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Jaume Masia und die brutale Moto2-Welt

Von Thomas Kuttruf
Wie es sich für einen Moto3-Weltmeister gehört, wechselte Jaume Masia zur laufenden Saison in die nächsthöhere Liga. Der Auftakt auf der Kalex-Moto2 ging aus sportlicher Sicht komplett daneben. Mit einer Ausnahme.

Spätestens seit seiner starken Moto3-Saison 2023 zählt auch Jaume Masia zu den Stars der spanischen Sportlerwelt. Er setzte die Thronfolge von Pedro Acosta (2021) und Izan Guevara (2022) fort und holte für Leopard Racing auch noch die Krone der kleinsten Klasse zurück ins Honda-Lager.

Nach 27 Podestplätzen, die der jetzt 23-Jährige seit seinem Debüt 2017 eingesammelt hatte, wurde die #5 für 2024 mit großem Schulterklopfen wegbefördert. Als Teamkollege des Niederländers Bo Bendsneyder dockte der Moto3-Champion im Pertamina Mandalika Gas Up Team an. Die dort eingesetzten, ausentwickelten Kalex-Renner sollten Masia den Aufstieg leicht machen. Doch die Realität war eine andere.

Der Spanier erlebte ab der ersten Sitzung die beinharte Moto2-Welt. Zwar war er flotter als Moto3-Vize Ayumu Sasaki, der mit ihm in die neue Klasse wechselte, doch unter trockenen Bedingungen gelang es dem Rookie zu keinem Zeitpunkt des Auftakts in die Top 20 einzudringen. Rang 21 im freien Training. Platz 24 nach der Qualifikation und die ernüchternde 25. Position nach seinem ersten Moto2-Rennen.

Was nach aussichtslos ausschaut, ist in Wahrheit auch in der Moto2-Liga ein Kampf um Tausendstel. In Sachen Pace fehlten Masia in sämtlichen Sitzungen rund eine Sekunde auf die schnellsten Piloten. Neues Bike, neues Team und neue Reifen – für sich betrachtet ist das ein mehr als respektabler Einstieg. Auf dem Papier dennoch eine Enttäuschung, die auch einen Weltmeister moralisch nicht unbeeindruckt lässt.

Kurioser Fakt des Premieren-Auftritts von Jaume Masia: Im FP1 Training, das am Freitag auf nasser Strecke stattfand, tauchte der Kalex-Fahrer am Ende der Sitzung auf Platz 1 auf. Stark relativiert wird die gute Leistung des Spaniers auf flutschiger Strecke durch den Umstand, dass gerade einmal vier Piloten die skurrilen Wetterbedingungen in der Wüste zum Training nutzen. Immerhin dürfte der, wenn auch wertlose Zeitenzettel im Kopf von Jaume Masia gespeichert bleiben.

Am kommenden Wochenende startet der nächste Versuch des Spaniers sich in der Moto2-Weltspitze einzufinden. Zur Orientierung: Guevara musste den Portugal-GP 2023 verletzungsbedingt ausfallen lassen. Im Jahr zuvor erreichte Debütant Acosta nicht das Ziel. Zumindest statistisch stehen die Chancen für Jaume Masia gut, Portimao 2024 als Sieger zu verlassen.


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