Moto3: Kommen sich KTM und Husqvarna ins Gehege?

Von Günther Wiesinger
KTM hat 2013 Husqvarna gekauft, jetzt muss dieses Fabrikat im Konzern integriert werden, ohne sich gegenseitig auf die Zehen zu treten. Ein schwieriges Unternehmen.

Bei KTM und Husqvarna laufen die Motorsport-Aktivitäten in der Motocross-Szene und im Road Racing zwar offiziell getrennt. Mit Pit Beirer und Robert Jonas gibt es im KTM-Konzern zwei unterschiedliche Head of Motorsport, also zwei verschiedene Rennchefs.

«Ja, wir reden ab und zu miteinander», schmunzelt Pit Beirer, der sich natürlich bei allen Aktionen mit dem Partner (und Kontrahenten) aus dem eigenen Konzern abspricht.

«Aber wir sind noch nicht so weit, dass wir uns bereits über die Team-Strategie für die nächste Saison klar wären», stellte Pit Beirer fest. «Wir haben uns noch nicht genau überlegt, wie viele Teams und Fahrer die beiden Marken 2015 in der Moto3-WM haben sollen.»

In diesem Einsteiger-Jahr tritt Husqvarna in der Moto3-WM mit dem Red Bull-Ajo-Team an; die Fahrer heissen Danny Kent und Niklas Ajo. Sie liegen in der WM auf den Rängen 10 und 15.

Für 2015 möchte Husqvarna die Präsenz verstärken.

«Dass es vier statt zwei Husqvarna werden, das kann sehr gut möglich sein», sagt Beirer. «Wir sind von KTM-Seite her nicht darauf aus, noch mehr als die momentan 17 Fahrer in der WM zu haben. Es müssen eher weniger werden, damit wir noch hochwertiges Racing betreiben können.»

Husqvarna wird natürlich auch ein paar der starken KTM-Moto3-Fahrer beanspruchen, die noch in der Moto3-Klasse bleiben.
Teamchef Aki Ajo soll das KTM-Aushängeschild bleiben, aber das Calvo-Team (Isaac Viñales und Jakub Kornfeil) könnte zum Beispiel ein Übernahme-Kandidat für Husqvarna werden.
«Ja, wir werden uns ganz schön uns Gehege kommen», scherzt Pit Beirer mit einem Blick auf Husky-Rennchef Robert Jonas. «Es wird in allen Geschäftsbereichen bei Husqvarna so kommen, dass du einen Abteilungsleiter hast, der muss dann das Beste für Husqvarna tun. Auf der anderen Seite sitzt dann ein Abteilungsleiter von KTM, der das Beste für seine Marke will. Wir können nicht dauerhaft nur die Almosen zu Husqvarna rüberschieben oder mit dem Zweitbesten eine Marke aufbauen. Husqvarna wird ihren eigenen Weg gehen müssen. Sie werden ihre eigenen Champions engagieren, sie werden irgendwann auch KTM-Fahrer schlagen. Mit dieser Situation müssen wir uns anfreunden. Aber wir versuchen, das hausintern und freundschaftlich zu lösen, damit wir uns eines Tages auch über die Siege des jeweils anderen freuen können. Die Trophäen werden ja im gleichen Hause bleiben.»

In der Moto3-WM 2014 durfte Husqvarna wegen des späten Einstiegs (Meldung im November) keine eigenen technischen Wege beschreiten. Für nächstes Jahr kann Husqvarna bei der Entwicklung eigene Wege beschreiten, was wegen der geringeren Stückzahlen auch zu Vorteilen führen könnte.

«Da die technischen Regeln jetzt in der Moto3-WM brutal eng geschnürt sind und wir 2015 nur noch 13.500 statt 14.000/min drehen dürfen, wird nicht extrem viel machbar sein», meint Beirer. «Wir haben das 2015er-Motorrad unmittelbar nach dem Jerez-GP in Almeria erstmals getestet. Das Motorrad ist fertig, aber wir haben zwei verschiedene Versionen und haben bei diesem ersten Test schon ein paar Schritte gemacht.»

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