Max Biaggi (Husky): Das Teamchef-Business ist mühsam

Von Günther Wiesinger
Max Biaggi

Max Biaggi

In der vierten Moto3-Saison tritt das Sterilgarda Max Racing Team mit dem neuen Fahrerduo McPhee und Sasaki an. Im Interview spricht Max Biaggi über die Herausforderungen eines Moto3-Teambesitzers.

Für das Sterilgarda Max Racing Team von Max Biaggi und Peter Öttl beginnt die vierte gemeinsame Moto3-WM-Saison, die dritte als Husqvarna Factory Racing Team. Die italienisch-deutsche Mannschaft hat bisher jedes Jahr zumindest einen Grand Prix gewonnen: 2019 sogar drei mit Aron Canet auf KTM, er wurde Vizeweltmeister. Dann 2020 mit Romano Fenati in Misano, das war er erste Road-Racing-GP-Erfolge in der Geschichte der Traditionsmarke Husqvarna, die seit 2013 zur Pierer Mobility AG gehört. Und 2021 triumphierte Fenati beim Silverstone-GP. Der Italiener hat die WM 2020 und 2021 im Max Racing Team auf den Plätzen 14 und 5 beendet; er hat im Vorjahr bei 17 von 18 Rennen gepunktet und kehrte jetzt mit dem Speed-up-Team von Luca Boscoscuro in die Moto2-WM zurück.

Im Sommer 2021 gab es bei der Pierer Mobility AG die Überlegung,
die Husky-Mannschaft an PrüstelGP zu übertragen und die Biaggi-Truppe 2022 mit den CFMOTO-Bikes antreten zu lassen. Das ist ein chinesische Motorradfirma, die mit dem Werk in Österreich eine strategische Partnerschaft eingegangen ist.

Aber der KTM-Vorstandsvorsitzende Stefan Pierer verwarf diese Idee vor dem Steiermark-GP, als Biaggi klar machte, dass er mit Sterilgarda den Hauptsponsor stellt und die gesamte Infrastruktur besitzt und finanziert.

«Ich habe Geld investiert, für Teammitglieder, ich habe die Fahrer bezahlt, die Reisespesen, die Logistik, die gesamte Infrastruktur samt Team-Lkw gehört mir. Deshalb war ich überrascht, als Husqvarna nach drei Jahren bei uns als Partner aussteigen wollte», sagt Max Biaggi im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«Manche Leute wissen nicht, dass die Teams in den Klassen Moto2 und Moto3 unter anderen Voraussetzungen antreten als die Kundenteams in der MotoGP-WM», betont Biaggi. «In der MotoGP haben alle sechs Satellitenteams bei der Dorna gerade neue Fünf-Jahres-Verträge bis Ende 2026 unterschrieben. Sie bekommen dafür einen Haufen Geld. In den zwei kleinen Klassen werden die Verträge mit den Teams jeweils nur für ein Jahr verlängert. Das Selektions-Komitee oder die IRTA können also jedes Jahr im Herbst sagen: ‚Wir haben keinen Platz mehr für dich.‘ Ich muss wieder einmal erwähnen, dass wir für den zweiten Fahrer nur einen ‚commercial entry‘ bekommen haben. Das heißt, wir bekommen für den zweiten Fahrer von der IRTA keine finanziellen Zuschüsse. Das kostet uns zwischen 150.000 und 200.000 Euro pro Jahr. Warum tun wir uns das an? Denn ich weiß nie, ob wir den zweiten Platz weiter behalten können, wenn wir einen jungen Fahrer aufbauen, dem wir ein Lernjahr zugestehen müssen, bevor sich die Investition eventuell rentiert.»

Das Sterilgarda Max Racing Team hat 2019 drei Siege errungen, in den letzten zwei Jahren je einen.

«Unsere Hoffnung ist, dass wir auch in der kommenden Saison Siege erringen», sagt Max Biaggi, der sechsfache Weltmeister und 42-malige GP-Sieger, der auch in der Superbike-WM ordentlich abgeräumt hat: Der heute in Monte Carlo und Los Angeles lebende Römer erledigte zwischen 2007 und 2015 nicht weniger als 158 SBK-Starts, erreichte 71 Podiumsplätze, 21 Laufsiege und gewann die Weltmeisterschaft auf Aprilia 2010 und 2012, den zweiten SBK-Titel kassierte er mit 42 Jahren.

Und am 30. November 2021 sorgte «Grande Max» mit 50 Jahren auf dem Elektro-Motorrad von Voxan Motors für 21 Geschwindigkeits-Weltrekorde, darunter befindet sich ein Speed-Rekord mit sagenhaften 455,737 km/h!

Moto3-Test Portimão, kombinierte Zeiten (19.-21. Februar):

1. Foggia, Honda, 1:46,990 min
2. Migno, Honda, 1:47,042
3. Guevara, GASGAS, 1:47,324
4. Suzuki, Honda, 1:47,390
5. Sasaki, Husqvarna, 1:47,553
6. David Muñoz, KTM, 1:47,618
7. Masia, KTM, 1:47,654
8. Deniz Öncü, KTM, 1:47,659
9. Garcia, GASGAS, 1:47,696
10. Toba, KTM, 1:47,699
11. Tatay, CFMOTO, 1:47,734
12. Riccardo Rossi, Honda, 1:47,759
13. McPhee, Husqvarna, 1:47,794
14. Surra, Honda, 1:47,837
15. Fellon, Honda, 1:47,851
16. Yamanaka, KTM, 1:47,943
17. Holgado, KTM, 1:47,984
18. Ogden, Honda, 1:47,988
19. Adrian Fernandez, KTM, 1:48,074
20. Nepa, KTM, 1:48,173
21. Artigas, CFMOTO, 1:48,174
22. Ortolá, KTM, 1:48,377
23. Bartolini, KTM, 1:48,382
24. Bertelle, KTM, 1:48,577
25. Kelso, KTM, 1:48,607
26. Aji, Honda, 1:48,692
27. Moreira, KTM, 1:48,780
28. Whatley, Honda, 1:49,041
29. Carrasco, KTM, 1:49,293


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Japan

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Suzuka, ein fast perfektes Rennen, und warum wir keinen Stress haben.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 18.04., 14:25, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Do.. 18.04., 15:25, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Do.. 18.04., 15:30, Eurosport 2
    Motorradsport: FIM-Langstrecken-WM
  • Do.. 18.04., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 18.04., 16:35, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Do.. 18.04., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do.. 18.04., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 18.04., 21:20, Motorvision TV
    Rally
  • Do.. 18.04., 21:45, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 18.04., 21:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
12