verletzungen am nächsten Tag erlag. Eine Woche später stürzte Sasaki in der letzten Runde des Catalunya-GP in Turn 8 schwer, auch Foggia und Artigas waren verwickelt, sein Sturzhelm wurde arg ramponiert, er war vorübergehend bewusstlos. Es gab keine TV-Bilder, aber offenbar war der Japaner von Foggia überrolt worden. Heute weiß man: Der GP-Sport hätte beinahe ein weiteres Todesopfer gefordert! Aber offenbar wurde die Schwere von Sasakis Gehirnerschütterung danach fahrlässig unterschätzt.

Denn Sasaki reiste nämlich zwei Wochen später zum Sachsenring-GP an, wurde aber dann vom Rennarzt für untauglich erklärt. Auf die Dutch-TT in Assen am 27. Juni verzichtete er dann ebenfalls. Der Red Bull KTM-Pilot blieb während der Sommerpause wegen der Reisebeschränkungen in seinem Europa-Domizil in Spanien und kehrte am vergangenen Wochenende in Spielberg in den GP-Zirkus zurück.

Nach dem Crash in Catalunya wurden Jeremy Alcoba Vorwürfe gemacht, weil er als Führender vor der Zielgeraden immer das Gas zugedreht und die nachfolgenden Fahrer vorbei gelassen hatte. Dadurch wurde die Spitzengruppe immer größer.

«Ayumu hat sich in der Woche vor dem Spielberg-Rennen noch einmal von einem Neurologen untersuchen lassen und nach einem CT-Scan für den Steiermark-GP grünes Licht bekommen», erklärte Teambesitzer Hervé Poncharal.

Sasaki glänzte dann im FP3 am vergangenen Samstag mit der Bestzeit. Aber zuerst beschwerte er sich bei der Race Direction, weil ihm die beste Runde wegen angeblicher Überschreitung der «track limits» gestrichen worden war. «Ich war sicher, die ‚track limits‘ eingehalten zu haben.»

Sasaki ließ sich die Aufzeichnungen vorspielen. Dabei stellte sich heraus: Er war einen 1 Meter weg vom Grün. Also bekam er die gestrichene Rundenzeit zurück! Im Qualifying sicherte sich der Red Bull-KTM-Tech3-KTM-Pilot den 14. Startplatz.

Im Rennen erkämpfte Sasaki dann den respektable fünften Platz. Er lag nach Sektor 1 bereits an achter Stelle. Nach einer Runde kreuzte er auf der nassen Fahrbahn an sechster Stelle auf. In der zweiten Runde schnappte sich Sasaki die fünfte Position, die er bis ins Ziel verteidigte. Er rückte damit in der WM vom elften auf den siebten Platz vor.

«Ich war happy mit diesem fünften Platz», sagt Sasaki. «Das war eine gute Rückkehr nach der Verletzung, denn ich habe auf zwei Rennen verzichten müssen, und dazu kam noch die fünfwöchige Sommerpause. Diese wechselhaften Verhältnisse sind eigentlich nicht mein Lieblingswetter. Aber in diesem Jahr haben wir uns im Nassen weiter verbessert; das habe ich schon in Le Mans gesehen. Hoffentlich bleibt das Wetter jetzt am Wochenende trocken, wir bekommen jetzt noch eine zweite Chance auf dem Red Bull Ring. Leider habe ich am Sonntag kurz vor Schluss den Kontakt zu den Top-3 verloren. Am Sonntag möchte ich um das Podest fighten.»

Rennergebnis Spielberg, Moto3

1. Acosta, KTM, 23 Runden in 39,45,869 min
2. Garcia, GASGAS, + 14,431 sec
3. Fenati, Husqvarna, + 15,410
4. Masia, KTM, + 15,510
5. Sasaki, KTM, + 18,847
6. D. Binder, Honda, + 20,534
7. Yamanaka, KTM, + 30,080
8. Kunii, Honda, + 30,174
9. Kofler, KTM, + 30,245
10. A. Fernandez, Husqvarna, + 36,355
11. Salac, KTM, + 36,437
12. Toba, KTM, + 36,659
13. McPhee, Honda, + 36,665
14. Guevara, GASGAS, + 37,514
15. Suzuki, Honda, + 37,918

Stand Fahrer-WM (nach 10 Rennen):

1. Acosta 183 Punkte. 2. Garcia 130. 3. Fenati 96. 4. Foggia 86. 5. Masia 85. 6. D. Binder 79. 7. Sasaki 68. 8. Antonelli 67. 9. Rodrigo 59. 10. Alcoba 58. 11. Migno 58. 12. Toba 56. 13. Salac 40. 14. McPhee 40. 15. Suzuki 38. 16. Guevara 38. 17. Yamanaka 37. 18. Artigas 37. 19. Dupasquier 27. 20. Deniz Öncü 25. 21. Nepa 19. 22. Riccardo Rossi 16. 23. Adrian Fernandez 16. 24. Kunii 15. 25 Tatay 14. 26. Kofler 10. 27. Bartolini 7. 28. Izdihar 2. 29. Holgado 1.

Marken-WM:

1. KTM 215 Punkte. 2. Honda 188. 3. GASGAS 142. 4. Husqvarna 100.

Stand Team-WM:

1. Red Bull KTM Ajo 268 Punkte. 2. Gaviota GASGAS Aspar Team 168. 3. Petronas Sprinta Racing 119. 4. Indonesian Racing Gresini 117. 5. Leopard Racing 116. 6. Sterilgarda Max Racing Team 112. 7. Red Bull KTM Tech3 93. 8. Rivacold Snipers Team 93. 9. Avintia Esponsorama 88. 10. CarXpert PrüstelGP 69. 11. CIP Green Power 67. 12. SIC58 Squadra Corse 38. 13. BOE Owlride 35. 14. Honda Team Asia 17.

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