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Ex-Racer und HRC-Manager: Adi Stadler ist 60

Von Thorsten Horn
Wenngleich Adi Stadler schon vor vielen Jahren seinen Helm an den Nagel gehängt hat, im Rennsport ist der Bayer in seiner Funktion für HRC nach wie vor verankert. Heute feiert er seinen 60. Geburtstag.

Adi Stadler ist ein sehr gutes Beispiel, wie noch vor rund 40 Jahren mit bescheidenen Mitteln Motorsport angefangen und betrieben werden konnte und wie man es als Privatfahrer bis in die Weltmeisterschaft und sogar auf WM-Podest schaffen konnte.

Adolf «Adi» Stadler wurde am 12. April 1964 in Prien am Chiemsee geboren. Mehr aus Spaß an der Freud begann er 1982, also mit 18, gemeinsam mit seinem Freund Otto Maier in der deutschen Motorrad-Nachwuchsserie «Hercules Sachs Cup» mit der Rennfahrerei. Dies nicht unerfolgreich, denn nachdem er seinen Renneinstand auf dem Nürburgring gegeben hatte und das letzte Saisonrennen gewinnen konnte, schloss er sein Premierenjahr auf dem vierten Gesamtrang ab.

«Damals hat man nicht so weit gedacht, sondern das gemacht, was einem Spaß macht. Nach den ersten kleinen Erfolgen war ich motiviert, weiter zu machen», blickt der heutige Jubilar im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf seine Anfänge im Rennsport zurück.

Weltmeister als Nachbarn
Und weiter: «Ich komme aus einer Gegend, in der Motorsport immer eine Rolle gespielt hat. Zum Beispiel wohnte der zweifache Seitenwagen-Weltmeister als Beifahrer von Rolf Steinhausen und zweifache TT-Sieger Sepp Huber bei mir gleich um die Ecke. Da habe ich als Kind schon immer an seinem Tun und Handeln teilgenommen. Zudem waren die 1970er- und 1980er-Jahre extrem von Erfolgen bayrischer Fahrer geprägt. Das hat mich natürlich inspiriert.»

Weiter ging es für Adi Stadler im 125er-OMK-Pokal auf einer Morbidelli, den er in seinem zweiten Jahr (1984) gewinnen konnte und daraufhin in die Deutsche Meisterschaft aufstieg.

Ab in die Weltmeisterschaft
In der 125-ccm-Klasse konnte er gleich 1985 DM-Fünfter werden und bestritt zudem bereits am Saisonanfang im spanischen Jarama seinen ersten Grand Prix. «Das war damals relativ leicht, dass, wenn man auf Grund der nationalen Erfolge auf einer sogenannten internationalen «Grading List» stand, man Grand Prix fahren konnte. Bei den Rennen, die weiter weg waren, waren nicht so viele Deutsche am Start. Da habe ich gleich mal mein Glück versucht. Allerdings waren da über 40 Leute am Start und 36 haben sich fürs Rennen qualifiziert. Meine Platzierung weiß ich nicht mehr, aber ich war im Rennen dabei.»

1986 holte er bei einem seiner vorerst immer noch sporadischen WM-Einsätze im schwedischen Anderstorp als Neunter seine ersten zwei WM-Punkte. In der 125er-DM wurde er hinter Alfred Waibel Vize-Meister.
So auch 1987, nur dass der gelernte Kfz-Mechaniker darüber hinaus noch die damals noch Prestige-trächtige Europameisterschaft fuhr und gewann.
1988 war dann sein erste volles WM-Jahr, welches er auf dem siebenten Rang beendete. Dies stellte zugleich sein bestes Jahr in der Weltmeisterschaft dar.

Danach hingen auch in der 125er-WM die Trauben von Jahr zu Jahr höher. So gab es schon werksunterstützte Fahrer und zudem von den Werken handverlesene sogenannte A- und B-Kits, mit denen Privatfahrer ihre Production Racer aufpimpen konnten (sofern man zu den Glücklichen zählte und zahlte). Dennoch schaffte Adi Stadler 1990 in Assen als Dritter einen Podestplatz, leider sein einziger.

Nach den WM-Endrängen elf, elf und zwölf in den Jahren 1989, 1990 und 1992 wechselte er, nicht zuletzt wegen seiner Größe, in die Viertelliterklasse. Hier war es allerdings für einen reinen Privatfahrer noch schwerer, größere Erfolge bzw. sogar nur Punkte einzufahren.
Somit erhielt er für 1993 keinen Permanent-Startplatz in der WM, doch nachdem er in jenem Jahr Deutscher 250er-Meister werden konnte, versuchte er sich 1994 und 1995 noch einmal in der WM. Leider allerdings wieder ohne durchschlagenden Erfolg. Insgesamt hat Adi Stadler an 115 WM-Läufen teilgenommen.

Das Leben bei HRC
Nach seinem Rücktritt wollte sich der Sportfördersoldat wieder ins Privatleben zurück ziehen und setzte sich auf die (Kfz-Mechaniker-)Meisterschule. Allerdings hatte er die Rechnung ohne Reinhard Stolz gemacht, der ebenfalls eine WM-Karriere anvisierte und um Adis Unterstützung bat. Ergo war er 1996 als Techniker und Mentor wieder im Geschäft.

Wenig später (1998) kam Honda auf ihn zu und engagierte ihn als „Mädchen für alles“ im europäischen und weltweiten Rennsport. Bis heute ist er das Bindeglied von Honda und HRC für alle möglichen Rennsportaktivitäten.
Besonders stolz ist er, an den WM-Titeln von Thomas Lüthi (2005, 125 ccm) und Hiroschi Aoyama (2009, 250 ccm) ziemlich aktiv mitgewirkt zu haben.
Happy Birthday, Adi!

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